Digital Detox – einfach mal offline bleiben

Wie Sie Digital Detoxing in Ihren Alltag integrieren

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Der Alltag vieler Menschen wird immer digitaler – auch und gerade in Zeiten von Corona, Homeoffice und Homeschooling: Die Kollegen und Mitschüler trifft man im virtuellen statt im echten Konferenzraum oder Klassenzimmer. In der Freizeit streamen wir Filme, spielen Online-Games und schauen auf den Social-Media-Kanälen nach, was der Freundeskreis so macht. Die Zeitung wird meist digital gelesen und abends vor dem Schlafengehen checkt so mancher noch schnell seine E-Mails auf dem Smartphone – und stellt den Handywecker, um am nächsten Morgen rechtzeitig aufzustehen.

Es kann durchaus praktisch sein, einen digitalen Begleiter bei sich zu haben. Ständig online, ständig erreichbar sein, kann jedoch auch zu Stress führen. Menschen werden zum Multitasking animiert, obwohl sie damit überfordert sind. Die Konzentrationsfähigkeit und die Psyche leiden. Zeit, dagegen zu steuern: Digital Detox – also die bewusste digitale Entgiftung, bei der man eine bestimmte Zeit lang auf internetfähige Geräte verzichtet, reguliert Stress und lässt Sie im Alltag etwas durchatmen.

Wie praktisch: Digital Detox kann ganz einfach in den Alltag integriert werden. Hier haben wir sieben praktische Tipps zum einfachen Digital Detoxing für Sie zusammengetragen. Für mehr Zeit, Konzentration und Achtsamkeit.

Digital-Detox-Tipp 1: Schalten Sie Push-up-Nachrichten aus

Der Durchschnittsdeutsche nimmt sein Smartphone rund 88 Mal am Tag zur Hand – also alle 10 Minuten. Ursache: Viele Anwendungen, zum Beispiel Nachrichten-Apps, senden Push-Mitteilungen. Hinzu kommen E-Mails und Nachrichten über diverse Social-Media-Kanäle. Ganz automatisch greift man dann zum Handy und liest die Benachrichtigungen sofort. In den Einstellungen Ihres Smartphones können Sie solche Benachrichtigungen deaktivieren – und so jeden Tag ein kleines bisschen Digital Detox in den Alltag einbauen. Sie werden merken: Sie nehmen das Handy viel seltener zur Hand.

Digital-Detox-Tipp 2: Entfolgen Sie Accounts

Sie folgen manchen Accounts, die Sie eigentlich gar nicht interessieren? Ein Social-Media-Kontakt postet fortwährend Dinge, mit denen Sie sich nicht identifizieren, die vielleicht sogar Stress oder Wut in Ihnen auslösen? Dann hat Psychologin Leonie Asche von Selfapy einen ganz einfachen Tipp für Sie: „Gehen Sie einmal radikal durch alle Accounts und fragen Sie sich, ob es sich gut anfühlt, was Sie sehen. Falls nicht, entfolgen Sie konsequent solchen Kontakten oder treten Sie aus Gruppen aus: Denn nur dann haben Sie den Kopf frei für Dinge, die wirklich wichtig für Sie sind.“

Digital-Detox-Tipp 3: Lassen Sie das Handy einfach mal zu Hause

Ein Spaziergang in der Natur, die Vögel zwitschern – und dann vibriert das Handy. Ein Kaffeeplausch mit der besten Freundin – und die Kollegin ruft außerhalb der Arbeitszeit an: Manchmal ist es ratsam, das Handy einfach mal bewusst zu Hause zu lassen und sich eine digitale Auszeit zu gönnen. Sie möchten nicht ganz ohne Smartphone die Wohnung verlassen? Dann empfehlen wir Ihnen, in bestimmten Situationen einfach in den Flugmodus zu wechseln.

Digital-Detox-Tipp 4: Setzen Sie auf handyfreie Zeiten und Orte

Die Angst, etwas zu verpassen, hat einen Namen: FoMO – Fear of Missing out. Das Smartphone führt viele Menschen in Versuchung, ständig nachzusehen, ob es neue Nachrichten gibt, ob die Freundin schon auf die Mail geantwortet hat oder wie viele Likes das selbst gepostete Foto auf dem Social-Media-Kanal schon bekommen hat. Für den täglichen kleinen Digital-Detox-Urlaub legen Sie einfach Zeiten fest, in denen Sie das Handy außer Sichtweite platzieren und bewusst nicht darauf zugreifen. Fangen Sie ruhig mit kürzeren Zeiträumen an: zum Beispiel eine Stunde vor dem Schlafengehen. Wichtig ist nur, dass Sie sich konsequent an die eigenen Regeln halten. Auch handyfreie Orte, zum Beispiel im Schlafzimmer oder am Esstisch, können dazu beitragen, dass Ihr Vorhaben Digital Detox gelingt.

Digital-Detox-Tipp 5: Beziehen Sie Ihr Umfeld mit ein

Die beste Freundin ist verärgert, weil Sie ihr nicht innerhalb von fünf Minuten antworten? Der Schwiegervater auch, weil Sie seinen Anruf nicht sofort annehmen? Erklären Sie Ihrem Umfeld, dass Sie gerade Digital Detox ausprobieren. Vielleicht können Sie sogar die ganze Familie mit ins Digital Detoxing einbeziehen? Gerade auch für Kinder ist es wichtig, ihnen einen achtsamen Medienkonsum vorzuleben.

Digital-Detox-Tipp 6: Nutzen Sie Offline-Alternativen

Statt auf die Armbanduhr schauen Sie ständig aufs Handy? Wenn Sie ein Wort übersetzen möchten, greifen Sie automatisch zur Lexikon-App? Und die Zeitung lesen Sie als Online-Ausgabe? Versuchen Sie doch mal ganz bewusst, für all diese Dinge die analoge Variante zu wählen. So werden Sie nicht von anderen Apps und Nachrichten abgelenkt. Ganz automatisch verbringen Sie so weniger Zeit digital.

Digital-Detox-Tipp 7: Installieren Sie sich eine App fürs Digital Detoxing

Mit diesem Tipp hätten Sie jetzt vielleicht nicht gerechnet – aber es gibt Apps, die Ihnen anzeigen, wie hoch Ihre Bildschirmzeit ist und wie häufig Sie nach dem Handy greifen. Sie können ein guter Ansporn sein, beim Digital Detox konsequent zu sein.

Psychische Gesundheit

Vorbeugen, behandeln und verstehen – mit Unterstützung der SBK

Innere Leere, Antriebslosigkeit und Ängste – die Auslöser dafür können sehr vielfältig sein. Eines haben alle genannten Ursachen gemeinsam: Die Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben wird erheblich beeinträchtigt. Für viele Betroffene ist die Hausärztin oder der Hausarzt eine gute erste Anlaufstelle, um professionelle Hilfe zu erhalten. Wie die SBK Sie und Ihre Familie dabei unterstützt, psychische Herausforderungen zu meistern, erfahren Sie hier.

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