Diagnose Darmkrebs: Behandlungsmöglichkeiten
Individuelle Therapiekonzepte, erfahrene Ärzteteams: Was Patienten bei der Heilung hilft

Der Patient entscheidet bei jedem Behandlungsschritt mit.
Professor Dr. med. Clemens Schafmayer erklärt: „Für jeden Patienten erstellt das Fachärzteteam einer Klinik ein persönlich abgestimmtes Therapiekonzept. Die Abteilungen arbeiten interdisziplinär zusammen. Im Team werden in sogenannten Krebskonferenzen alle weiteren medizinischen Schritte entschieden – immer unter Einbeziehung der Patienten und der aktuellen Fachleitlinien.“ Wer möchte, holt zusätzlich eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik ein. Diese Absicherung bestärkt den Patienten auf seinem weiteren Behandlungsweg. Auch hier hilft die SBK: Der Kundenberater erläutert das genaue Prozedere zum Zweitmeinungsverfahren.
Jede Therapie wird aufgrund unterschiedlicher Faktoren individuell geplant
Bei Darmkrebs gibt es nicht eine einzige, einheitliche Behandlungsmethode. Die Therapie ist individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse und Wünsche des Betroffenen und abhängig von der Art und der Ausdehnung des Tumors, dem Gesundheitszustand und dem Alter des Patienten. Alle zur Verfügung stehenden Therapieansätze sind medizinisch weitgehend sehr gut erforscht. „Je nach Tumorart wird häufig zur Operation eine Kombination mit einer Strahlen- oder Chemotherapie eingesetzt“, sagt Schafmayer. Falls ein fortgeschrittenes Tumorleiden mit Metastasen vorliegt, ist eine vollständige Heilung oft nicht möglich. Ziel eines Eingriffs beziehungsweise der Therapie ist es dann, die Lebensqualität des Patienten zu erhalten und zu verbessern.
Die Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Ihr Arzt empfiehlt Ihnen unter Umständen nicht nur eine Therapieform, sondern er schlägt vor, die Ansätze zu kombinieren. Dadurch erzielen die Mediziner ein bestmögliches Behandlungsergebnis. Wir haben die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten für Sie aufgeführt:
Bei Früherkennung bestehen gute Heilungschancen
Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen sind die Heilungsaussichten bei Darmkrebs verhältnismäßig gut. Im Stadium I erzeugt Darmkrebs keine auffälligen Symptome und lässt sich nur im Rahmen einer Darmkrebsfrüherkennung feststellen, beispielsweise durch eine Darmspiegelung. Der noch sehr kleine Tumor kann durch einen kleinen Eingriff vollständig entfernt werden. Im Stadium II hat der Tumor alle Schichten der Darmwand durchdrungen und die Heilungsaussichten hängen vom Erfolg der Operation ab. In den frühen Stadien (Stadium I und II) bestehen Heilungschancen von über 85 bis 100 Prozent.
Im Stadium III hat die Erkrankung sich in den Lymphknoten ausgebreitet. Die Heilungschancen liegen bei rund 60 Prozent.
Vom Stadium IV sprechen Fachleute, wenn der Darmtumor gestreut hat und Metastasen in anderen Organen vorhanden sind. Selbst bei fortgeschrittener Erkrankung in diesem Stadium sind dank modernster Konzepte heute Langzeitheilungsverläufe zumindest möglich.
So unterstützt die SBK Betroffene:
Diagnose Darmkrebs: Was nun?
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Über unseren Experten
Professor Dr. med. Clemens Schafmayer ist Leitender Oberarzt an der Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie in Kiel und unter anderem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Auf dem 134. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) in München (2017) wurde er mit dem renommierten Felicién-Steichen-Preis 2017 ausgezeichnet, weil er sich um die Weiterentwicklung der klinischen Chirurgie besonders verdient gemacht hat.