Darmkrebs – eine der häufigsten Krebsarten bei Männern und Frauen
Früh erkennen, rechtzeitig behandeln
Bei Männern ist Darmkrebs in Deutschland nach Prostata- und Lungenkrebs die dritthäufigste und bei Frauen nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Über beide Geschlechter gesehen summiert sich Darmkrebs zur häufigsten Tumorart in Deutschland. Lesen Sie hier mehr zu Vorsorge gegen Darmkrebs, zu Symptomen und Therapiemöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Durch Früherkennung kann Darmkrebs rechtzeitig behandelt werden
Durch regelmäßige Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung können Darmkrebs und seine Vorstufen früh erkannt und gezielt behandelt werden. Denn in rund 90 Prozent der Fälle geht Darmkrebs auf die Entartung von Darmpolypen zurück. Werden im Rahmen einer Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, verdächtige Darmpolypen entdeckt, können diese gleich entfernt werden. Auf diese Weise sinkt das Erkrankungsrisiko für Darmkrebs erheblich. Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren haben zweimal Anspruch auf eine Koloskopie. Zwischen den Untersuchungen sollten zehn Jahre liegen. Alternativ erstattet die SBK allen Männern und Frauen ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich eine Untersuchung auf nicht sichtbares, sogenanntes okkultes Blut im Stuhl. Mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen, kann Blut im Stuhl aber ein Hinweis auf Darmkrebs sein.
Darmkrebsfrüherkennung
Alle Möglichkeiten im Überblick
Je früher man Veränderungen erkennt, desto besser. Deshalb ist es auch besonders wichtig, ab 50 Jahren an der Darmkrebsfrüherkennung teilzunehmen. Mehr erfahren Sie
Wer ist besonders von Darmkrebs betroffen?
Meist ist Darmkrebs eine Erkrankung des Alters, über die Hälfte der Betroffenen erhält die
Ernährung für den Darm
Wie eine ausgewogene Ernährung Darmkrebs vorbeugen kann.
Um sich vor Darmkrebs zu schützen, können Sie selbst aktiv werden. Forschende haben Belege dafür gefunden, dass eine Gemüse- und Obst-basierte Ernährung vorbeugend wirken kann und Bewegung den Gesundheitszustand zusätzlich verbessert. Mehr erfahren Sie hier.
Darmkrebs – erste Anzeichen der Erkrankung
Darmtumoren treten häufig im Dick- und/oder Mastdarm (Kolonkarzinom beziehungsweise Rektumkarzinom) auf. Tumoren im Dünndarm sind sehr selten. Bösartige Tumoren im Darm vergrößern sich meist nur langsam, weshalb sie zunächst kaum und nur unspezifische Beschwerden verursachen. Mögliche Symptome von Darmkrebs sind Schmerzen im Bauchraum und beim Stuhlgang, häufige Verdauungsstörungen wie Verstopfung und Durchfall, hörbare Darmgeräusche und ausgeprägte Blähungen, die auch zum Abgang von Stuhl führen können. Ein besonderes Warnsignal sind Blutspuren im Stuhl.
Leistungsabfall, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und Fieber können erste Anzeichen sein, können aber auch auf andere Krankheiten hindeuten. Weitere mögliche Hinweise sind:
Ein wichtiges Warnsignal sind Blutbeimischungen im Stuhl, die aber auch von Hämorrhoiden herrühren können. Veränderte Stuhlgewohnheiten oder Blut im Stuhl sollten Sie daher in jedem Fall ärztlich abklären lassen.
Darmkrebs – weitere Symptome im Verlauf
Sein typisches Krankheitsbild zeigt Darmkrebs erst im Spätstadium. Wenn der Tumor regelmäßig blutet, können Betroffene eine Blutarmut (Anämie) entwickeln. Ist der Tumor schon relativ groß, lässt er sich auch als Verhärtung im Bauchraum ertasten. Verengt er durch seine Größe den Darm, kann das zu „Bleistiftstuhl“ oder im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss (Ileus) führen. Dieser verursacht starke, kolikartige Bauchschmerzen und erfordert eine sofortige OP.
Diagnose von Darmkrebs
Bei Verdacht auf Darmkrebs wird zunächst eine Darmspiegelung durchgeführt, in der Regel bei einer Gastroenterologin oder einem Gastroenterologen beziehungsweise einer Internistin oder einem Internisten. Finden sich dabei auffällige Darmschleimhautabschnitte, werden kleine Gewebeproben entnommen und im Anschluss mikroskopisch sowie molekularbiologisch und auf bestimmte genetische Marker hin untersucht – dies sichert die Diagnose und liefert gleichzeitig auch wichtige Hinweise auf geeignete medikamentöse Behandlungsformen. Bestätigt sich der Verdacht auf Darmkrebs, wird mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums abgeklärt, wie weit der Tumor in die Darmwand eingedrungen ist und ob er bereits in andere Organe eingewachsen ist. Oft wird auch eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht, ein CT dagegen nur bei konkretem Verdacht auf eine mögliche Ausbreitung des Tumors durch Metastasen. Für den Behandlungsverlauf wird vor dem Behandlungsbeginn der Tumormarker CEA (Carcinoembryonales Antigen) im Blut bestimmt und dann wieder im weiteren Verlauf sowie bei der Nachsorge kontrolliert. Allerdings ist der CEA-Wert nicht bei allen Betroffenen aussagekräftig genug, um davon Behandlungsentscheidungen abhängig zu machen.
Darmkrebs – Behandlungsmethoden
Die Therapie richtet sich nach dem Stadium und der Ausbreitung des Tumors sowie danach, ob es sich um ein Rektum- oder Kolonkarzinom handelt. Bei einem Karzinom im Dickdarm (Kolonkarzinom) wird der Eingriff entweder in einer offenen Bauchoperation (Laparotomie) oder minimalinvasiv in Schlüssellochtechnik (Laparoskopie), also nur mit einem kleinen Schnitt, durchgeführt. Entfernt werden alle vom Darmkrebs befallenen Abschnitte des Dickdarms mit einem Sicherheitsabstand. Anschließend werden die Darmenden miteinander vernäht und der Dickdarm kann nach Abheilung der Wunden seinen Funktionen weitgehend wieder nachkommen.
Der Eingriff bei einem Karzinom im Mastdarm (Rektumkarzinom) erfolgt meistens durch die Bauchhöhle. Vielen Betroffenen von Enddarmkrebs wird eine vorgeschaltete Strahlentherapie oder eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie empfohlen, eine sogenannte neoadjuvante Therapie. Eine reine Bestrahlung dauert fünf Tage, eine Kombination etwa vier Monate. Der Tumor soll sich verkleinern, sodass die Operation weniger umfangreich wird und der Schließmuskel erhalten bleiben kann. Manchmal gelingt es dabei, den Tumor vollständig zum Verschwinden zu bringen, sodass bei engmaschiger Kontrolle auf die Operation verzichtet werden kann.
Muss neben dem vom Tumor befallenen Mastdarmgewebe auch der Schließmuskel entfernt werden, ist das Anlegen eines künstlichen Darmausgangs, medizinisch Stoma genannt, erforderlich. Dazu wird das untere Ende des Dickdarms im linken Unterbauch durch eine kleine Öffnung in der Bauchwand hinausgeleitet. An dieser ist dann ein Beutel aus luftdichtem Material angebracht, in dem der zu entleerende Stuhl aufgefangen wird. Die Patientinnen und Patienten werden bereits bei ihrem stationären Aufenthalt nach der Operation in der Handhabung ihres künstlichen Darmausgangs geschult.
Betrifft der Darmkrebs den Dickdarm, kann eine nachfolgende Chemotherapie das Rückfallrisiko senken. In sehr frühen Stadien bei oberflächlichem Befall der Schleimhaut ist sie nicht notwendig. Dagegen wird sie standardmäßig empfohlen, wenn der Tumor schon in die verschiedenen Schichten der Darmwand eingewachsen ist oder gar erste Lymphknoten befallen waren.
Bei Krebs im Mastdarm wird manchen Betroffenen auch nach einer Operation eine nachfolgende Chemotherapie oder eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie empfohlen, um das Rückfallrisiko zu senken.
In fortgeschrittenen Stadien, wenn der Darmkrebs bereits in die Bauchhöhle oder in andere Organe eingewachsen ist oder Metastasen gebildet hat, sind sehr individuelle Behandlungsentscheidungen zu treffen. So kann selbst bei einzelnen Metastasen, zum Beispiel in der Leber, eine Chemotherapie und Operation noch eine Heilung ermöglichen. Ist dagegen eine Operation nicht mehr möglich, können Chemotherapie, Bestrahlung, zum Beispiel bei Knochenmetastasen, oder je nach genetischer Eigenschaft des Tumors auch eine Behandlung mit zielgerichteten Antikörpermedikamenten die Erkrankung zumindest für einige Zeit unter Kontrolle bringen oder Beschwerden lindern. Neue Studien prüfen derzeit, ob bei Darmkrebs auch eine Immuntherapie hilfreich sein kann.
Nachsorge und Leben mit Darmkrebs
Nach der Therapie soll ein Nachsorgeprogramm Betroffenen helfen, eventuelle Folgen der Erkrankung oder der Therapie zu behandeln und durch regelmäßige Kontrollen einen eventuellen Rückfall oder aber ein Fortschreiten der Darmkrebserkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen.
Aber auch psychosoziale Themen spielen eine wichtige Rolle in der Nachsorge. Betroffene erfahren bei ihren Nachsorgeterminen auch, was sie selbst tun können, um Beschwerden zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Bei Bedarf können andere Fachgebiete mit hinzugezogen werden, wie etwa Ernährungsberatung, Stomaberatung oder Physiotherapie. Die Diagnose Darmkrebs kann das Leben und den Alltag durcheinanderwirbeln. Betroffene und Angehörige können daher auch von einer
Darmkrebsfrüherkennung von zu Hause aus mit DasLab
Wenn Darmkrebs früh erkannt wird, ist er gut behandelbar. Mit unserem Partner DasLab bieten wir SBK-Versicherten jetzt auch die einfache Darmkrebsfrüherkennung als Test für zu Hause an.
So funktioniert’s:
Sie bestellen den Test direkt zu sich nach Hause. Die entnommene Stuhlprobe schicken Sie dann diskret an ein akkreditiertes Labor. Das Testergebnis erhalten Sie direkt auf Ihr Smartphone. Sollte es positiv ausfallen, unterstützen wir Sie selbstverständlich bei der Suche nach einer Fachärztin oder einem Facharzt und der Terminvereinbarung zur Darmspiegelung, der sogenannten Koloskopie.
Bei jeglichen Fragen haben Sie zudem die Möglichkeit, mit ärztlichem Fachpersonal einen telefonischen Beratungstermin zu vereinbaren.
Zudem bieten wir den Test als SBK-Mehrleistung bereits Menschen ab 35 Jahren bei entsprechendem Risiko an. Zu den Risikofaktoren zählen die familiäre Vorbelastung, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder eine eigene, bekannte Krebserkrankung.