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Vom Wickeltisch bis zur Pubertät: So gelingt Aufklärung

Ein Gespräch mit Sexualpädagogin Mareike Brede

Artikel nach Kategorien filtern #Safer Sex #Sexualität #Familiengesundheit #Familie #Eltern
Eine Fraue und ein junges Mädchen sitzen auf dem Boden und führen ein intensives Gespräch

„Mama, warum sieht das bei dir anders aus als bei Papa?“ und „Wie bin ich in den Bauch gekommen?“, Kinder stellen viele Fragen. Einige sind ganz leicht zu beantworten, andere stellen Eltern vor Herausforderungen. Für letztere ist Mareike Brede – online auch bekannt als @die.mamareike – eine Expertin. Wir haben mit der Sexualpädagogin gesprochen und erfahren, ab wann man sein Kind aufklären sollte, ob Doktorspiele in Ordnung sind und ob es eine gute Idee ist, dem Nachwuchs einfach Kondome ins Zimmer zu legen, wenn der das Verhütungsgespräch verweigert.  

Inhaltsverzeichnis:

  • Wie sind Sie eigentlich Sexualpädagogin geworden?
  • Warum nutzen Sie Social Media für Ihre Arbeit?
  • Wie gut aufgeklärt sind Kinder in Deutschland?
  • Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für Aufklärung und wie formuliert man altersgerecht?
  • Wie sollte man mit sexuellen Erkundungsspielen und Selbstbefriedigung umgehen?
  • Wie lernen Kinder Konsens und die Einhaltung von körperlichen Grenzen?
  • Prävention: Welche Rolle spielt eine frühe Aufklärung?
  • Wie kann man sein Kind während der Pubertät unterstützen?
  • Wann und wie spreche ich mit meinem Kind am besten über die Menstruation?
  • Sollte man auch Jungs über die Periode aufklären?
  • Wie und wann spricht man am besten das Thema Verhütung an?
  • Und wenn mein Kind das Thema Sex abblockt?
  • Viele Jugendliche kommen auch online mit sexuellen Inhalten in Kontakt. Wie geht man damit am besten um?
  • Sind wir jemals „fertig“ aufgeklärt?
  • Leistungen für Kinder & Jugendliche:

  • Unsere Vorsorgeleistungen für Kinder
  • Unsere Leistungen für Jugendliche zum Thema Safer Sex
  • Redaktion: Wie sind Sie eigentlich Sexualpädagogin geworden?

    Mareike Brede: Ich war dem Thema Sexualität gegenüber schon immer offen. In einem Projekt habe ich dann sexualpädagogisches Arbeiten kennengelernt und fand das total spannend und vielseitig. Das war der Auslöser. Daraufhin habe ich beschlossen, Sexualpädagogin zu werden und meinen Teil zur sexuellen Bildung beizutragen. Studiert habe ich an der Uni Kiel. Dort habe ich meinen Bachelor in Pädagogik und Soziologie gemacht und meinen Schwerpunkt auf Sexualpädagogik gelegt. Nach meinem Studium habe ich noch einige Weiterbildungen absolviert und etwa vier Jahre bei einer Beratungsstelle gearbeitet. Zu der Zeit habe ich auch sexualpädagogische Veranstaltungen an Schulen und Kitas mit Eltern und Fachpersonal durchgeführt. Mittlerweile bin ich seit gut zwei Jahren selbstständig und auch beruflich auf Instagram unterwegs.

    R: Warum nutzen Sie Social Media für Ihre Arbeit?

    MB: Angefangen hat das in meiner Elternzeit. Während der Corona-Pandemie habe ich dort meinen Mama-Alltag mit zwei kleinen Kindern geteilt. So habe ich ganz viel Austausch gefunden. Irgendwann kam die Idee auf, dass ich dort auch mein sexualpädagogisches Wissen teilen könnte. Das hat schnell Anklang gefunden. Der Bedarf war riesig. Kindliche Sexualität ist ein absolutes Tabuthema. Aber Eltern haben nun einmal Fragen und viele sind dankbar für meine Antworten.

    Für Eltern auf der Suche nach mehr Erziehungstipps: Wir haben ein Interview mit Autorin Nora Imlau zum Thema bedürfnisorientierte Erziehung geführt.

    R: Wie gut aufgeklärt sind Kinder in Deutschland? Wo besteht der größte Nachholbedarf?

    MB: Da ist noch viel Luft nach oben. Leider fällt das Thema oft hinten rüber – auch in der Schule –, eben weil es ein Tabuthema ist. Zum Teil findet der Unterricht auch anders statt, als er auf den Lehrplänen steht. Daher ist es wichtig, dass Eltern auch mit ihren Kindern sprechen. Gerade in Sachen Verhütung zeigt die neueste Befragung der WHO, dass es an Aufklärung mangelt und Jugendliche immer seltener Kondome nutzen. 

    R: Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?

    MB: Sexualität – besonders kindliche Sexualität – sollte enttabuisiert werden. Oft gibt es die Befürchtung, dass man schlafende Hunde weckt, wenn man aufklärt. Das ist ein Irrglaube. Eltern stärken ihre Kinder, indem sie altersgerecht aufklären. Dieses Wissen zu vermitteln, macht mir unheimlich viel Spaß.

    R: Wann und wie sag ich’s meinem Kind? Wann ist der richtige Zeitpunkt für Aufklärung und wie formuliert man altersgerecht?

    MB: Aufklärung sollte beiläufig stattfinden. Schon auf dem Wickeltisch kann man beginnen, indem Körperteile korrekt benannt werden: „Ich mache jetzt deinen Popo und deinen Penis sauber. Oder ich wische noch einmal deine Vulva sauber.“ Oft bestimmen Kinder auch selbst das Tempo. Sie sind neugierig und stellen Fragen – auch zum Thema Sexualität: „Wie bin ich in deinen Bauch gekommen? Wie geht Geburt? Wächst mir auch noch ein Penis?“ Das sind so klassische Fragen von Kleinkindern. Eltern verunsichert das oft. Sie fragen sich, ob ihr Kind die Antwort schon kennen darf. Meine Meinung: Wenn ein Kind reif genug ist, eine Frage zu formulieren, ist es auch alt genug für eine kindgerechte Antwort – in Häppchenform, Satz für Satz. Oft reichen schon wenige Informationen aus. Ein Tipp für Eltern, denen die richtigen Wörter fehlen: Suchen Sie sich Kinderbücher zum entsprechenden Thema. Das macht es auch für das Kind anschaulicher. Übrigens: Wenn das Kind keine Fragen stellt, sollten Eltern die Initiative ergreifen und spätestens im Grundschulalter aufklären. Und Themen rund um Sexualität wie Sex, Schwangerschaft, aber auch Pubertät besprechen. Irgendwann wird es nämlich immer mehr zum Thema auf dem Schulhof.

    R: Wie sollte man mit sexuellen Erkundungsspielen und Selbstbefriedigung umgehen?

    MB: Kinder sind neugierig und entdecken ihren Körper mit allen Sinnen. Oft entdecken Babys und Kleinkinder schon auf dem Wickeltisch, dass es unterschiedlich empfindsame Körperstellen gibt. Einige Kinder finden heraus, dass sie durch Reiben, Rubbeln und Stimulieren von Penis oder Klitoris richtig schöne Gefühle bekommen können. Manche nutzen das als Strategie, um sich zu entspannen oder Druck abzubauen, beispielsweise nach der Kita oder vor dem Einschlafen. Das ist völlig in Ordnung, wenn es im Kinderzimmer passiert. Am Kaffeetisch von Tante Gerda ist es eher unpassend. Kinder müssen das erst lernen. Dabei brauchen sie Unterstützung, indem die Eltern ihnen das immer wieder erklären. Genauso wie die Regeln für Körpererkundungsspiele. Im Kindergartenalter finden viele Kinder auch andere Körper spannend und da wird manchmal fleißig geguckt, angefasst und geforscht. Viele kennen diese Spiele als „Doktorspiele“. Körpererkundungsspiele sind ein ganz normaler Bestandteil kindlicher sexueller Entwicklung. Für Kinder ist das nur ein Forschen. Das hat nichts mit der erwachsenen Sexualität gemeinsam. Es ist wichtig, sich dessen immer wieder bewusst zu werden. Und auch Folgendes sollte man seinem Kind mit auf den Weg geben:

  • Freiwilligkeit – haben alle beteiligten Kinder Lust auf das Spiel?
  • Es darf jederzeit Stopp gesagt werden! Nein heißt Nein!
  • Es wird niemandem wehgetan.
  • Es wird nichts in Körperöffnungen gesteckt.
  • Der Altersabstand sollte möglichst gering sein, sonst könnte es zu einem Machtgefälle kommen.
  • Es darf jederzeit Hilfe geholt werden. Hilfe holen ist kein Petzen!
  • R: Wie lernen Kinder Konsens und die Einhaltung von körperlichen Grenzen bei sich und anderen?

    MB: Vor allem durch das Vorleben von Grenzen. Kinder lernen anhand von Vorbildern. Wenn ich mich als Mutter oder Vater abgrenze, weil ich zum Beispiel gerade mal nicht kuscheln möchte, sollte man das kommunizieren: „Das möchte ich nicht. Das ist mein Körper, über den darf nur ich bestimmen.“ Damit vermitteln Eltern einen wichtigen Präventionsaspekt, nämlich: Mein Körper gehört mir. Ebenfalls wichtig: Die Grenzen von Kindern zu respektieren. So sollte man auch als Eltern vor dem Knuddeln, Kitzeln und Küssen fragen, ob das Kind das überhaupt möchte und ein „Nein“ akzeptieren. Es sind diese vielen Kleinigkeiten im Alltag, die aber eine große Wirkung bei unserem Kind erzielen. So lernt sie oder er: Deine Grenzen sind wichtig. Du bist wichtig. Ich respektiere dich und deine Grenzen.

    R: Um noch einmal auf den Präventionsaspekt zurückzukommen: Welche Rolle spielt eine frühe Aufklärung?

    MB: Aufklärung ist Prävention vor sexualisierter Gewalt. Aufgeklärte Kinder, die über ihren Körper Bescheid wissen, die Körperteile benennen können, ihre Grenzen kennen und ein gutes Körpergefühl haben, können sich besser schützen. Wenn ein Kind weiß, dass Penis, Vulva, Brüste und Po intime Körperstellen sind, die nicht jeder einfach anfassen darf, aber auch lernt, dass die eigenen Grenzen respektiert werden und es ein Recht auf „Nein sagen“ hat, dann kann das Kind besser für sich einstehen. Aufklärung und Sexualität sind eben so viel mehr als das Thema „Wie entsteht ein Baby?“. Wenn wir von Anfang an mit unseren Kindern über Körper, Grenzen, aber auch Gefühle und gute sowie schlechte Geheimnisse sprechen, dann legen wir einen ganz wichtigen Grundstein und stärken unsere Kinder.

    Unsere Vorsorgeleistungen für Kinder

    Regelmäßige Checks für die Gesundheit Ihres Nachwuchses

    Die Gesundheit Ihres Kindes ist uns wichtig: Wir übernehmen nicht nur die Kosten der gesetzlich vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche, sondern noch weitere Untersuchungen als Zusatzleistungen. Damit haben Sie mehr Sicherheit, dass sich Ihr Kind gut entwickelt. Auf der Suche nach zusätzlichen Informationen zu U- und J-Untersuchungen? Hier erfahren Sie mehr.

    Glückliche Kinder sind stark

    Mit dem Gesundheitsprogramm STARKE KIDS

    Wir haben unsere wertvollen Vorsorgeangebote um eine zusätzliche Leistung erweitert: das Gesundheitsprogramm „STARKE KIDS“. Nutzen Sie dieses besondere Plus für mehr Gesundheit – für SBK-Versicherte natürlich kostenfrei. Eine starke Leistung für starke Kids.

    HPV-Impfung

    Für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren

    Humane Papillomaviren (HPV), die durch sexuelle Kontakte weitergegeben werden können Krebs verursachen. Eine Impfung kann das Infektionsrisiko und die Entstehung von HPV-bedingten Krebserkrankungen deutlich verringern. Empfohlen wird sie für Mädchen und Jungen im Alter von 9 - 14 Jahren. Die SBK erstattet die Kosten der HPV-Impfung bis zum Alter von 26 Jahren (bis einen Tag vor dem 27. Geburtstag).

    R: In der Pubertät stellen sich Fragen nach Sexualität noch einmal neu. Wie kann man sein Kind in dieser Zeit unterstützen?

    MB: Die Pubertät mit all ihren Veränderungen – sowohl körperlich als auch psychisch – ist superaufregend und spannend für alle Beteiligten. Die beste Unterstützung ist eine rechtzeitige Aufklärung. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, bevor die ersten Veränderungen eintreten. Außerdem ist es immer sinnvoll, zu signalisieren, dass man für Fragen jeglicher Art offen ist. Die Scham, über Sexualität zu sprechen, wird, je älter das Kind ist, größer. Im Umkehrschluss heißt das: Je früher offen über Sexualität und Aufklärung gesprochen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche sich bei Fragen an ihre Eltern wenden. Also kann man den Grundstein für die Pubertät schon weit vorher legen.

    Für viele Jugendliche stellt sich in der Pubertät auch die Frage nach der eigenen sexuellen Orientierung. Für alle, die sich hier ein bisschen mehr Wissen aneignen wollen, haben wir einige Infos zusammengestellt.

    R: Wann und wie spreche ich mit meinem Kind am besten über die Menstruation?

    MB: Auf jeden Fall frühzeitig. Ich habe sexualpädagogische Schulklassenveranstaltungen durchgeführt und da haben mir Mädchen erzählt, wie schockiert sie waren, als sie plötzlich ihre Tage hatten. Keiner hatte sie vorher aufgeklärt. Einige Mädchen dachten, sie sterben, andere dachten, sie seien krank. Dem sollten Eltern zuvorkommen. Oft ergibt sich so ein Aufklärungsgespräch schon im Kleinkindalter, wenn Kinder die Mama während der Periode zur Toilette begleiten. Spätestens mit sieben oder acht Jahren, wenn die Pubertät langsam anklopft, sollte man mit seinem Kind gesprochen haben. Es ist auch immer hilfreich, der Tochter dann eine kleine Tasche zu packen, worin sich Wechselwäsche, Binden oder Periodenwäsche befinden. Das sorgt für Sicherheit während dieser aufregenden Zeit.

    R: Sollte man auch Jungs über die Periode aufklären?

    MB: Generell ist es wichtig, dass alle über alles Bescheid wissen. Also auch Jungen sollten über die Periode aufgeklärt werden oder Mädchen über den ersten Samenerguss. Das sorgt für Wissen und sensibilisiert auch, wenn es um den Umgang und das Miteinander während der Pubertät geht. Dasselbe gilt auch für Verhütung. Das ist ein Thema, was alle angeht. Mädchen und auch Jungs tragen hier Verantwortung. Eltern sollten das vermitteln, wenn sie mit ihren Kindern über Aufklärung sprechen.

    R: Wie und wann spricht man am besten das Thema Verhütung an?

    MB: Spätestens, wenn die ersten Liebesbeziehungen ernster werden, früher wäre allerdings besser. Hier würde ich zu einem klassischen Aufklärungsgespräch raten. Einfach das Kind einmal zur Seite nehmen und fragen, ob es Hilfe und Unterstützung braucht oder Fragen hat.

    Unsere Leistungen für Jugendliche zum Thema Safer Sex

    GummiLove

    Spielerische Aufklärung für Jugendliche

    Die SBK macht sich stark für sicheren Sex. Als Kooperationspartner unterstützen wir GummiLove und setzen uns für die sexuelle Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein.

    Wenn Sie auf der Suche nach Informationen zum Thema sexuell übertragbare Krankheiten sind, dann lesen Sie unseren Artikel. Wenn Sie Ihr Kind speziell vor HPV schützen wollen, dann geht das am besten mit einer Impfung. Alle wichtigen Informationen finden Sie hier.

    Versorgung mit Verhütungsmittel

    Für alle Frauen bis zum 22. Lebensjahr

    Wir beteiligen uns an den Kosten von verschreibungspflichtigen Verhütungsmitteln bis zum 22. Lebensjahr beziehungsweise bis einen Tag vor dem 22. Geburtstag.

    HPV-Impfung

    Für Jugendliche bis 17 Jahre empfohlen

    Humane Papillomaviren (HPV), die durch sexuelle Kontakte weitergegeben werden können Krebs verursachen. Eine Impfung kann das Infektionsrisiko und die Entstehung von HPV-bedingten Krebserkrankungen deutlich verringern. Falls Ihr Kind bis zum 14. Lebensjahr nicht geimpft wurde, sollte die versäumte Impfungen sollten so schnell wie möglich und bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Die SBK erstattet die Kosten der HPV-Impfung bis zum Alter von 26 Jahren (bis einen Tag vor dem 27. Geburtstag).

    R: Und wenn mein Kind das Thema Sex abblockt? Ist es zum Beispiel eine gute Idee, Aufklärungsbücher oder Kondome ins Zimmer zu legen?

    MB: Es ist supersinnvoll, den Zugang zu verschiedenen Aufklärungsbüchern zu schaffen. Das gilt allgemein. Wissen ist immer gut, aber auch auf spezielle Fragen bezogen. So hat Ihr Teenie immer noch die Möglichkeit, sich die Infos still und heimlich im eigenen Zimmer aus dem Buch zu ziehen. Auf die ersten sexuellen Erfahrungen können wir unsere Kinder nur vorbereiten, indem wir ihnen mitgeben, wie wichtig ihre Körpergrenzen und ihr Körpergefühl sind. Erfahrungen werden immer selbst gemacht. Was das Thema Verhütung angeht, kann man natürlich unterstützen und für Kondome sorgen. Um über weitere Verhütungsmethoden zu informieren, ist – gerade, wenn beispielsweise die Tochter sich schämt mit den Eltern zu sprechen – ein Besuch bei einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen sinnvoll. Eltern können unterstützen, indem sie ihr Kind eventuell begleiten oder den Termin ausmachen.

    Weitere Informationen:

    Eine gute Informationsquelle für Ihre Teenagerin oder Ihren Teenager ist die Website Loveline. Das Jugendportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung behandelt Themen wie Liebe, Freundschaft, Sexualität, Verhütung und auch den eigenen Körper altersgerecht. Und auch pro familia – ein Fachverband, der sich mit Sexualität und Partnerschaft beschäftigt – hat Informationen speziell für Jugendliche. Für Mädchen und junge Frauen sind außerdem die Broschüren der ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung zu empfehlen.

    Haben Sie vielleicht das Gefühl, dass hinter dem Abblocken Ihres Kindes mehr stecken könnte? mentalis CareNow kann Jugendliche dabei unterstützen, den Alltag besser zu meistern. Mehr über die psychologische Soforthilfe für Menschen zwischen 13 und 17 Jahren erfahren Sie unten – in der Infobox – und in unserem Interview mit dem Gründer Dr. Christian Aljoscha Lukas.  

    R: Viele Jugendliche kommen auch online mit sexuellen Inhalten in Kontakt. Wie geht man damit am besten um? Wie kann man gegensteuern, damit sich keine verzerrten Vorstellungen von Sexualität entwickeln?

    MB: Dass Kinder und Jugendliche immer früher in Kontakt mit Pornos kommen, ist kein Geheimnis. Sie werden auf dem Schulhof gezeigt – teilweise werden sie auch im Klassenchat geteilt. Wichtig ist deswegen, mit dem Kind darüber zu sprechen, es aufzuklären. Denn aufgeklärte Kinder können Pornos besser einordnen als jemand, der von Sex noch nie etwas gehört hat. Spätestens, wenn das Kind ein eigenes Smartphone bekommt, ist es wichtig, auch über die Gefahren im Netz aufzuklären und zum Thema Pornos zu sensibilisieren. Das mag kein leichtes Gespräch sein, ist aber umso wichtiger.

    R: Sind wir jemals „fertig“ aufgeklärt?

    MB: Nein, Sexualität ist ein Prozess. Sie begleitet uns von Geburt an bis ins hohe Alter und wandelt sich je nach Lebenslage. Darum gibt es auch kein „fertig“. Und das ist doch etwas sehr Schönes und Spannendes.

    Apropos „niemals fertig“, wenn Sie selbst mehr zum Thema lesen wollen, dann bietet unser Artikel zum Thema erfüllte Sexualität eine gute Übersicht. Auf unserer Themenseite „Aufgeklärt kommt besser“ finden Sie außerdem viele weitere spannende Artikel rund um Sexualität und Aufklärung.

    mentalis CareNow

    Psychologische Soforthilfe für junge Menschen

    Fühlt sich Ihr Kind psychisch belastet, ist rasche Unterstützung wichtig. Mit dem digitalen Programm von mentalis CareNow können Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren ihre mentale Gesundheit unmittelbar stärken. Teilnehmende profitieren dabei von telefonischen Gesprächen mit Psychologinnen und Psychologen sowie einer zertifizierten Therapie-App. Die Anmeldung ist direkt möglich – ohne ärztliche Überweisung. Für SBK-Versicherte ist dieses besondere Angebot kostenfrei.

    Mareike Brede, auch bekannt als @die.mamareike, ist Expertin für Aufklärung. Die Sexualpädagogin war früher in einer Beratungsstelle tätig. Heute teilt sie ihr umfangreiches Wissen vorwiegend online. 

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