Gewusst wie – Beckenbodentraining leicht gemacht

Wie es ganz einfach gelingt, den Beckenboden zu stärken

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Ein stabiler Beckenboden trägt mehr zum Wohlbefinden bei, als die meisten Menschen vermuten. Denn er kann sogar das Sexualleben verbessern – bei Frauen und Männern. Erfahren Sie, wo genau der Beckenboden sitzt und wie Sie ihn trainieren können.

Ein echtes Multitalent: Die Funktion des Beckenbodens

Der Beckenboden ist eine wenige Zentimeter dicke Muskel-Sehnen-Platte. Gut verborgen in der Körpermitte schließt er das weibliche und männliche Becken nach unten hin ab. Seine Aufgaben sind vielfältig: Er gibt den Organen im Bauch und Becken Halt und federt Druck ab, der zum Beispiel durch Niesen oder Husten entsteht. Dank des Beckenbodens können Urin und Stuhl zurückgehalten werden. Außerdem stützt er die Wirbelsäule und das Becken. Mit einem gut trainierten Beckenboden werden auch die Sexualorgane besser durchblutet. Das kann zu intensiverem Spüren und schöneren Orgasmen führen.

Der Beckenboden macht einiges mit

Im Alltag wird der Beckenboden häufig stark beansprucht oder sogar überlastet. Das passiert besonders, wenn Druck auf ihn einwirkt. Zum Beispiel durch schweres Heben und Tragen, Übergewicht oder Leistungssport. Zu viel sitzen und wenig Bewegung schwächen die Muskulatur des Beckenbodens zusätzlich. Und für den weiblichen Beckenboden stellen hormonelle Schwankungen, Schwangerschaft und Geburt eine große besonders Herausforderung dar. Denn durch die Plazenta, das Fruchtwasser und das Baby stemmt er bis zu sechs Kilo mehr Gewicht. Außerdem dehnt er sich während des Geburtsvorgangs um das Vielfache seiner Länge. Deshalb ist eine gute Rückbildung und das Beckenbodentraining nach der Geburt so wichtig. Doch wie fühlt sich ein schwacher Beckenboden an?

Die Folgen einer schwachen Beckenbodenmuskulatur

Die häufigste Folge eines überlasteten Beckenbodens ist eine Blasenschwäche. Zudem können Schmerzen im Beckenbereich auftreten und es kommt schneller zu Harnwegsinfektionen. Manchmal senken sich aufgrund der schwachen Muskelspannung die Organe im Becken ab. Betroffene erleben dann ständigen Harndrang. Und auch Orgasmusstörungen bei Frauen und Erektionsprobleme bei Männern – bis hin zur Impotenz – können mit einem schwachen Beckenboden zusammenhängen.

Den Beckenboden zuhause trainieren

Die gute Nachricht: Wie jeder andere Muskel lässt sich auch der Beckenboden trainieren. Sowohl Frauen als auch Männer können dadurch einer Schwäche vorbeugen – oder die Muskulatur wieder stärken. Während einer Schwangerschaft unterstützt Beckenbodentraining die Vorbereitung auf die Geburt. Und wenn das Baby da ist, hilft Beckenbodengymnastik, dass sich die Muskulatur wieder aufbauen kann. Doch wie trainiert man den Beckenboden am besten?

Der erste Schritt ist, überhaupt ein Gefühl für diesen Muskel zu bekommen. Ein angespannter Beckenboden lässt sich am Damm erspüren. Der liegt bei Frauen zwischen Scheide und Darmausgang, bei Männern zwischen Hoden und Darmausgang. Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden den Damm nach innen ziehen. Jetzt können Sie tasten, wie stark die Muskelspannung in diesem Bereich ist.

Nun ist das gezielte Beckenbodentraining an der Reihe – idealerweise täglich. Diese fünf Übungen sind besonders effektiv und lassen sich ganz einfach zuhause durchführen:

Reißverschluss

Diese Übung können Sie im Stehen oder Liegen machen: Stellen Sie sich vor, Sie würden mit Ihrem Beckenboden langsam einen Reißverschluss von unten nach oben ziehen. Halten Sie die Spannung am höchsten Punkt sechs bis acht Sekunden, ehe Sie den „Reißverschluss“ wieder öffnen. Wiederholen Sie das Ganze zehnmal.

Bauch, Po und Beckenboden

Legen Sie sich flach auf eine Sportmatte, ein Bein ist dabei angewinkelt. Jetzt aktivieren Sie abwechselnd die Muskulatur von Bauch, Gesäß und Beckenboden. Halten Sie die Spannung jeweils zwei bis drei Sekunden. Acht Wiederholungen sind empfehlenswert.

Schneiderlein

Setzen Sie sich in den Schneidersitz. Der Rücken ist gerade, die Arme stabilisieren die Position. Aktivieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur und halten Sie die Spannung für drei bis fünf Sekunden. Wiederholen Sie die Übung mindestens achtmal.

Manchmal ist es leichter, sich aktiv Schritt für Schritt durch eine Übung leiten zu lassen. Dafür sind die folgenden beiden Videoformate gut geeignet:

Der Greifer

Die weiche Beckenschaukel

Kann man beim Beckenbodentraining etwas falsch machen?

Wenn bereits Beschwerden bestehen – oder neu auftreten – ist es wichtig, sich zunächst ärztlich untersuchen und beraten zu lassen. Ihre Haus- oder Frauenarztpraxis ist hier die richtige Adresse.

Ansonsten ist ein guter Tipp, während der Übungen eher locker zu sein. Es ist wichtig, die Muskulatur nicht zu stark anzuspannen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie wirklich immer auch den Beckenboden aktivieren und nicht nur die Muskulatur von Gesäß, Bauch oder Rücken.

Trainingshilfen für den Beckenboden

Zusätzlich zum gezielten Training gibt es Hilfsmittel, die den Beckenboden stärken. Dazu gehören:

  • Vaginalkonen oder Liebeskugeln: Vaginalkonen sind birnen- oder eiförmig. Es gibt sie in verschiedenen Größen und aus unterschiedlichen Materialien. Sie werden in die Vagina eingeführt und aktivieren dadurch automatisch den Beckenboden. Alternativ können auch spezielle Kugeln beim Beckenbodentraining eingesetzt werden.
  • Massagekissen und Gymnastikbälle: Durch das instabile Sitzen auf einem Gymnastikball oder speziellen Massagekissen wird die Beckenbodenmuskulatur ebenfalls gestärkt.
  • Elektrostimulation: Bei dieser Form des Beckenbodentrainings wird die Muskulatur durch sanfte elektrische Impulse dazu gebracht, sich anzuspannen. Es ist eine gute Ergänzung, ersetzt jedoch kein aktives Üben.

Diese Sportarten stärken den Beckenboden

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