Grippe oder Corona – Symptome und Unterschiede
Woran Sie eine Coronavirus-Infektion erkennen, wie Sie sich schützen und warum eine Schutzimpfung sinnvoll ist.
Jedes Jahr das Gleiche: Wenn die kalte Jahreszeit kommt, sind auch Grippe und Erkältung wieder auf dem Vormarsch. Doch eines ist seit 2020 anders – ein neuartiges Virus mischt mit und sorgt für Verunsicherung: das Coronavirus. Die Symptome, die es verursacht, ähneln denen der Grippe. Und auch der Krankheitsverlauf kann in beiden Fällen schwer sein.
Wie können Sie eine Coronavirus-Infektion dennoch von der Grippe unterscheiden? Und was können Sie tun, wenn Sie sich unwohl fühlen und Gewissheit haben wollen?
Welche Symptome ähnlich sind
Obwohl es sich bei SARS-CoV-2 und den Grippeerregern um völlig unterschiedliche Virenstämme handelt, sind die Symptome sehr ähnlich. Auftreten können:
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen bei beiden Erkrankungen seltener vor und werden eher bei Kindern als bei Erwachsenen beobachtet.
Worin sich Grippe und eine Infektion mit dem Coronavirus unterscheiden
So ähnlich die Symptome bei Covid-19 und bei einer Grippe auch sein können, es gibt doch Unterschiede: Diese betreffen das Tempo, in der die Krankheit auftritt, und die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und den ersten Krankheitsanzeichen. Bei der Grippe fühlen sich Erkrankte häufig in einem Moment noch pudelwohl, innerhalb weniger Stunden aber schon ziemlich krank. Genauso schnell kann sich hohes Fieber einstellen, das meist einige wenige Tage andauert. Bei unkompliziertem Verlauf gehen die Beschwerden nach 5 bis 7 Tagen zurück, auch wenn der Husten oft noch eine Weile anhält. Eine Covid-19 Erkrankung kann sich hingegen langsamer, manchmal über einen Zeitraum von mehreren Tagen hinweg entwickeln. Auch kann sich nach einer Phase von milden Symptomen mit Verzögerung von 1 - 2 Wochen eine Verschlechterung einstellen, die einen schweren Verlauf mit starken Atembeschwerden, aber auch Blutgerinnungsstörungen ankündigt.
Ähnlich verhält es sich mit der Inkubationszeit: Während zwischen Ansteckung und Auftreten der Symptome bei einer Grippe meist nur ein bis zwei Tagen liegen, gehen Experten bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 inzwischen von durchschnittlich fünf Tagen aus. Ein ganz spezielles Symptom bei einer SARS-CoV-2-Infektion ist der plötzlich einsetzende und Tage bis Wochen anhaltende Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Zumindest in Europa berichten bis zur Hälfte der Betroffenen von diesem Phänomen. Es tritt allerdings meist erst nach etwa 4 Tagen Krankheitsverlauf auf, ist also kein frühes Unterscheidungsmerkmal.
Wie Sie sich und andere schützen können
Damit es erst gar nicht zu einer Infektion mit Grippe- oder Coronaviren kommt, gibt es wirksame Verhaltensweisen, um sich zu schützen. Da die Ansteckung bei beiden Erkrankungen auf ähnlichen Wegen erfolgt, sind auch die grundsätzlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz die gleichen:
Eine Impfung mit einem zugelassenden COVID-19-Impfstoff verringert das Risiko, an Corona zu erkranken erheblich, sogar wenn Kontakt zu einer infizierten Person bestanden hat. Außerdem reduziert eine Impfung die eigene Infektiosität und damit das Risiko weitere Personen anzustecken, sollte man sich trotz Impfschutz mit dem Virus infiziert haben. Ein weiterer Vorteil einer vollständigen COVID-19-Impfung ist das deutlich geringere Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen im Falle einer Coronaerkrankung: Durch die Impfung wird in vielen Fällen der Verlauf der Erkrankung stark abgemildert.
Aufgrund der sich neu entwickelnden Mutationen der SARS-CoV-2-Viren und den damit verbundenen immer neuen Herausforderungen an das menschliche Immunsystem wird von der STIKO nach sechs Monaten eine Auffrischungsimpfung, die sogenannte Booster-Impfung, empfohlen.
Was bei Symptomen zu tun ist
Wenn Sie sich krank fühlen: Bleiben Sie erst einmal zu Hause! Halten Sie, wenn möglich, auch Abstand zu Menschen in Ihrem Haushalt und überlegen Sie, wem Sie in letzter Zeit begegnet sind, damit Sie im Fall einer SARS-CoV-2-Infektion wissen, wer über ein mögliches Infektionsrisiko informiert werden muss. Kontaktieren Sie dann Ihren Hausarzt – zunächst nur telefonisch, um auch hier das Infektionsrisiko zu vermeiden. Ist Ihr Hausarzt gerade nicht erreichbar, wählen Sie die bundeseinheitliche, kostenfreie Rufnummer 116 117 – bei starker Atemnot natürlich sofort den Notarzt unter 112. So erfahren Sie, was als Nächstes zu tun ist – und ob zum Beispiel ein PCR-Test durchgeführt werden sollte.
Was ein Test bringt
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Erkrankungsanzeichen mit einer Corona-Infektion zusammenhängen könnten, sollten Sie diesen Verdacht abklären lassen. Gewissheit bringt letzten Endes nur ein PCR-Test. Werden SARS-CoV-2 Viren nachgewiesen, in der Regel mit einem Nasen-Rachen-Abstrich, haben Sie sich angesteckt. Selbst wenn Ihr Krankheitsverlauf milde bleibt: Sorgen Sie unbedingt dafür, auch in Ihrem Haushalt mit so wenig Menschen wie möglich in Kontakt zu kommen. Der Verlauf der Erkrankung ist noch immer schwer vorherzusagen, sicherlich möchten Sie niemanden aus Ihrer Familie oder Ihrem Bekanntenkreis gefährden. Mehr zu der Frage, wie auf das Coronavirus getestet wird, erfahren Sie
Impfungen
Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen, um Infektionskrankheiten zu verhindern. Sie schützen nicht nur den Einzelnen, sie führen auch generell zu weniger Erkrankungen in der Bevölkerung. Alle Informationen und die umfassenden Leistungen der SBK zum Thema Impfen finden Sie