Achtsamkeit – die ganzheitliche Philosophie für Körper und Geist

Alles über den Ursprung und die positive Wirkung, die gezieltes Achtsamkeitstraining auf unsere Gesundheit hat.

Der Begriff Achtsamkeit, auch Mindfulness genannt, begegnet uns aktuell nicht nur in der Werbung und in Lifestyle-Magazinen, sondern auch immer häufiger im medizinischen Zusammenhang. Was es mit dem Begriff auf sich hat, wo das Konzept der Achtsamkeit herkommt und wie gezieltes Achtsamkeitstraining unterstützen kann, Stresssymptome zu regulieren, haben wir für Sie zusammengetragen.

Was bedeutet Achtsamkeit oder Mindfulness?

Achtsamkeit oder (auf Englisch) Mindfulness bezeichnet ursprünglich eine buddhistische Meditationspraxis. Das Ziel: sich selbst ganz bewusst zu spüren, ohne dabei gedanklich in die Vergangenheit oder die Zukunft abzuschweifen. Verschiedene Übungen tragen dazu bei, den Fokus ganz auf den Moment zu richten und dabei den eigenen Körper, den Geist, Gefühle und schließlich äußere Einflüsse bewusst wahrzunehmen.

Bereits in den 1970er Jahren interessierte sich die medizinische Forschung für den Einsatz von Achtsamkeitsübungen in der Psychotherapie und der Schmerztherapie. Heute ist die bewusste Selbstwahrnehmung und ihre positive Wirkung auf unser Wohlbefinden und zur Stressreduktion gut erforscht und wissenschaftlich belegt. Achtsamkeit wird heute weitgehend losgelöst von religiösen oder spirituellen Zusammenhängen praktiziert und von vielen Menschen als hilfreiches Werkzeug im Umgang mit Stress, Druck und Ablenkung empfunden.

Warum bewusster Umgang mit Stress?

Fast jeder kennt es: seien es Druck bei der Arbeit, Unstimmigkeiten mit den Kollegen, Sorgen in der Familie, eine bevorstehende Prüfung oder das Gefühl, nie ausreichend Zeit zu haben. Kommen ein paar dieser Faktoren zusammen, steigt unser Stresslevel: Muskeln verspannen sich, die Atmung wird flacher, der Blutdruck steigt und die Konzentration der sogenannten Stresshormone Adrenalin und Cortisol im Blut ist erhöht.

Dieser Zustand ist kurzfristig für den gesunden Körper in Ordnung, macht uns sogar produktiv und leistungsfähig. Über längere Zeit aber kann er sich auf unsere Gesundheit auswirken und sogar zu ernsthaften Erkrankungen beitragen. Schlafstörungen oder Kopf- und Rückenschmerzen, Ängste und Erschöpfung können erste Anzeichen dafür sein.

Schnelle Hilfe mit langfristiger Stärkung ergänzen

Bevor Dauerstress in unserem Bewusstsein wirklich ankommt, meldet der Körper auf diese Weise oftmals schon eine Belastung – wie gut! Denn wenn wir diese Alarmsignale wahrnehmen, haben wir die Möglichkeit, die Entstehung nachzuvollziehen und mit den Ursachen anders umzugehen.

Medikamente können kurzfristig beim Umgang mit den Symptomen unterstützen, zum Beispiel Schmerz lindern oder das Einschlafen erleichtern. Langfristig schützt vor allem ein geändertes Verhalten vor Dauerstress und seinen Folgen für die Gesundheit.

Mit Achtsamkeitstraining bringen wir Ruhe und Entspannung in den Alltag. Es ermöglicht uns, gelassener mit den täglichen Herausforderungen umzugehen, die eigenen Grenzen rechtzeitig zu erkennen und so einer dauerhaften Überforderung vorzubeugen.

Was genau bedeutet Achtsamkeitstraining?

Die Außenwelt lässt sich selten ganz unseren Bedürfnissen anpassen, deshalb richten wir den Fokus beim Achtsamkeitstraining auf uns selbst, um unseren Umgang mit Stressfaktoren anzuschauen und schließlich zu verändern.

Eine Achtsamkeitsübung kann helfen, den Körper wahrzunehmen, den eigenen Atem bewusst zu spüren, ruhiger und tiefer zu atmen. Die angespannte Nackenmuskulatur lockert sich, Spannungskopfschmerzen werden vermieden. Gedanken werden bewusst wahrgenommen und zugelassen, ohne dass sie gleich bewertet werden. So können wir die neutrale Perspektive des Beobachters einnehmen und die eigene Situation mit Abstand betrachten. Das Gehirn wird wieder mit ausreichend Sauerstoff versorgt und kann klarer denken.

Die eigene Kraft wird im Moment der Achtsamkeit nicht durch äußere Ablenkungen zerstreut, sondern in Ruhe wahrgenommen. Die Meinung der anderen, der volle Terminkalender, die vielen Textnachrichten treten in den Hintergrund. Gestärkt und besonnen können wir danach wieder den Anforderungen begegnen und Verhaltensmuster Schritt für Schritt ändern. Fünf einfache Tipps für Achtsamkeit im Alltag haben wir hier zusammengestellt.

Fazit

Achtsamkeitstraining kann als Werkzeug zur Selbsthilfe psychische und physische Beschwerden nachhaltig lindern. Durch bewusste Selbstwahrnehmung werden Grenzen rechtzeitig erkannt und ungünstige Verhaltensmuster geändert. Positiv zahlt sich regelmäßiges Achtsamkeitstraining auf die dauerhafte Reduktion des Stresslevels aus und beugt so Krankheiten vor. Die gute Nachricht: Achtsamkeit lässt sich einfach erlernen und in den Alltag integrieren. Die SBK bietet Ihnen die Möglichkeit, an Gesundheitskursen teilzunehmen, und berät Sie gern persönlich bei der Wahl des passenden Angebots.

Psychische Gesundheit

Vorbeugen, behandeln und verstehen – mit Unterstützung der SBK

Innere Leere, Antriebslosigkeit und Ängste – die Auslöser dafür können sehr vielfältig sein. Eines haben alle genannten Ursachen gemeinsam: Die Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben wird erheblich beeinträchtigt. Für viele Betroffene ist die Hausärztin oder der Hausarzt eine gute erste Anlaufstelle, um professionelle Hilfe zu erhalten. Wie die SBK Sie und Ihre Familie dabei unterstützt, psychische Herausforderungen zu meistern, erfahren Sie hier.

Auch lesenswert

27