Damit der Urlaub zur Erholung wird

So machen Sie das Beste aus Ihrer freien Zeit

Endlich am Strand liegen, fremde Bergwelten erkunden oder neue Städte entdecken: Urlaub soll eigentlich die schönste Zeit im ganzen Jahr sein. Die Distanz zum Alltag führt allerdings nicht immer zur Erholung. Denn auch Urlaub machen will gelernt sein.

Die einen verbringen ihre Ferien am Strand, die anderen genießen die freien Tage lieber mit Museumstouren, regionalen Köstlichkeiten oder auf der Suche nach dem perfekten Foto. Während wiederum andere am liebsten einfach zu Hause bleiben. Egal, wie wir unseren Urlaub gestalten, die meisten von uns sind auf der Suche nach Erholung. Wenn die im Urlaub allerdings auf sich warten lässt, dann liegt es häufig an der sogenannten Liegestuhl-Depression. Der Körper befindet sich in Spanien, aber die Gedanken sitzen immer noch in Deutschland fest. Der Grund: die Belastungen des Alltags.

Besonders betroffen sind Menschen, die im Homeoffice arbeiten. Eine Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes legte jüngst offen, dass 28 Prozent der Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter oft bis sehr häufig unbezahlt Überstunden machen. 47 Prozent geben an, in ihrer Freizeit oftmals keine Entspannung mehr zu finden. Grund hierfür ist auch der oft selbst auferlegte Druck, ständig erreichbar zu sein. Gemäß mehreren Studien begünstigt eine permanente Verfügbarkeit psychische Belastungen wie Stress und Schlafstörungen. Deswegen ist es wichtig, wenigstens im Urlaub das Handy auch mal abzuschalten. „Digital Detox“ lautet die Devise – bestenfalls für die ganze Familie. Wie einige Untersuchungen zeigen, reduziert sich bei Jugendlichen das Depressionsrisiko deutlich, wenn sie so oft wie möglich auf Social Media verzichten.

Warum in die Ferne schweifen?

Es braucht nicht immer gleich die ganz große Reise zu sein. Lange Flugzeiten, verschiedene Zeitzonen und die Urlaubsplanung sind oftmals zusätzliche Herausforderungen. Hat Entspannung höchste Priorität, werden Urlaubsorte in der Nähe zum bestmöglichen Reiseziel. Hinzu kommt: Wer kürzer in Flugzeug, Auto oder Zug sitzt, hat mehr vom eigentlichen Urlaub. Vom Büro in den Flieger, das sollte man ohnehin sein lassen. Expertinnen und Experten empfehlen, erst einmal runterzukommen, alles in Ruhe zu erledigen und sich auf die Reise zu freuen. Oder etwas konkreter: Fällt der letzte Arbeitstag auf einen Freitag, sollte die Reise frühstens am Samstag oder noch besser am Sonntag starten.

Warum wird man im Urlaub krank?

Der Urlaub ist da – und der Schnupfen auch. Grund hierfür ist ein Phänomen, das bis in unsere Vorgeschichte reicht. Im Kampf gegen Urzeit-Gegner wie Mammut oder Säbelzahntiger musste der Körper unserer Vorfahren funktionieren. Dafür sorgten Stresshormone. Das Immunsystem wurde hochgefahren. Stress löst auch heute noch die gleiche Reaktion aus. Ist die Situation dann überwunden, fährt das menschliche Immunsystem schnell wieder runter. Viren haben ein leichtes Spiel. Wer sich also in der letzten Woche vor dem Urlaub besonders viel vornimmt, sitzt womöglich am Ende mit einer Erkältung am Strand. Deswegen sollte man akute Stressphasen direkt vor der freien Zeit vermeiden. Übrigens: Um den Gipfel der Entspannung zu erreichen, ist in jedem Fall auch etwas Zeit einzuplanen. Laut einer Studie der Universität von Tampere in Finnland, verspüren Urlauberinnen und Urlauber im Durchschnitt am achten Urlaubstag den größten Erholungseffekt.

Wie können Konflikte im Urlaub vermieden werden?

Hat die Entspannung dann erst einmal eingesetzt, könnte alles perfekt sein. Die Realität sieht oft anders aus. Auch deswegen ist die Urlaubszeit immer wieder Hochsaison für Trennungen. Zu den Hauptgründen zählen nach Einschätzung vieler Fachleute zum einen die hohen Erwartungen. Der Urlaub soll schließlich die schönste Zeit im ganzen Jahr sein. Zum anderen ist es das permanente Zusammensein an sich. Paare und Familien können sich daher im Urlaub – so weit wie möglich – immer wieder kleine oder auch größere Auszeiten gönnen. So bleibt die Stimmung gut. Denn die Urlaubsaktivität, die alle glücklich macht, ist oftmals eine echte Seltenheit.

Worauf sollte bei der Urlaubsplanung geachtet werden?

Fakt ist: Der perfekte Plan für die optimale Erholung muss erst noch erfunden werden. Deshalb ist es gut, sich vor der Buchung zu fragen, was man vom Urlaub erwartet.

Wer das ganze Jahr über am Schreibtisch sitzt, für den ist Wandern oder eine andere körperliche Aktivität vielleicht das Richtige. Wer im Beruf permanent Entscheidungen trifft, darf auch einmal abschalten und andere entscheiden lassen – zum Beispiel die Familie oder die kompetente Reiseleitung. Was einen guten Urlaub ausmacht und was jede oder jeder Einzelne von uns braucht, ist äußerst individuell. Eines gilt für alle: In der Natur sein wirkt an sich schon erholsam. Bereits ein halbstündiger Spaziergang am Meer oder in der freien Natur kann Stress abbauen. Auch im Alltag eine gute Idee: Denn wer mit Entspannung und Achtsamkeit vorbeugt, tut generell etwas für die Gesundheit. Und gibt dem Urlaub eine Chance, wirklich die schönste Zeit im Jahr zu werden.

Tipps für Ihren erholsamen Urlaub

  • Digital Detox: Das Handy einfach mal in der Tasche lassen und lieber den Urlaub genießen. 
  • Erholung liegt nah: Ferne Länder haben sicher ihren Reiz, bedeuten aber auch oft mehr Planung. Wer richtig zur Ruhe kommen will, kann das auch, ohne den halben Globus zu umrunden.
  • Nehmen Sie sich Zeit: Damit der Urlaub auch wirklich entspannend wird, sollte die Zeit direkt davor so stressfrei wie möglich sein. Lieber alles etwas langsamer angehen lassen und etwas mehr Zeit einplanen. Etwas mehr darf es auch in Bezug auf die Urlaubstage sein, denn laut einer Studie aus Finnland ist Tag acht der erholsamste.
  • Gönnen Sie sich Auszeiten: Auch im Familienurlaub hat die Selbstfürsorge ihren Platz. Nehmen Sie sich also – so weit wie möglich – Zeit für sich und Ihre eigenen Interessen.
  • Natur tut gut: Egal ob am Strand, in den Bergen oder im Wald, Zeit in der Natur kann Ihren Stresslevel senken.

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