Alle Informationen zum Impfpass

Impfpass richtig lesen: Impfschutz erkennen und bei Bedarf auffrischen

Der Impfpass begleitet uns im besten Fall ein Leben lang. Er dokumentiert alle Impfungen und zeigt, wann es Zeit für eine Auffrischung ist. Wie das gelbe Heftchen zu lesen ist und was zu tun ist, wenn der Impfpass verloren geht oder nicht mehr auf dem aktuellsten Stand ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Woher bekomme ich meinen Impfpass?

Mit der ersten Impfung kurz nach der Geburt stellt ein Arzt den Impfpass aus. Dieser sollte wenn möglich ein Leben lang weitergeführt werden. So kann jeder Arzt nachvollziehen, welcher Impfschutz vorliegt.

Die meisten Menschen besitzen einen gelben Impfpass, der nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt ist. Vereinzelt gibt es in Deutschland auch noch einen älteren weißen Faltausweis, der ähnlich aufgebaut ist. Der WHO-Impfpass ist ein internationales Dokument und enthält alle Informationen in Deutsch, Englisch und Französisch. Deshalb ist er auch bei Auslandsreisen, vor allem in Länder mit Impfbestimmungen, ein wichtiger Begleiter.

Dokumentation der Corona-Impfung

Wie alle anderen Impfungen, wird auch die Corona-Impfung dokumentiert. Idealerweise erfolgt der Impfnachweis in Ihrem „gelben Heftchen“. Bringen Sie dieses daher zu Ihrem Impftermin mit.

Sie können Ihren Impfausweis nicht finden? Dann helfen Ihnen unsere Tipps auf dieser Seite sicher weiter. Aber keine Sorge: liegt der Impfpass nicht rechtzeitig vor, wird Ihr Arzt Ihnen eine Ersatzbescheinigung ausstellen. Diese kann später durch den Arzt in Ihren Impfpass nachgetragen werden.

Neu: Als freiwillige Ergänzung zum gelben Impfpass gibt es jetzt den digitalen Corona-Impfpass für das Smartphone. Dieser ist EU-weit anerkannt. Welche Vorteile der digitale Impfnachweis mit sich bringt und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in unserem Online-Magazin.

Sollten Sie auf die Schnelle eine Bescheinigung zur Dokumentation Ihrer Corona-Impfung oder einer anderen Impfung benötigen, können Sie das notwendige Formular hier auch direkt selbst herunterladen.

Ersatzbescheinigung zur Corona-Impfung PDF, 594 KB

Weitere nützliche Dokumente rund um die Corona-Schutzimpfung, wie z.B. Aufklärungsmerkblätter, finden Sie auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums.

Impfpass verloren: Schritt für Schritt zum neuen Impfpass

Ihre Impfungen sind nicht vollständig dokumentiert? Oder Ihr Impfpass ist verloren gegangen? Dann sollten Sie zunächst Ihren Kinder-, Hausarzt oder Reisemediziner kontaktieren. In Ihrer Patientenakte sollten alle Impfungen dokumentiert sein, sodass Ihr Arzt die Vermerke im Impfpass nachtragen kann. Sind frühere Impfungen nicht mehr in Erfahrung zu bringen, gelten diese als „nicht geimpft“. In diesem Fall empfehlen Ärzte, alle nicht dokumentierten und notwendigen Impfungen nachzuholen. Ihr Arzt wird Sie in einem solchen Fall individuell beraten, welche Impfungen dies bei Ihnen sind.

Wenn Ihr alter Impfpass abhandengekommen ist oder Sie noch nie einen Impfpass hatten, werden die Schutzimpfungen in einen neuen Impfpass eingetragen, den Sie vom Arzt bekommen. Einen Impfpass zu bestellen oder zu beantragen, ist nicht möglich.

Theoretisch kann ein Arzt auch eine Antikörperuntersuchung vornehmen. Über eine Blutuntersuchung, Titer-Test genannt, können Antikörper gegen bestimmte Erkrankungen nachgewiesen werden. So kann der Arzt herausfinden, ob Sie bereits immun sind. Allerdings sind diese Untersuchungen in der Regel nicht empfehlenswert: Sie sind nicht vollständig aussagekräftig und müssen in den meisten Fällen privat bezahlt werden. Nur unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel bei Personen mit Immunschwäche, können Ärzte zu Titer-Tests raten und diese dann über die Gesundheitskarte abrechnen.

Tipp: Fertigen Sie nach jeder neuen Impfung eine Kopie des Impfausweises an. So haben Sie die Informationen vorliegen, auch wenn der Impfpass verloren geht. Ein Arzt kann die erfolgten Impfungen dann in einen neuen Impfpass übertragen.

Seite für Seite: den Impfpass verstehen

Für jede Impfung trägt der Arzt im Impfpass zunächst das Datum ein. So lässt sich genau nachvollziehen, wann diese aufgefrischt werden muss.

Dann folgt der Name des Impfstoffs sowie die Chargenbezeichnung – meist mittels eines Aufklebers. Kommt es durch eine Impfung zu Nebenwirkungen, lässt sich durch die Chargenbezeichnung genau nachvollziehen, um welchen Impfstoff es sich gehandelt hat.

Darüber hinaus kreuzt der Arzt die entsprechende Krankheit beziehungsweise die Krankheitserreger an, gegen die geimpft wurde.

Schließlich wird noch der Name des Impfarztes mit Unterschrift und Stempel eingetragen.

Die häufigsten Abkürzungen rund um die Impfung

Hier finden Sie häufige Abkürzungen, die Ihnen rund um die Impfung, z.B. auch in Ihrem Impfpass, begegnen können:

AbkürzungBedeutung
aPPertussis (Keuchhusten)
D oder d     Diphtherie
DT oder TdDiphtherie/Tetanus-Kombinationsimpfstoff
DTaP oder TdapDiphtherie/Tetanus/Pertussis-Kombinationsimpfstoff
FSMEFrühsommermeningoenzephalitis
HAHepatitis A
HBHepatitis B
HibHaemophilus influenzae Typ b
HPVHumane Papillomaviren
IfSGInfektionsschutzgesetz
IPVInaktivierte Poliomyelitis-Vakzine (Impfstoff gegen Kinderlähmung)
MMRMasern/Mumps/Röteln-Kombinationsimpfstoff
MMR-VMasern/Mumps/Röteln/Varizellen-Kombinationsimpfstoff
TTetanus (Wundstarrkrampf)
TbcTuberkulose

 

Der Blick in den Impfpass:

Wann wird welche Impfung empfohlen?

Auf der letzten Seite des Impfpasses finden Sie einen Impfkalender, der zeigt, zu welchem Zeitpunkt welche Standardimpfung angeraten ist. Die aktuellsten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) hält das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite parat. Hier geht’s zum Impfkalender der STIKO.

Darüber hinaus gibt es weitere Impfempfehlungen der STIKO für bestimmte Personengruppen. Diese sogenannten Indikationsimpfungen gelten etwa für Personen mit Grunderkrankungen und Immunschwächen oder für Personen, die aufgrund ihres Berufes besonderen Risiken ausgesetzt sind. Auch für Auslandsreisen können weitere Impfungen empfehlenswert sein.

Hier finden Sie weitere Informationen zu wichtigen Schutzimpfungen.

Blick in die Zukunft: der digitale Impfpass als Teil der elektronischen Patientenakte

In Zukunft soll ein digitaler Impfpass helfen, den Impfschutz stets im Auge zu behalten. Der digitale Impfpass ist ab dem Jahr 2022 Teil der elektronischen Patientenakte (ePA). Die ePA können Sie bereits ab 1. Januar 2021 auf dem Smartphone nutzen. So haben Sie Ihren Impfpass künftig in digitaler Form immer bei sich und sparen sich das Suchen des „gelben Heftchens“.

Der digitale Impfpass bietet weitere hilfreiche Funktionen. Automatische Erinnerungen wie „Ihr Tetanus-Impfschutz muss aufgefrischt werden“ unterstützen dabei, keine wichtigen Impfungen mehr zu versäumen.

Bis dahin empfiehlt es sich, den bisherigen Impfpass sorgfältig aufzubewahren und regelmäßig von einem Arzt überprüfen zu lassen, ob eine Auffrischung notwendig ist. So können Sie sich immer sicher sein, optimal geschützt zu sein.

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