Biomarker-Tests bei Brustkrebs

Biomarker-Tests (Genexpressionstests) können Sie bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie unterstützen.

Ein Brustkrebs-Tumor im Frühstadium kann häufig vollständig operativ entfernt werden. Eventuell können jedoch Krebszellen im Körper zurückbleiben, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder wachsen. Daher wird häufig ärztlich empfohlen, zusätzlich zu einer Antihormontherapie eine vorbeugende Chemotherapie durchzuführen, obwohl diese mit ihren langwierigen und schweren Nebenwirkungen nicht in jedem Fall zwingend notwendig ist. Hier setzen Genexpressionstests an. Sie bestimmen das individuelle Rückfallrisiko und können Brustkrebspatientinnen im Frühstadium des Tumors bei der Therapiewahl unterstützen.

Genexpressionstest bei Brustkrebs

Der Begriff Genexpression heißt wörtlich so viel wie: "Zum-Ausdruck-Bringen eines Gens". Genexpressionstests zeigen bestimmte Eigenschaften eines Tumors, die etwas über das individuelle Rückfallrisiko aussagen können. Mit Genexpressionstests wird untersucht, ob verschiedene Gene in den Krebszellen besonders aktiv sind. So können Betroffene gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt entscheiden, ob eine Chemotherapie die richtige Wahl ist.

Im Juni 2019 wurde der erste Genexpressionstest für Patientinnen mit Brustkrebs im frühen Stadium in die vertragsärztliche Versorgung aufgenommen. Es handelt sich um den Test Oncotype DX®, für den bislang als einziges Verfahren ein entsprechender Nachweis vorgelegt wurde, um eine optimale Therapie zu gewährleisten und den Nutzen einer Chemotherapie vorherzusagen.

Wann kommt der Biomarker-Test infrage?

Im Allgemeinen ist die Genexpressionsanalyse bei Patientinnen in einem frühen Stadium des Brustkrebses oder spezifischen gynäkologischen Tumoren möglich. Die Anwendung des Oncotype DX® setzt voraus, dass allein aufgrund klinischer und pathologischer Kriterien keine eindeutige Empfehlung für oder gegen eine Chemotherapie getroffen werden kann.

So bekommen Sie den Biomarker-Test bei Brustkrebs:

Für den Test wird eine Gewebeprobe des Tumors benötigt, diese liegt für gewöhnlich nach der Brustoperation vor. Die Analyse des Tumorgewebes wird durch die behandelnden Arztpraxis oder die Klinik bei Vorliegen der oben genannten Kriterien veranlasst. Die Ergebnisse des Tests liefern ergänzende Informationen, die der Patientin und der Ärztin oder dem Arzt als unterstützende Empfehlung für die weitere Therapieentscheidung dienen können. Eine Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie hängt immer auch von anderen Faktoren, zum Beispiel vom Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand oder der persönlichen Situation der Patientin ab.

Mehr zum Thema:

Fühlen Sie sich durch die Inhalte gut informiert?