Bauchspeicheldrüsenkrebs – Ursachen, Diagnose, Symptome

Mit rund jährlich 19.000 Fällen gehört der Bauchspeicheldrüsenkrebs zu den vergleichsweise seltenen Krebsarten in Deutschland. Lesen Sie hier, ob Bauchspeicheldrüsenkrebs heilbar ist.

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Das Pankreaskarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Sie entsteht durch eine Umwandlung der speichelbildenden Drüsenzellen in bösartige Zellen. Nur 5 Prozent der Tumoren in der Bauchspeicheldrüse gehen von den hormonbildenden Zellen aus. Diese Tumoren sind neuroendokrine Tumoren, kurz NET, und stellen kein Pankreaskarzinom dar.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ursachen erkennen und vorbeugen

Die genauen Ursachen sind bislang nicht bekannt. Es gibt jedoch Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Dazu gehören Rauchen, exzessiver Alkoholkonsum und starkes Übergewicht. Zur Risikogruppe zählen außerdem Menschen mit chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) oder Typ-2-Diabetes. Genetische, familiäre Vorbelastung spielen selten eine Rolle.

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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Symptome

Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden. Deshalb wird er oft spät erkannt, was ihn so gefährlich macht.

Häufige Symptome, die jedoch auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, sind:

  • Schmerzen in Oberbauch oder Rücken
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Andauernde Verdauungsstörungen: Durchfall oder Verstopfung
  • Neu aufgetretene Diabeteserkrankung
  • Ungewollter starker Gewichtsverlust
  • Gelbsucht (Ikterus)

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Diagnose

Bei entsprechenden Beschwerden sind die Hausarztpraxis, eine internistische oder eine gastroenterologische Praxis erste wichtige Anlaufstellen. Durch verschiedene Untersuchungen lässt sich klären, ob tatsächlich Bauchspeicheldrüsenkrebs vorliegt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist: Einer körperlichen Untersuchung folgt die Bestimmung von Blutwerten. Einige Parameter wie die alkalische Phosphatase können eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse anzeigen. Sie sind aber ebenso unspezifisch wie der möglicherweise erhöhte Tumormarker CA 19-9. Wichtiger sind Verfahren, die Bilder der Bauchspeicheldrüse erzeugen: Die Ultraschalluntersuchung des Bauchraums (Abdomen-Sonographie) gibt wichtige Hinweise. Sie erfolgt von außen durch die Haut oder aber mit einer Ultraschallsonde über einen Magenschlauch vom Mageninneren aus. Meist wird sie durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) und durch weitere Diagnoseverfahren wie CT oder MRT (Computer- oder Magnetresonanztomographie) ergänzt. In manchen Fällen erfolgt zudem eine Spiegelung von Magen und Zwölffingerdarm in Kombination mit einer Röntgendarstellung der Gallengänge und des Bauchspeicheldrüsengangs mittels Einspritzens von Röntgenkontrastmittel. Der medizinische Fachbegriff hierfür ist „endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie“ (ERCP).

Wichtig dabei ist: Welche Untersuchungen sinnvoll sind, sollten Betroffene mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten individuell besprechen. Ist jemand beispielsweise hochbetagt und hat andere schwere Erkrankungen, ist eine eingreifende risikoreiche Therapie möglicherweise gar nicht mehr möglich oder gewünscht. In diesen Fällen ist auch das Recht auf Nicht-Wissen zu bedenken.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Behandlung

Welche Behandlung gewählt wird, ist abhängig von der individuellen Erkrankungssituation. Diese wird im Wesentlichen davon bestimmt, wie weit die Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose bereits fortgeschritten ist, wie der Allgemeinzustand ist und welche Vorerkrankungen vorliegen. Auch die persönlichen Wünsche der Patientin oder des Patienten spielen eine wichtige Rolle.

Bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium ist eine Operation mit dem Ziel der Heilung möglich. Wie diese Operation durchgeführt wird, hängt von der Lage des Tumors ab. Sitzt er im Kopf der Bauchspeicheldrüse, ist ein umfangreicher Eingriff erforderlich: die sogenannte Whipple-Operation. Mit ihr entfernt der Chirurg den rechten Teil der Bauchspeicheldrüse, die Gallenblase, den unteren Abschnitt des Gallengangs sowie den Zwölffingerdarm und manchmal auch einen Teil des Magens. Ist der Tumor im Pankreasschwanz lokalisiert, müssen nur dieser Teil der Bauchspeicheldrüse und die Milz entnommen werden.

Bei manchen Betroffenen ist aufgrund der örtlichen Ausbreitung nicht ganz sicher, ob sich der Tumor noch vollständig entfernen lässt. Eine vorgeschaltete Chemotherapie kann den Tumor manchmal so verkleinern, dass eine vollständige operative Entfernung doch noch möglich ist. Nach diesen Eingriffen sind in der Regel eine mehrwöchige stationäre Behandlung und anschließend ein Reha-Aufenthalt erforderlich. Zudem wird meist eine Chemotherapie über sechs Monate empfohlen, um das Risiko eines Rückfalls oder einer Metastasenbildung zu senken.

Hat der Bauchspeicheldrüsenkrebs sich bereits in die Bauchhöhle oder in andere Organe ausgebreitet oder über den Blutweg Fernmetastasen, zum Beispiel in den Knochen, gebildet, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Daher wird in diesen Fällen von der eingreifenden Operation abgesehen. Stattdessen hat die Behandlung nun das Ziel, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Liegen noch keine Fernmetasen vor, wird zunächst eine Chemotherapie mit einer Kombination verschiedener zellwachstumshemmender Wirkstoffe (Zytostatika) durchgeführt. Manche Patienten erhalten im Anschluss daran noch eine kombinierte Behandlung aus Chemo- und Strahlentherapie.

Liegen bereits Fernmetastasen vor, entfällt in der Regel die Strahlentherapie. Stattdessen kann manchen Patienten zusätzlich zur Chemotherapie eine zielgerichtete Therapie mit Antikörpern angeboten werden. Diese Antikörper greifen spezielle Eigenschaften von Tumorzellen auf unterschiedlichen Wegen an: Einige hemmen beispielsweise gezielt das Wachstum der bösartigen Zellen, andere stoppen deren Blutversorgung.

Sind Betroffene bereits zu geschwächt für die oben genannten Behandlungsmöglichkeiten, kommen andere Maßnahmen infrage, die zum Beispiel den Gallenabfluss erleichtern und Schmerzen oder Übelkeit lindern können.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Verlauf

Nach einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-OP ist eine Ernährungsumstellung notwendig, weil durch den Eingriff ein Teil des Verdauungstrakts verändert wurde. Da die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse fehlen, sollten Betroffene zu jeder Mahlzeit diese Enzyme als Medikament zu sich nehmen. Wurde die gesamte Bauchspeicheldrüse entfernt, fehlt auch die Produktionsstätte für Insulin. Ein sogenannter Typ-3-Diabetes entsteht. Betroffene müssen sich regelmäßig Insulin spritzen. Eine Ernährungsberatungspraxis liefert wertvolle Tipps, welche Ernährung jetzt die richtige ist.

Ziel ist es, eine mögliche Wiederkehr des Tumors (Rezidiv) frühzeitig zu entdecken. Deshalb sind engmaschige Nachsorgeuntersuchungen sehr sinnvoll. Ist eine Heilung nicht mehr möglich, ist eine palliative Begleitung empfehlenswert. Neben der Linderung von Beschwerden bietet diese auch eine gute psychologische und soziale Unterstützung für Betroffene wie auch Angehörige.

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