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Sie möchten mehr über den Prozess Mammographie wissen? Hier finden Sie weitere wichtige Informationen zur Brustkrebsvorsorge:
Die Mammographie ist die bewährteste allgemein anerkannte Methode zur Brustkrebs-Früherkennung. Denn meist gilt: Je früher Brustkrebs erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Wenn ein Tumor rechtzeitig entdeckt wird, ist er in der Regel noch klein und die Lymphknoten sind oft noch nicht befallen. Das macht es in den meisten Fällen möglich, eine Operation und die medikamentöse Behandlung schonender durchzuführen.
Die Mammographie kann nur für den Zeitpunkt der Untersuchung eine Aussage treffen. Sie ermöglicht weder eine Voraussage über eine zukünftige Brustkrebserkrankung noch kann sie eine solche verhindern.
Die Mammographie ist eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen. Grundsätzlich werden die digitalen Röntgengeräte streng kontrolliert. Allerdings lässt sich die tatsächliche Belastung durch Röntgenstrahlen nicht genau beziffern. Eine Strahlenempfindlichkeit der Brust besteht vor allem bei jüngeren Frauen. Nicht zuletzt aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Mammographie als Methode der Früherkennung erst ab einem Alter von 50 Jahren einzusetzen.
Eher als negativ werden außerdem so genannte falsch-positive Ergebnisse eingeschätzt, das heißt, dass sozusagen ein Fehlalarm ausgelöst wird. Es kann also sein, dass durch die Mammographie etwas gefunden wird, was sonst nie aufgefallen und behandlungsbedürftig gewesen wäre. In diesem Fall erfolgen weitere ergänzende Untersuchungen zur Abklärung, und dies kann für die Patientin psychisch belastend sein.
Die Brust wird im Röntgengerät möglichst flach zusammengedrückt. Das empfinden manche Patientinnen als unangenehm oder sogar schmerzhaft.
Für Frauen unter 50 Jahren ist der Nutzen nicht eindeutig nachgewiesen. Zum einen ist das Brustkrebsrisiko bei jüngeren Frauen geringer als im Alter zwischen 50 und 69 Jahren. Zum anderen ist das Brustgewebe in jungen Jahren anders und unterliegt mehr hormonellen Veränderungen. Deshalb gilt die Mammographie bei jüngeren Frauen als weniger zuverlässig. Das bedeutet, dass Tumore übersehen werden könnten oder hormonelle Veränderungen möglicherweise zu unnötigen Abklärungsuntersuchungen führen würden.
Eine Mammographie kann altersunabhängig veranlasst werden, wenn bei Ihnen ein Verdacht auf Brustkrebs besteht. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt oder Sie selbst können zum Beispiel einen Knoten ertastet haben. Sie erhalten dann eine Überweisung für die Mammographie bei einer radiologischen Praxis.
Frauen mit einem nachgewiesen hohen, genetisch bedingten Risiko für Brustkrebs können die Mammographie bereits früher durchführen lassen – und zwar in der Regel fünf Jahre vor dem Alter der Person, die an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt ist. Die Voraussetzung für diese frühere Mammographie ist, dass ein erhöhtes Risiko bei Ihnen nachgewiesen ist. Wenn ärztlich in Ihrer Familie Hinweise auf solch ein erhöhtes Risiko gesehen werden, erhalten Sie eine Überweisung an eine fachärztliche Praxis oder eine Klinik für eine humangenetische Beratung. Dort wird Ihre Familienkonstellation analysiert und – sofern die Voraussetzungen bestehen – ein Gentest durchgeführt. Sind die Voraussetzungen erfüllt, übernehmen wir die Kosten für die genetische Beratung und den Test. Sprechen Sie dazu am besten Ihre persönliche Kundenberaterin oder Ihren persönlichen Kundenberater an. Die Kontaktdaten finden Sie hier.
Gibt es Hinweise auf Gewebeveränderungen, bekommen Sie eine Einladung zu einer weiteren Untersuchung. Alle notwendigen Untersuchungen finden in den Mammographie-Zentren statt. Die Fachärztinnen und Fachärzte besprechen und bewerten gemeinsam die zusätzlichen Untersuchungsergebnisse sowie das weitere Vorgehen.
In den Screening-Programmen wird die digitale Mammographie genutzt, da sie als sehr strahlenarm gilt. Als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) werden auch anderen Mammographie-Arten angeboten, bei denen allerdings keine Vorteile gegenüber den üblichen Mammographien wissenschaftlich nachgewiesen sind. Ein Beispiel ist die Microdosis-Mammographie. Sie verursacht nach Angaben der Herstellenden eine noch geringere Strahlenbelastung. Dazu liegen bisher aber keine wissenschaftlichen Daten vor. Deshalb übernehmen wir nur die Kosten für die digitale Mammographie.
Neben den Standarduntersuchungen wie der Tastuntersuchung der Brust ab 30 Jahren oder der Mammographie zwischen 50 und 75 Jahren, die gesetzliche Kassenleistungen sind, werden zusätzlich sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (kurz IGeL) zur Früherkennung angeboten. Dazu gehören zum Beispiel der Ultraschall oder das MRT der Brust. Sie werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss aus Ärztinnen und Ärzten, Kliniken und Krankenkassen als Screening zur Früherkennung bei gesunden Frauen nicht empfohlen. Diese Leistungen können von den gesetzlichen Krankenkassen daher nicht übernommen werden. Patientinnen, die solche Untersuchungen wünschen, bezahlen diese selbst.
Die Daten werden dem Melderegister Ihrer Stadt oder Gemeinde entnommen.
Die Einladungen werden unabhängig davon versendet, ob Sie bereits eine Untersuchung hatten oder nicht. Es kann vereinzelt auch vorkommen, dass nicht alle Frauen eine Einladung erhalten. Wenden Sie sich bitte an die für Sie zuständige Zentrale Stelle Mammographie-Screening, falls Sie zwischen 50 und 69 Jahren sind und noch keine Einladung erhalten haben. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
Sie möchten nicht auf die obligatorische schriftliche Einladung warten? Dann wenden Sie sich bitte direkt an die für Sie zuständige Zentrale Stelle Mammographie-Screening. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
Nein. Im Alter zwischen 50 und 75 Jahren ist die Untersuchung für Sie alle zwei Jahre kostenfrei.
Wenn Sie keine Einladung erhalten haben sollten, wenden Sie sich bitte direkt an die für Sie zuständige Zentrale Stelle Mammographie-Screening. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
Haben Sie selbst eine Auffälligkeit oder ein Anzeichen entdeckt, zum Beispiel einen Knoten in der Brust ertastet? Kommen bei nahen Verwandten, z. B. der Mutter oder Schwester, gehäuft Brustkrebserkrankungen vor? Oder besteht bei Ihnen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch frühere Krebserkrankungen? Dann besprechen Sie dies bitte mit Ihrer Arztpraxis. Bei einem hohen, familiär bedingten Brustkrebsrisiko erfahren Sie dort, welche Untersuchungsmethoden in welchen Abständen für Sie zu empfehlen sind.