sbk.org Magazin Arbeitgeberservice Leistungserbringende Karriere Unternehmen Presse & Politik Suche
Mitglied werden Mitgliedsbescheinigung Kostenfreie Familienversicherung Persönlichen Daten aktualisieren Registrierung Meine SBK SBK-Bonusprogramm Krankmeldung Rechnungserstattung Anträge & Formulare
EnglishLogin
Mitglied werden
Mitglied werden Mitgliedsbescheinigung Kostenfreie Familienversicherung Persönlichen Daten aktualisieren Registrierung Meine SBK SBK-Bonusprogramm Krankmeldung Rechnungserstattung Anträge & Formulare
Englisch Suche
Mitglied werden Mitgliedsbescheinigung Kostenfreie Familienversicherung Persönlichen Daten aktualisieren Registrierung Meine SBK SBK-Bonusprogramm Krankmeldung Rechnungserstattung Anträge & Formulare
Menü Gesundheitswesen E-Health Ernährung Bewegung Familie Psychologie Medizin Reise Work-Life-Balance Über uns sbk.org Magazin Arbeitgeberservice Leistungserbringende Karriere Unternehmen Presse & Politik EnglischLoginJetzt Mitglied werden
Mitglied werden
GesundheitswesenE-HealthErnährungBewegungFamiliePsychologieMedizinReiseWork-Life-BalanceÜber uns

Geschlechtskrankheiten – die häufigsten Infektionen und wie man sich schützt

Symptome, Tests und Therapie

Artikel nach Kategorien filtern #Safer Sex #Männergesundheit #Sexualität #Frauengesundheit

Vielleicht kennen Sie die Situation: – Das das Gespräch vor oder während des ersten Übernachtungsdates, bei dem die Frage aufkommt: „Sag mal, wann hast du dich eigentlich zum letzten Mal testen lassen?“. Viele Menschen meiden diese wichtige Unterhaltung. Doch offen zu kommunizieren ist keineswegs peinlich. Im Gegenteil, das Gespräch über den Schutz vor Geschlechtskrankheiten kann eine gesunde Basis für Ihre Beziehung schaffen – sowohl gesundheitlich als auch emotional. Dass sich viele Menschen in dieser Hinsicht unwohl fühlen, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2019. Die Befragung zur »„Gesundheit und Sexualität in Deutschland« “  – kurz: GeSiD – legt offen, dass weniger als die Hälfte der Menschen in festen Beziehungen über Geschlechtskrankheiten sprechen, bevor sie gemeinsam sexuell aktiv werden.

Ob zu Beginn einer Beziehung oder bei einem One-Night-Stand: Ein Gespräch über sexuelle Gesundheit ist wichtig, denn Infektionen, die beim Sex übertragen werden, steigen an. München, zum Beispiel, hat sich mittlerweile einen unerfreulichen Ruf als „Syphilishochburg“ erworben. Und auch die Infektionszahlen von Tripper, und Chlamydien steigen landesweit an. Deshalb möchten wir Sie in diesem Artikel umfassend mit dem Thema vertraut machen und Ihnen die Risiken, Symptome und mögliche Therapien von sexuell übertragbaren Infektionen näherbringen.

Inhaltsverzeichnis:

  • Was genau sind STIs?
  • Übertragung und Anzeichen der häufigsten STIs
  • STI – so schützen Sie sich am besten
  • STI – wo kann ich mich testen lassen?
  • Welche Kosten übernimmt die SBK?
  • Beratungsstellen zu STIs und sicherem Sexualverhalten
  • Was genau sind STIs?

    Sexuell übertragbare Krankheiten, oft als STDs (sexually transmitted diseases) oder STIs (sexuell übertragbare Infektionen) bezeichnet, sind Erkrankungen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr weitergegeben werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser genital, oral-genital oder anal stattfindet.

    Es gibt noch weitere Übertragungswege, die je nach Erreger variieren können.

  • Bei der Geburt: Die Mutter kann die Erreger auf das Neugeborene übertragen.
  • Beim Petting: Beim gegenseitigen Streicheln, Berühren und Küssen des Körpers kann man sich anstecken.
  • Bei Blut-zu-Blut- Kontakt: Verunreinigte Bluttransfusionen oder gemeinsame genutzte Injektionsnadeln können infiziertes Blut übertragen.
  • Durch Schmierinfektionen: zum Beispiel bei der gemeinsamen Nutzung von Sexspielzeug.
  • Gegen viele dieser Krankheiten gibt es heutzutage wirksame Behandlungen. Dabei gilt: Je früher eine STI erkannt und eine Therapie eingeleitet wird, desto besser die Heilungschancen. Frühzeitiges Handeln kann nicht nur den Krankheitsverlauf mildern, sondern auch die Ausbreitung einer STI eindämmen. Damit es gar nicht erst zur Ansteckung kommt, bieten Kondome einen guten Schutz. Für einige Erreger können auch Impfungen präventiv eingesetzt werden. Und bei erhöhtem Risiko für eine HIV-Infektion können Medikamente zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) eingenommen werden. All diese Präventionsmaßnahmen bieten allerdings keine hundertprozentige Sicherheit. Gefährlich wird es außerdem, wenn eine Geschlechtskrankheit unerkannt bleibt, verschwiegen oder nicht behandelt wird.

    Übertragung und Anzeichen der häufigsten STIs

    Laut der WHO (World Health Organization) sind mehr als 30 Erreger bekannt, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden können, darunter Bakterien, Viren, Parasiten und in seltenen Fällen auch Pilze. Leider steigen die Infektionszahlen mit Erregern wie Chlamydien, Hepatitis und Humanen Papillomviren (HPV) in Deutschland seit einigen Jahren wieder an. Ein Grund liegt in der fehlenden Aufklärung. Wann Kinder bereit sind, um über Sexualität aufgeklärt zu werden, und wie Sie einfühlsam, offen und altersgerecht ihre Fragen beantworten, lesen Sie in unserem Interview mit Sexualpädagogin Mareike Brede.

    Dass Deutsche zu wenig aufgeklärt sind, belegt auch die GeSiD-Studie. Von den fast 5.000 Befragten haben zwar 71,1  % schon einmal von HIV/AIDS gehört, jedoch ist das Wissen über andere STIs deutlich geringer. Die am häufigsten genannten STIs in der Befragung waren HIV/AIDS (71,1  %), Gonorrhoe/Tripper (38,6  %) und Syphilis (31,9  %). Hingegen waren Trichomonaden (0,4  %), Schamhaarläuse/Filzläuse (2,8  %) und Humane Papillomviren (HPV) (4,4  %) den wenigsten bekannt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die verbreitetsten sexuell übertragbaren Infektionen.

    HPV

    In Deutschland gibt es keine Meldepflicht für HPV-Infektionen – und deshalb auch keine verlässlichen Daten dazu, wie häufig sie auftreten. Klar ist jedoch: HPV-Infektionen zählen weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.

    Das Humane Papillomvirus (HPV) wird durch sexuellen Kontakt (vaginal, anal oder oral) übertragen – auch Kondome bieten dagegen keinen sicheren Schutz. Die meisten sexuell aktiven Menschen werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert. HPV-Tests werden durch Abstriche von Zellen aus dem Gebärmutterhals, der Harnröhre, dem Penis oder dem Anus durchgeführt.

    Viele Menschen mit einer HPV-Infektion zeigen keine Symptome und das Virus verschwindet oft von selbst. In einigen Fällen kann es jedoch zu Feigwarzen an den Genitalien oder dem Anus führen. Bestimmte HPV-Stämme sind auch dafür bekannt, Krebs zu verursachen, beispielsweise Analkrebs, Peniskrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenbereich. Langanhaltende HPV-Infektionen gelten als Ursache für Gebärmutterhalskrebs.

     

    Es gibt keine Heilung für eine HPV-Infektion, aber es gibt Behandlungen für Warzen und präventive Maßnahmen gegen die Entstehung von Krebs. Das Risiko einer HPV-Infektion kann mit einer HPV-Impfung verringert werden. Die Impfung reduziert dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich HPV-bedingte Krebserkrankungen überhaupt entwickeln. Die SBK erstattet die Kosten der HPV-Impfung für Frauen und Männer bis zum Alter von 26 Jahren (bis einen Tag vor dem 27. Geburtstag). Zusätzlich übernimmt die SBK die Kosten für die jährliche Früherkennungsuntersuchung in einer gynäkologischen Praxis für Frauen ab 20 Jahren.

     

    Chlamydien

    Die Verbreitung von Chlamydien nimmt seit den 2000er Jahren zu. Sowohl Männer als auch Frauen können sich damit infizieren. Etwa jedes zehnte Mädchen im Alter von 17 Jahren und jede fünfte Frau zwischen 20 und 24 Jahren ist im Laufe ihres Lebens von Chlamydien betroffen.

    Chlamydien können durch vaginalen und analen Geschlechtsverkehr sowie durch Oralsex übertragen werden. Auch bei der Geburt kann der Erreger von der Mutter auf das Kind übergehen. Verantwortlich für die Infektion ist das Bakterium Chlamydia trachomatis. Um eine Chlamydien-Infektion zu diagnostizieren, werden in der Regel Abstriche aus dem Gebärmutterhals oder der Penis-Harnröhre entnommen. Alternativ sind auch urinbasierte Tests möglich.

    Viele Betroffene zeigen keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, geschieht dies oft einige Wochen nach der Infektion und umfasst Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, eitrigen Ausfluss aus der Vagina oder dem Penis sowie Unterbauchschmerzen. Wenn Chlamydien über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleiben, können sie bei Frauen und Männern sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Woran genau das liegt, lesen Sie in unserem Online-Magazin-Artikel.

    Chlamydien lassen sich mit Antibiotika behandeln. Dabei ist es unerlässlich, die Kurdauer vollständig abzuwarten, um die Infektion endgültig zu überwinden. Auch die Sexualpartnerinnen oder Sexualpartner sollten getestet und gegebenenfalls behandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Es gibt keine Impfung gegen Chlamydien, daher sind regelmäßige Tests und eine frühzeitige Behandlung entscheidend, um Komplikationen zu verhindern. Das Chlamydien-Screening ist die wichtigste Vorsorgeuntersuchung und wird jährlich für Frauen bis 24 Jahre empfohlen. Als SBK-Kundin können Sie bis zum vollendeten 24. Lebensjahr das Chlamydien-Screening einmal pro Jahr kostenfrei in Anspruch nehmen.

    Gonorrhoe (Tripper)

    Gonorrhoe, auch bekannt als Tripper, ist überall auf der Welt verbreitet. Laut der WHO gibt es jährlich etwa 87 Millionen Fälle, was sie zur dritthäufigsten sexuell übertragbaren Infektion weltweit macht. In Europa hat sich die Zahl der bestätigten Fälle in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht und erreichte 2022 mit 70.881 Fällen einen neuen Höchststand.

    Das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht Gonorrhoe. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten (direkter Schleimhautkontakt), insbesondere bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr, oder durch Kontakt mit infiziertem Schleimhautgewebe, wie etwa beim Austausch von Sexspielzeugen. Zur Diagnose von Gonorrhoe werden Proben von Urin, Vaginalsekret oder Ausfluss aus der Harnröhre entnommen und untersucht.

     

    Bei männlichen Betroffenen kann Gonorrhoe Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, eitrigen oder blutigen Ausfluss und Schmerzen im Hodensack verursachen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion häufig durch Schmerzen beim Wasserlassen, ungewöhnlichen vaginalen Ausfluss, Zwischenblutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Gonorrhoe auch symptomlos verlaufen kann, was die Erkennung und Behandlung der Infektion erschwert.

     

    Die Behandlung von Gonorrhoe erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Um eine erneute Ansteckung zu verhindern, ist es wichtig, dass alle Sexualpartnerinnen und Sexualpartner, die in den letzten 60 Tagen ungeschützten Kontakt mit einer infizierten Person hatten, ebenfalls getestet und behandelt werden. Eine Impfung gegen Gonorrhoe gibt es derzeit nicht, daher bleibt die Prävention durch sichere Sexualpraktiken wie z. B. durch Benutzung von Kondomen oder Lecktüchern und regelmäßige Tests unerlässlich.

    Genitalherpes (Herpes genitalis)

     

    Genitalherpes gehört ebenfalls zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Das Besondere bei dieser Infektion: Wer das Virus einmalim Körper hat, trägt es lebenslang mit sich. Auch noch Jahre später kann das Virus mehrmals ausbrechen. In Deutschland tragen schätzungsweise 10 bis 15 von 100 Personen den Erreger in sich. Allerdings wissen die meisten Menschen nicht einmal, dass sie betroffen sind – denn viele zeigen keine oder nur sehr schwach ausgeprägte Symptome. Genitalherpes kann also unbemerkt bleiben und trotzdem weitergegeben werden. Etwa 10 bis 30 % der Virusträgerinnen und -träger erkranken tatsächlich an Genitalherpes, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

     

    Herpes genitalis wird hauptsächlich durch das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) ausgelöst, das überwiegend durch Hautkontakt bzw. ungeschützten sexuellen Kontakt übertragen wird. Eine Ansteckung kann auch durch engen Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten oder Küssen erfolgen. Mütter können das Virus während der Geburt an ihr Baby weitergeben. Diagnostiziert wird Herpes genitalis durch Blutproben oder Abstriche von Läsionen. Eine Übertragung über Toilettensitze, Bettwäsche oder andere Oberflächen ist eher unwahrscheinlich, weil der Erreger außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange überleben kann.

    Die meisten mit HSV-2 infizierten Personen zeigen keine oder nur milde Symptome, wie kleine Bläschen oder Wunden im Genital- oder Analbereich. Erster Hinweis auf eine Infektion sind beispielsweise Schmerzen beim Wasserlassen. Beim ersten Ausbruch der Infektion sind die Symptome am stärksten: schmerzhafte Bläschen, Fieber und geschwollene Lymphknoten können auftreten. Mit jedem weiteren Ausbruch werden die Symptome in der Regel schwächer. 

    Antivirale Medikamente können die Symptome lindern und die Häufigkeit und Schwere der Ausbrüche reduzieren – diese Medikamente sollten innerhalb der ersten 24 Stunden nach einem Ausbruch eingenommen werden. Für eine Heilung sind Medikamente nicht unbedingt erforderlich, denn in der Regel klingen die Symptome innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst ab. Während eines Ausbruchs ist es wichtig, die betroffenen Stellen sauber und trocken zu halten, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Antivirale Cremes oder Salben zu verwenden ist nicht sinnvoll.

    Es existiert bislang keine Impfung gegen Herpes simplex 2 und auch eine Heilung ist nicht möglich. Die Symptome werden allerdings stetig schwächer und heilen von allein aus.

    HIV und AIDS

    Im Jahr 2023 schätzte das Robert-Koch-Institut (RKI) die Zahl der HIV-Infizierten in Deutschland auf insgesamt etwa 96.700. Die Zahl der Neuinfektionen für das Jahr 2023 wird auf 2.200 geschätzt.

    HIV, das humane Immundefizienz-Virus, bedeutet so viel wie „menschliches Immunschwäche-Virus “. Es wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (vaginal oder anal), die gemeinsame Nutzung von Spritzen, infizierte Bluttransfusionen und von einer infizierten Mutter auf ihr Kind während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit übertragen. Zur Diagnose werden HIV-Tests durchgeführt, die allerdings frühestens zwölf Wochen nach Risikokontakt ein verlässliches Ergebnis liefern. Sie verwenden Blutproben, Urinproben oder Wangenabstriche, um entweder Antikörper gegen das Virus oder das Virus selbst nachzuweisen.

    Eine HIV-Infektion ist nach wie vor die gefährlichste STI, da sie das Immunsystem schwächt und zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen kann. Akute Symptome treten oft zwei bis vier Wochen nach der Infektion auf und ähneln denen einer Grippe: Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit. Chronisch kann eine HIV-Infektion anhaltende Müdigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Durchfall verursachen. Weitere Symptome sind Hauterkrankungen, Pilzinfektionen, Fieber, Schüttelfrost und geschwollene Lymphknoten. Ohne Behandlung kann eine HIV-Infektion nach mehreren Monaten oder Jahren zu AIDS führen. AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) schwächt das Immunsystem so stark, dass der Körper anfällig für Infektionen und Krankheiten wird, die er normalerweise leicht abwehren könnte, jedoch mit AIDS tödlich verlaufen können.

    Eine Heilung für eine HIV-Infektion gibt es nicht, aber spezielle Medikamente können das Virus unter Kontrolle halten und AIDS verhindern. Die antiretrovirale Therapie (ART) kann die Vermehrung des Virus im Körper verlangsamen und das Immunsystem stärken. ART kann die Viruslast auf ein sehr niedriges Niveau reduzieren, wodurch Menschen mit einer HIV-Infektion ein normales Leben führen können. Dafür müssen die Medikamente täglich und genau nach Anweisung eingenommen werden.

    Syphilis

    Seit 2010 ist eine deutliche Zunahme der Fälle zu beobachten. Im Jahr 2022 hat das RKI 8.305 Syphilis-Fälle in Deutschland gemeldet und damit einen Höchststand erreicht. Die Infektion tritt bei Frauen am häufigsten in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen auf, während sie bei Männern in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen am verbreitetsten ist.

    Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht. Die Übertragung erfolgt durch ungeschützten vaginalen, analen oder oralen Sex sowie durch Petting, Küssen, Teilen von Sextoys und engen Hautkontakt mit infizierten Geschwüren. Eine infizierte Mutter kann die Krankheit auch während der Schwangerschaft, Geburt oder des Stillens auf ihr Kind übertragen. Zur Diagnose werden Blutproben oder Abstriche von Geschwüren verwendet, um Antikörper gegen das Bakterium oder das Bakterium selbst nachzuweisen.

    Syphilis verläuft in verschiedenen Stadien.

  • Primäre Syphilis: Zwei bis vier Wochen nach der Infektion entstehen schmerzlose Geschwüre an der Infektionsstelle, meist an den Genitalien, dem Anus oder im Mund. Die Geschwüre heilen von selbst ab.
  • Sekundäre Syphilis: Vier bis zehn Wochen nach der Infektion treten Symptome wie Hautausschlag, Fieber, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten auf.
  • Latente Syphilis: Ohne Behandlung folgt eine symptomfreie Phase, die Wochen bis Jahre dauern kann.
  • Tertiäre Syphilis: Unbehandelt kann die Krankheit zu schweren Komplikationen führen, die Knochen, Nervensystem, Herz und andere Organe schädigen. Anzeichen können beispielsweise Schmerzen, Lähmungen und Verwirrtheit sein.
  • Syphilis wird mit Antibiotika wie Penicillin behandelt. Dabei nimmt die Behandlungsdauer mit fortgeschrittenem Infektionsstadium zu.

    Hepatitis B

    Hepatitis B ist global vertreten und tritt sehr häufig auf. Laut WHO haben 2 Milliarden Menschen weltweit eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) durchgemacht oder sind aktuell infiziert. Etwa 240 Millionen Menschen leben mit einer chronischen HBV-Infektion, das entspricht etwa 3 % der Weltbevölkerung.

     

    Das Hepatitis-B-Virus kann durch ungeschützten vaginalen, oralen oder analen Sex, gemeinsame Nutzung von Spritzen und Kontakt mit infiziertem Blut sowie Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin und Sperma übertragen werden. Eine Übertragung von der Mutter auf das Kind kann während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen erfolgen – am häufigsten findet eine Übertragung während der Geburt statt. Zur Diagnose von Hepatitis B werden verschiedene Tests verwendet, die das Virus oder die Antikörper gegen das Virus nachweisen. Im Rahmen des Gesundheits-Check-ups können SBK-Versicherte ab 35 Jahren einmalig eine Blutuntersuchung auf Hepatitis B durchführen lassen.

    Viele Menschen mit HBV-Infektion zeigen keine Symptome. Bei anderen können Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, dunkler Urin sowie gelbliche Haut und Augen auftreten. Einige entwickeln eine chronische Hepatitis B, die zu Leberschäden, Leberkrebs und Leberversagen führen kann.

    Eine Heilung für Hepatitis B gibt es nicht, aber es gibt Medikamente, die das Virus kontrollieren und das Risiko von Leberschäden und anderen Komplikationen verringern können. Antivirale Therapien und Impfungen können helfen, das Virus zu verhindern oder zu behandeln.

    Den besten Schutz gegen Hepatitis B bietet die Impfung. Viele Menschen haben bereits im Rahmen der U4-Untersuchung im 3. bis 4. Lebensmonat die Grundimmunisierung erhalten. Die STIKO empfiehlt eine Grundimmunisierung allen Jugendlichen, die als Babys oder Kleinkinder nicht gegen Hepatitis B geimpft wurden. Dafür sind drei (bis vier) Impfungen bis zu einem Alter von 17 Jahren nötig. Danach muss die Hepatitis-B-Impfung nicht mehr aufgefrischt werden. Im Erwachsenenalter empfiehlt die STIKO die Impfung nur besonders gefährdeten Personengruppen. Dazu gehören Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, beispielsweise Dialysepatientinnen und -patienten mit einer Immundefizienz oder HIV-Positive. Ebenfalls als gefährdet zählen Menschen mit einem erhöhten Risiko, Kontakt mit Hepatitis-B-infizierten Personen zu haben, wie Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnerinnen oder Sexualpartnern, injizierende Drogenkonsumierende, medizinisches Personal sowie Ersthelferinnen und Ersthelfer.

    Trichomonaden

    Weltweit infizieren sich jährlich über 250 Millionen Menschen mit Trichomonaden, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. In Deutschland gilt die Infektion als selten, genaue Zahlen sind nicht verfügbar.

    Der Erreger Trichomonas vaginalis ist ein einzelliger Parasit, der unter anderem die Schleimhäute in den Genitalien befällt. Die Infektion wird vorwiegend durch ungeschützten vaginalen Geschlechtsverkehr übertragen, aber auch eine Ansteckung durch Anal- oder Oralsex ist möglich. In seltenen Fällen ist auch eine Schmierinfektion möglich oder eine Übertragung von einer Mutter auf ihr Kind während der Schwangerschaft oder Geburt. Menschen können die Infektion weitergeben, selbst wenn sie keine Symptome zeigen. Eine Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Abstrich der Genitalien oder eine Urinprobe.

    Einige Infizierte zeigen keine Symptome. Bei anderen können Symptome wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Entzündungen der Genitalien auftreten.

    Trichomonaden werden mit Antibiotika behandelt. Es ist wichtig, dass sowohl die infizierte Person als auch ihre Sexualpartnerinnen und Sexualpartner behandelt werden, um eine erneute Infektion zu verhindern. Eine Impfung gegen Trichomonaden gibt es nicht.

    STI – so schützen Sie sich am besten

    Der beste Schutz vor STIs ist Safer Sex. Das bedeutet, dass Sie sicherstellen, dass Sperma, Scheidenflüssigkeit und Blut nicht in den Körper Ihrer Partnerin oder Ihres Partners gelangen. Verwenden Sie dafür Kondome und beim Oralsex Latex- oder Lecktücher. Ein Lecktuch – auch Dental Dam genannt – ist eine dünne Latex- oder Polyurethanfolie, die über den Anus oder die Vulva gelegt wird und damit eine Barriere für STIs darstellt. Achten Sie auch auf Sauberkeit und Hygiene. Vermeiden Sie den Kontakt der Mundschleimhaut mit potenziell infektiösen Körperflüssigkeiten und jeglichen Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen. Auf Scheidenspülungen und Intimsprays sollten Sie verzichten, da sie den natürlichen Bakterienhaushalt der Scheide stören. Das führt ansonsten dazu, dass die Scheide austrocknet und Krankheitserreger leichter eindringen können. Tragen Sie atmungsaktive Kleidung, um Feuchtigkeitsansammlungen im Intimbereich zu vermeiden, da diese eine günstige Umgebung für das Wachstum und die Ausbreitung von Keimen schaffen.

    Falls Sie eine STI haben, informieren Sie alle Ihre Intimkontakte der letzten sechs Monate, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Manche Infektionen zeigen anfangs kaum oder gar keine Symptome, jedoch können andere Personen angesteckt werden oder die Infektion zu Komplikationen führen. Deshalb ist es wichtig, wachsam zu bleiben und sich und andere aktiv zu schützen!

    Gemeinsam mit unserem Partner GummiLove setzen wir uns für die sexuelle Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Spielerisch werden sie rund um die Themen Sexualität, Dating und Liebe, Verhütung, STIs und sexuelle Rechte aufgeklärt. GummiLove heißt alle willkommen, die Neues über die verschiedenen Seiten von Sexualität lernen möchten. Testen Sie doch gleich mal Ihr Wissen über STIs in diesem kurzen Quiz.

    STI – wo kann ich mich testen lassen?

    Viele sexuell übertragbare Infektionen sind heilbar und alle sind behandelbar. Wenn Sie den Verdacht haben, eine sexuell übertragbare Infektion zu haben, bleiben Sie zunächst ruhig und machen Sie einen Test. Für Frauen ist die Frauenärztin oder der Frauenarzt die richtige Anlaufstelle, während Männer sich an eine Hautärztin bzw. einen Hautarzt oder eine Urologin bzw. einen Urologen wenden können. Sie können aber auch Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt um Rat fragen. Lassen Sie sich den Testablauf genau erklären und stellen Sie Fragen, wenn notwendig.

    Es gibt mittlerweile auch STI-Tests für zu Hause. Seien Sie jedoch vorsichtig: Heimtests, ohne professionelle Auswertung im Labor, sind oft ungenau und können falsche Ergebnisse liefern. Es ist besser, sich direkt von einer Ärztin oder einem Arzt beraten zu lassen. Diese wissen Ihr persönliches Risiko besser einzuschätzen und besprechen mit Ihnen die nächsten Schritte nach einem positiven Testergebnis. So kann auch gleich eine passende Behandlung festgelegt werden.

    In vielen deutschen Großstädten gibt es zudem die Möglichkeit, sich anonym beraten und bei Bedarf auf STIs testen zu lassen – zum Beispiel in Gesundheitsämtern oder bei lokalen AIDS-Hilfen.

    Welche Kosten übernimmt die SBK?

    Die Kosten für einen Test auf sexuell übertragbare Infektionen jeglicher Art werden, wenn Sie Beschwerden haben, von der SBK übernommen. Sollte Ihr Test positiv ausfallen, trägt die SBK auch hier die Kosten einer entsprechenden Therapie. Ihre persönliche Kundenberaterin oder Ihr persönlicher Kundenberater ist zu jeder Zeit an Ihrer Seite und berät Sie bei Verdacht auf STIs individuell bei Fragen zum Vorgehen.

    Als SBK-Mitglied profitieren Sie außerdem von einem umfassenden Vorsorgeprogramm.

    Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

    Für Frauen ab 20 Jahren ist die jährliche Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs in einer gynäkologischen Praxis kostenfrei. Je nach Alter verläuft die Untersuchung folgendermaßen:

    Art der UntersuchungUntersuchungsinhalteAlterUntersuchungsintervall
    Klinische Untersuchung

    Anamnese, Inspektion der genitalen Hautregionen, bimanuelle gynäkologische Untersuchung, Untersuchung der Scheide und des Muttermundes mittels Spekulum, Beratung

    Ab 30 Jahren wird zusätzlich eine Tastuntersuchung der Brust durchgeführt.

    Frauen ab 20 JahrenJährlich
    Zytologische Untersuchung (pap-Abstrich)Abstrich vom Gebärmutterhals und Laboruntersuchung des Materials auf Zellveränderungen, BeratungFrauen zwischen 20-34 JahrenJährlich
    Ko-Testung (Pap-Abstrich und HPV-Test)Abstrich vom Gebärmutterhals und Laboruntersuchung des Materials auf Zellveränderungen, HPV-Test, BeratungFrauen ab 35 JahrenAlle drei Jahre

    Chlamydien-Screening

    Die SBK übernimmt die Kosten für das jährliche Chlamydien-Screening für alle Frauen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres (also bis einen Tag vor dem 25. Geburtstag). In der gynäkologischen Praxis legen Sie einfach Ihre SBK-Gesundheitskarte vor, die weitere Organisation erledigen wir für Sie. Hier erhalten Sie alle Informationen rund um das Chlamydien-Screening.

    HPV-Impfung

    Bis zum Alter von 26 Jahren (das heißt bis einen Tag vor dem 27. Geburtstag) erstattet Ihnen die SBK die HPV-Impfung als SBK-Mehrleistung. Mehr zur Impfung erfahren Sie hier.

    Beratungsstellen zu STIs und sicherem Sexualverhalten

    In vielen Situationen rund um das Thema Sexualität benötigt es schnelle und anonyme Unterstützung. Folgende Adressen bieten Ihnen kostenfrei professionelle Hilfe an:

  • Hetero, homo, bi – Sexualität ist bunt und vielfältig. Liebesleben.de berät Jugendliche, Erwachsene, Eltern und Fachkräfte rund um die Themen geschlechtliche Vielfalt und sicheres Sexualverhalten.
  • Wer sexuelle Grenzverletzungen erlebt (hat), findet auf hilfe-telefon-missbrauch.online professionelle Beratung und Unterstützung. Betroffene können das Angebot telefonisch oder per E-Mail nutzen.
  • Manchmal braucht es jemanden, der zuhört und einfach da ist. Das Sorgentelefon nummergegenkummer.de unterstützt Kinder und Jugendliche und bietet außerdem eine Elternberatung an. Der Kontakt ist rund um die Uhr telefonisch oder per E-Mail möglich. Montags bis donnerstags gibt es von 14 bis 18 Uhr zusätzlich eine Beratung via Chat.
  • Weitere Anlaufstellen rund ums Erwachsenwerden findet man auch auf der Website von GummiLove. Hier sind verschiedene Anlaufstellen zu Themen wie Essstörungen, mentale Gesundheit, erster Job, Schwangerschaft oder sexuell übertragbare Infektionen aufgeführt.
  • HPV-Impfung für SBK-Versicherte bis 26 Jahre kostenfrei

    Eine HPV-Impfung kann vor der Ansteckung mit bestimmten Humanen Papillomviren (HPV) schützen und so das Risiko für Krebserkrankungen senken. Die Impfung ist für SBK-Versicherte bis zum vollendeten 26. Lebensjahr kostenfrei.

     

    Auch lesenswert

    Diese Verhütungsmethoden können Sie statt der Pille nutzen

    4 min Lesezeit
    Ein Mann und eine Frau blicken sich in die Augen

    Mit Kommunikation, Akzeptanz und einer Prise Gelassenheit auf dem Weg zu sich selbst

    3 min Lesezeit
    Eine Fraue und ein junges Mädchen sitzen auf dem Boden und führen ein intensives Gespräch

    Ein Gespräch mit Sexualpädagogin Mareike Brede

    9 min Lesezeit

    Folgen Sie uns auf

    Facebook
    YouTube
    LinkedIn
    XING

    Mitglied werden

    Krankenversicherung für Familien

    Krankenversicherung für Studenten

    Krankenversicherung für Azubis

    Krankenversicherung Arbeitnehmer

    Krankenversicherung Selbstständige

    Mitglied werden

    Auszeichnungen

    SBK empfehlen

    KontaktFür VersicherteKundenberater-SucheGeschäftsstellen-SucheLeistungserbringendeArbeitgeberserviceMitglied werdenMitgliedsantragWeiterempfehlenAuszeichnungenIm BerufMit FamilieAusbildungStudiumSelbstständigkeitBeratung & LeistungenAnträge & FormulareAlternative MedizinAuslandBeratung & ServicesGesundheit & BehandlungPflegeSchwangerschaft & FamilieVorsorge & PräventionZahngesundheitÜber Meine SBKLoginHäufige FragenNutzungsbedingungenUnternehmenÜber unsKarriereAktuelle Berichte und ZahlenAusschreibungenVerwaltungsratVorstandPresse
    Cookie Einstellungen Datenschutz Impressum Barrierefreiheit & Leichte Sprache

    Wir verwenden erforderliche Cookies, die für den Betrieb der Webseite notwendig sind, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Zusätzliche Cookies und Technologien werden nur verwendet, wenn Sie Ihnen zustimmen. Diese Cookies und Technologien werden für statistische Zwecke und für weitere Funktionen auf der Webseite genutzt:

  • Erforderliche Cookies
  • Statistik-Cookies
  • Externe Dienste
  • Mit Klick auf "Zustimmen" und anschließend auf "Speichern" akzeptieren Sie diese und auch die Weitergabe Ihrer Daten an Drittanbieter.

    Weitere Informationen, auch zur Datenverarbeitung durch Drittanbieter, finden Sie in den Einstellungen sowie in unseren Datenschutzhinweisen. Sie können die Verwendung von Cookies ablehnen oder jederzeit über Ihre Einstellungen anpassen.

    Zustimmen Zu den Einstellungen

    Sie haben die Wahl, welche Cookies und externe Dienste Sie zulassen:

    Diese Cookies sind notwendig, damit Sie durch die Seiten navigieren und wesentliche Funktionen nutzen können.

    Diese Cookies helfen uns, das Nutzungsverhalten besser zu verstehen.

    Auf dieser Seite werden Dienste eingebunden, die durch Drittanbieter bereitgestellt werden. Diese erbringen ihre Services eigenverantwortlich. In Einzelfällen müssen für diese Funktionen Cookies gesetzt werden.

    Datenschutzhinweise

    Einstellungen speichern