Einfach erklärt: Endemie, Epidemie, Pandemie

Bedeutung und Unterschiede

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Fachbegriffe, Fremdwörter, Krankenkassen-Slang: Unsere Expertinnen und Experten klären Sie gerne auf. Ganz einfach und verständlich.

Endemie, Epidemie, Pandemie – kennen Sie den Unterschied?

Was ist eine Endemie?

Eine Endemie ist eine Infektionskrankheit, die regional begrenzt ist und immer wieder auftritt. Die Zahl der Betroffenen pro Jahr ist in der Regel konstant. Die Fallzahlen pendeln sich also auf einem durchschnittlichen Niveau ein. Typisches Beispiel für eine Endemie ist das Ebolafieber, eine Viruserkrankung, die in einigen Teilen von Afrika verbreitet ist. Oder Malaria, eine durch Mücken übertragene Parasiteninfektion, die weltweit in mehr als hundert Ländern präsent ist. Eine ebenfalls durch Mücken übertragene Virusinfektion ist Gelbfieber. Sie tritt in tropischen Gebieten wie Südamerika oder Teilen Afrikas auf.

Expertinnen und Experten erwarten, dass die aktuelle Corona-Pandemie mit zunehmender Immunisierung der Bevölkerung gegen die bisherigen Virusvarianten in einen endemischen Zustand übergeht. Das heißt: COVID-Infektionen werden mit Regelmäßigkeit und durchschnittlicher Inzidenz auftauchen, ohne exponentiell anzusteigen.

Was ist eine Epidemie?

Tritt eine Infektionskrankheit in einem regional begrenzten Gebiet und für einen begrenzten Zeitraum mit einer überdurchschnittlichen Zahl von Fällen auf, handelt es sich um eine Epidemie. Es gibt zwei Varianten von Epidemien:

  • Explosivepidemie: Sie breitet sich explosionsartig aus, kann aber ebenso plötzlich wieder abfallen. Typisch für Explosivepidemien sind über verseuchte Nahrungsmittel oder verschmutztes Trinkwasser übertragene Infektionen wie Typhus oder Cholera.
  • Tardivepidemie: Die Infektionszahlen entwickeln sich hierbei langsam bis zu einem Höhepunkt und sinken dann langsam wieder ab. Ein Beispiel für eine Tardivepidemie ist HIV, das über Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Zu den Tardivepidemien gehören auch die wiederkehrenden Grippewellen, die Europa jährlich mit unterschiedlichen Erregern treffen. Schutz bieten Impfungen sowie Händehygiene, Niesetikette, Abstand und Frischluft.

Neue Epidemien entstehen, wenn ein bislang harmloses Virus mutiert und ansteckender wird. Oder wenn ein Virus von außen in eine bislang nicht betroffene Region gelangt. Je eher solch eine Entwicklung erkannt wird, desto schneller ist eine Eindämmung durch erhöhte Hygiene, Quarantäne und medizinische Maßnahmen möglich.

Was ist eine Pandemie?

Breitet sich eine Epidemie schnell über mehrere Regionen aus und nimmt sie ein weltweites Ausmaß ein, spricht man von Pandemie. Vor allem ganz neue Viren haben ein Pandemiepotenzial. Typische Beispiele sind COVID-19, die Vogelgrippe, die Schweinegrippe oder die Spanische Grippe.

Eine Pandemie lässt sich am besten eindämmen, wenn die betroffenen Länder weltweit miteinander kooperieren, um Wissen über Medikamente, Impfungen und Präventionsmaßnahmen auszutauschen.

Von der Pandemie zur Endemie: So ändert sich der Status

Im Zuge einer Pandemie entwickeln immer mehr Menschen Immunität – sei es durch eigene Infektion oder durch Impfungen. Der Körper ist so besser gewappnet für künftige ähnliche Herausforderungen. So wird der Pandemie nach und nach der Nährboden entzogen, die Fallzahlen sinken. Die Pandemie geht zur Endemie über, wenn nicht mehr die gesamte Welt betroffen ist und sich die Fallzahlen auf einem bestimmten Niveau einpendeln.

TypGeografisches AusmaßZeitliches Ausmaß
EndemieRäumlich begrenztZeitlich unbegrenzt
EpidemieRäumlich begrenztZeitlich begrenzt
PandemieRäumlich nicht begrenztZeitlich begrenzt

 

Ihre SBK-Expertin

Jasmin Großmann

Fachexpertin für Präventions- und Versorgungsangebote

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