Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung
Für Frauen ab 20 Jahren ist die Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung eine Leistung der SBK
Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Krebserkrankung des Gebärmutterhalses, die vor allem im Bereich des äußeren Muttermunds auftritt. Je früher Veränderungen am Gebärmutterhals erkannt werden, desto besser. Gehen Sie deshalb regelmäßig zur Vorsorge zur Frauenarztpraxis. Wir beraten Sie gerne, welche Untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung sowie darüber hinaus möglich sind. Informieren Sie sich zu diesen Leistungen hier auf unseren Seiten. So können Sie selbst entscheiden, ob Sie diese nutzen möchten.
Voraussetzung für die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Das Alter der Frau ist ausschlaggebend dafür, welche Leistung zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung in welchen Abständen in Anspruch genommen werden kann. Alle Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren werden im Fünf-Jahres-Intervall von der SBK zur
Folgende Leistungen stehen Frauen im Rahmen des gesetzlichen Screenings kostenfrei zur Verfügung:
Art der Untersuchung | Untersuchungsinhalte | Alter | Untersuchungsintervall |
---|---|---|---|
Klinische Untersuchung | Anamnese, Inspektion der genitalen Hautregionen, bimanuelle gynäkologische Untersuchung, Untersuchung der Scheide und des Muttermundes mittels Spekulum, Beratung Ab 30 Jahren wird zusätzlich eine | Frauen ab 20 Jahren | Jährlich |
Zytologische Untersuchung (Pap-Abstrich) | Abstrich vom Gebärmutterhals und Laboruntersuchung des Materials auf Zellveränderungen, Beratung | Frauen zwischen 20-34 Jahren | Jährlich |
Ko-Testung (Pap-Abstrich und HPV-Test) | Abstrich vom Gebärmutterhals und Laboruntersuchung des Materials auf Zellveränderungen, HPV-Test, Beratung | Frauen ab 35 Jahren | Alle drei Jahre |
Wie hoch ist das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken?
Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Circa 1.600 Frauen versterben jährlich daran. Das Erkrankungsrisiko einer Frau wird maßgeblich davon beeinflusst, wie alt sie ist, ob sie an der Vorsorge teilnimmt und ob sie gegen HPV geimpft ist.
Von 1.000 Frauen, die nicht an der Vorsorge teilnehmen und nicht gegen HPV geimpft sind, erkranken in den nächsten 10 Jahren:
Alter | Frauen |
---|---|
20 Jahre | weniger als 1 |
30 Jahre | 1 |
40 Jahre | 5 |
50 Jahre | 9 |
60 Jahre | 8 |
70 Jahre | 6 |
Die Leistungen im Detail
Informieren Sie sich hier im Detail über die einzelnen Leistungsbestandteile der gesetzlichen Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung.
Die klinische Untersuchung in der gynäkologischen Praxis kann von Frauen ab 20 Jahren jährlich kostenfrei in Anspruch genommen werden.
Zu Beginn der klinischen Untersuchung befragt Sie Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt im Rahmen eines Anamnesegesprächs zu Auffälligkeiten oder Beschwerden. Zudem untersucht er die Haut in der Genitalregion auf Veränderungen, wie zum Beispiel Ausschläge oder andere Auffälligkeiten.
Um krankhafte Veränderungen an den inneren Organen erkennen zu können, erfolgt anschließend eine beidhändige Tastuntersuchung. Bei der Untersuchung tastet der Frauenarzt über die Vagina und von außen die Organe ab. Auf diese Weise können Scheide, Gebärmutterhals und Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke sowie die Blase auf ihre Lage, Beweglichkeit, Konsistenz und Schmerzempfindung untersucht werden.
Danach wird noch die sogenannte Spekulumuntersuchung durchgeführt. Das Spekulum ist ein Instrument zur Aufdehnung der hinteren und vorderen Scheidenwand. Zur Untersuchung wird dieses in die Scheide eingeführt und die Wände der Scheide aufgedehnt. So hat die Ärztin oder der Arzt genügend Sicht, um das Gewebe der Scheide und des Muttermundes auf Veränderungen zu untersuchen. Im Rahmen der Spekulumuntersuchung besteht auch die Möglichkeit, den Pap-Abstrich bzw. die Ko-Testung durchzuführen.
Bei Frauen ab 30 Jahren erfolgt im Rahmen der klinischen Untersuchung zudem eine Tastuntersuchung der Brustdrüsen und der umliegenden Lymphknoten sowie eine Begutachtung der regionalen Haut auf Veränderungen. Darüber hinaus zeigt Ihnen die Frauenärztin oder der Frauenarzt, wie Sie Ihre Brust selbst auf Auffälligkeiten abtasten können. Mehr zum Thema Brustkrebsvorsorge finden Sie auf der Seite
Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren haben Anspruch auf einen kostenfreien jährlichen Pap-Abstrich.
Der Pap-Abstrich ist ein zytologisches Testverfahren, bei dem Zellmaterial aus dem Gewebe des Gebärmutterhalses und des Muttermunds auf gut- und bösartige Veränderungen untersucht wird.
Dazu wird während der Spekulumuntersuchung Zellmaterial mithilfe eines Spatels und einer Bürste entnommen. Dieser Abstrich wird auf einem Objektträger fixiert und zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Die Befunde werden anhand einer 5-stufigen Skala beurteilt: Die Stufen der Skala reichen von "unauffällig" (Pap I) bis "bösartiges Karzinom" (Pap V).
Ihre Frauenarztpraxis informiert Sie, falls der Abstrich einen auffälligen Befund ergeben hat. Je nach Stufe des Befunds werden weitere Untersuchungen notwendig, zum Beispiel ein Kontroll-Abstrich, ein HPV-Test oder eine Kolposkopie (Untersuchung der Scheide und des Gebärmutterhalses mit einem speziellen Mikroskop).
Frauen ab 35 Jahren profitieren alle drei Jahre von der sogenannten kombinierten Testung (Ko-Testung), welche einen Pap-Abstrich und einen HPV-Test umfasst.
Beim HPV-Test wird das aus Gebärmutterhals und Muttermund entnommene Zellmaterial zusätzlich auf das Vorliegen von humanen Papillomviren (HPV) untersucht. Dabei werden alle Hochrisiko-HPV-Typen berücksichtigt. Es gibt noch weitere HPV-Typen, welche jedoch keinen Krebs verursachen können und daher nicht gefährlich sind.
Die Durchführung beider Tests erhöht die Aussagekraft und die Genauigkeit des Screenings, sodass Untersuchungsintervalle von drei Jahren ausreichend sind, solange keine kritischen Befunde vorliegen. Bei Auffälligkeiten entscheidet die Frauenärztin oder der Frauenarzt im individuellen Fall, welche weiteren Tests oder Untersuchungen notwendig werden, zum Beispiel eine erneute Ko-Testung oder Kolposkopie (Untersuchung der Scheide und des Gebärmutterhalses mit einem speziellen Mikroskop).
Welche Kosten übernimmt die SBK?
Die jährliche Untersuchung in einer gynäkologischen Praxis ist für Frauen ab 20 Jahren kostenfrei.