Grippe oder grippaler Infekt?

Das sind die Unterschiede zwischen Grippe und grippalem Infekt. Tipps zu Impfung und Behandlung.

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pexels / Andrea Piacquadio

Die Temperaturen fallen und man hört es überall schniefen und husten: Die Erkältungssaison ist in vollem Gange. Mit einem leichten Kratzen im Hals schleicht es sich an und bald werden daraus echte Halsschmerzen. Husten und Schnupfen folgen und begleiten uns bis zu zwei Wochen. Nun stellt sich die Frage: Handelt es sich um einen grippalen Infekt, also eine Erkältung, oder eine echte Grippe? Und wo liegt der Unterschied zwischen einer Grippe und einem grippalem Infekt?

Symptome: Unterschied zwischen Grippe und grippalem Infekt

Wenn der Arzt von einem grippalen Infekt spricht, ist damit nicht die echte Virusgrippe, also Influenza, gemeint. Diese kann gefährlich werden. Schildern Sie deshalb dem Arzt möglichst genau Ihre „Grippesymptome“.

Die klassische Virusgrippe kommt meist eher unvermittelt und tritt vor allem im Winter auf. Patienten leiden plötzlich unter schweren Grippesymptomen wie hohem Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Das Fieber steigt schnell an. Der ganze Körper ist in Mitleidenschaft gezogen, man fühlt sich angeschlagen. Im Gegensatz dazu sind bei einem grippalen Infekt meist vor allem Nase, Nebenhöhlen und Hals betroffen und es dauert länger, bis sich die Symptome ausbilden. Außerdem sind sie schwächer.

Wichtig für die Frage „Grippe oder grippaler Infekt?“ ist auch die Beschaffenheit des ausgehusteten Schleims: Ist er gelblich-grün, setzt später noch Fieber ein und das Befinden des Patienten verschlechtert sich weiter, können das Zeichen für eine Lungenentzündung sein. In diesem Falle sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Erkältung oder Influenza: Erkrankungsdauer

Der größte Unterschied zwischen einer Erkältung (einem grippalen Infekt) und einer Grippe ist, dass eine Erkältung uns zwei- bis viermal im Jahr erwischen kann. Sie bessert sich meist schon nach ein paar Tagen und bleibt ohne Nachwirkungen. Eine Grippe hingegen dauert in der Regel mehrere Wochen und kommt deutlich seltener vor.

Behandlung

Ob Grippe oder grippaler Infekt: Wichtig ist, sich auszukurieren. Bei Grippe kann bei Risikopersonen wie zum Beispiel älteren Menschen zudem eine frühzeitige Therapie mit antiviralen Medikamenten erwogen werden.

7 Tipps, wenn es Sie erwischt hat

  1. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Grippesymptome oder Symptome eines grippalen Infekts haben, sich schlecht fühlen oder bei Ihnen eine chronische Erkrankung vorliegt, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  2. Gönnen Sie sich Ruhe, bis alles ausgestanden ist.
  3. Gegen Fieber: Kühle Wadenwickel schaffen Linderung. Diese aber nur anwenden, wenn die Beine warm sind und weder Kreislaufprobleme noch Schüttelfrost bestehen. Tabletten mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen senken das Fieber, lindern Kopf- und Gelenkschmerzen.
  4. Bei Husten: Viel Wasser trinken löst und verflüssigt den Schleim. Wer schwitzt und hohes Fieber hat, sollte etwa zwei Liter Wasser im Tagesverlauf trinken. Das gleicht den Flüssigkeitshaushalt des Körpers aus. Bei Herz- oder Niereninsuffizienz zunächst den Arzt fragen. Wohltuend sind schleimlösende Bronchialtees mit Ingwer, Holunder und Thymian.
  5. Bei verstopfter Nase: Mehrmals am Tag warmes Salzwasser inhalieren, um die Schleimhäute zu befeuchten. In schweren Fällen abschwellende Nasentropfen nehmen, aber nicht länger als zwei bis drei Tage bis maximal eine Woche. Denn bei zu langer Nutzung gewöhnt sich die Nase daran und schwillt ohne Einsatz des Sprays nicht mehr ab.
  6. Gegen einen kratzenden, schmerzenden Hals: Lutschpastillen mit Salbei oder Isländisch Moos lindern. Wenn der Hals stark schmerzt, helfen lokal betäubende Präparate mit Lidocain oder Benzocain.
  7. Heiserkeit: Möglichst wenig sprechen. Inhalationen oder Gurgeln mit Salbeitee oder Salzlösungen sind gut für die Stimmlippen.

Verursacher

Ein zentraler Unterschied zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt liegt darin, ob es sich bei den Verursachern, welche die Symptome ausgelöst haben, um Viren oder Bakterien handelt. 90 % aller sogenannten „Erkältungskrankheiten“ werden durch Viren ausgelöst. Es gibt aber auch bakterielle Atemwegsinfekte, die beispielsweise zu einer Lungenentzündung führen können. Ein Patient, der sich beispielsweise mit dem Influenza-Virus infiziert hat, kann sich demnach zusätzlich eine bakterielle Lungenentzündung einfangen. Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier. Das ist besonders gefährlich, da der Körper ohnehin schon durch die Grippe geschwächt ist. Sind bei einem Infekt Bakterien die Verursacher, können Antibiotika helfen. Gegen Virusinfektionen wie Influenza wirken sie dagegen nicht. Der Einsatz von Antibiotika kann also manchmal ratsam sein, vorschnell sollten Antibiotika aber nicht eingenommen werden. Fragen Sie am besten Ihren Arzt, warum er das Mittel verordnet.

Mit Grippeschutzimpfung vorbeugen

Menschen über 60 Jahre und chronisch Kranke sollten sich gegen Grippe impfen lassen, vor allem Diabetiker, Asthmatiker, COPD-Patienten, Rheumatiker sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch medizinisches Personal und Schwangere – das empfehlen die Experten der Ständigen Impfkommission (STIKO). Wichtig: Die Grippeimpfung muss jährlich erneuert werden. Denn mit jeder neuen Saison sind andere Viren im Umlauf. Die SBK steht hinter den STIKO-Empfehlungen, sie bietet die kostenlose Grippeimpfung aber darüber hinaus auch allen SBK-Mitgliedern an, die nicht zur Risikogruppe gehören.

Nützlich: der Impfpass

Unser Rat: Nehmen Sie Ihren Impfpass beim nächsten Arzttermin mit! Neben der Influenzaimpfung können Sie den Impfstatus prüfen lassen. Ihr Hausarzt oder die Mitarbeiter des SBK-Gesundheitstelefons beraten Sie dazu, welche Impfungen empfohlen werden und welche Impfstoffe infrage kommen. Alle Informationen über den Impfpass finden Sie hier.

Impfungen

Die SBK übernimmt die Kosten für alle empfohlenen Impfungen

Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen, um Infektionskrankheiten zu verhindern. Sie schützen nicht nur den Einzelnen, sie führen auch generell zu weniger Erkrankungen in der Bevölkerung. Alle Informationen und die umfassenden Leistungen der SBK zum Thema Impfen finden Sie hier.

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