Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen
Was Smartphones und Co. damit zu tun haben und wie Eltern ihren Kindern dabei helfen können, die Augen zu entlasten

Die Kurzsichtigkeit steigt seit Jahren weltweit – ein Auslöser dafür ist unser digitaler Alltag. Überall gehören Bildschirme und Displays zur Normalität. Gleichzeitig verbringen wir weniger Zeit draußen bei Tageslicht. Gerade Kinder sind immer öfter kurzsichtig. Aktuell ist jedes fünfte Grundschulkind in Deutschland kurzsichtig, bei jungen Erwachsenen liegt der Anteil bei 45 Prozent.
Umso wichtiger ist es, bereits in jungen Jahren gegenzusteuern, bei der Bildschirmarbeit häufiger Pausen einzulegen, die Bildschirmzeit insgesamt zu reduzieren und mit Augentraining und anderen Maßnahmen die Augen zu entlasten. In diesem Artikel erklären wir, wie Kurzsichtigkeit entsteht, und geben wertvolle Tipps zur Augengesundheit sowie zu geeigneten Übungen für Kinder.
Inhaltsverzeichnis:
Sind wirklich immer mehr Kinder kurzsichtig?
Ja, immer mehr Kinder auf der Welt sind kurzsichtig – und der Trend nimmt weiter zu. Eine große Studie aus China zeigt das sehr deutlich. Die Forscherinnen und Forscher haben 276 Studien aus den Jahren 1990 bis 2023 ausgewertet. Dabei wurden Daten von rund 5,4 Millionen Kindern und Jugendlichen betrachtet – etwa 1,9 Millionen davon waren kurzsichtig.
Die Auswertung berücksichtigt Unterschiede in verschiedenen Ländern, Altersgruppen und Zeiträumen. Das Ergebnis: Seit über 30 Jahren steigt die Zahl der kurzsichtigen Kinder weltweit stetig an. Heute ist etwa jedes dritte Kind ab 5 Jahren betroffen. Fachleute gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2050 sogar 40 Prozent aller Kinder sein könnten – das wären mehr als 740 Millionen.
Wie entsteht Kurzsichtigkeit?
Wer kurzsichtig ist, sieht alles gut, was sich nah vor seinen Augen befindet. Weiter entfernte Dinge hingegen werden nur noch mehr oder weniger verschwommen wahrgenommen. Während gesunde Augen das einfallende Licht auf Höhe der Netzhaut bündeln, wird bei Kurzsichtigen das Bild vor der Netzhaut gebündelt. So kommt es zu dem unscharfen Bild. Ist der Augapfel nur einen Millimeter zu lang, entspricht das bereits einer Fehlsichtigkeit von rund 2,7 Dioptrien.
Bei der Entstehung der Kurzsichtigkeit steht die Lebensphase zwischen dem 9. und 16. Lebensjahr besonders im Fokus. Dann wächst nämlich der Augapfel am stärksten. Wird er zu lang, entsteht Kurzsichtigkeit. Die Erfahrung zeigt: Je früher sich eine Überlänge abzeichnet, desto stärker letztlich die Kurzsichtigkeit.
Kann zu viel Bildschirmzeit kurzsichtig machen?
Serien auf dem Fernseher oder Tablet anschauen, ständig aufs Smartphone gucken oder an der Spielekonsole zocken: Verbringen Kinder oder Jugendliche viel Zeit vor dem Bildschirm, steigt das Risiko für eine Kurzsichtigkeit. Das bestätigt auch Augenarzt Prof. Dr. Kai Januschowski: „Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen übertriebener Smartphone-Nutzung und dem Anstieg der Kurzsichtigkeit.“ Eine aktuelle Studie aus Südkorea kommt zum gleichen Schluss. Demnach ist bis zu eine Stunde Bildschirmzeit am Tag vermutlich noch unbedenklich. Wird mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht, steigt vor allem bei jüngeren Kindern das Risiko einer Kurzsichtigkeit enorm an.
Warum sind heute mehr Kinder kurzsichtig als früher?
Unser Leben wird immer digitaler. Kinder und Jugendliche sammeln im heutigen Alltag eine Menge Bildschirmzeit und verbringen fast den gesamten Tag im Nahsichtmodus: Morgens wird als Erstes das
6 Tipps, um die Augen Ihrer Kinder zu entlasten
Mit diesen Tipps können Eltern einer Kurzsichtigkeit vorbeugen.
Sorgen Sie für gute Sehbedingungen durch gute Lichtverhältnisse beziehungsweise gute Beleuchtung.
Unterbrechen Sie die Bildschirmzeit und lassen Sie Ihre Kinder regelmäßig Pause machen.
Richten Sie gemeinsam mit Ihren Kindern den Blick in die Ferne und lassen Sie ihn schweifen.
Unternehmen Sie nach der Bildschirmarbeit etwas mit Ihren Kindern an der
Achten Sie bei der Ernährung darauf, dass sie viele
Merken Sie sich die Dreierregel: 30 Zentimeter Bildschirmabstand, nach 30 Minuten Bildschirmpause, 3 Stunden Draußenzeit pro Tag.
Weitere Übungen zum Augentraining – auch für Erwachsene – finden Sie
Was mache ich, wenn ich vermute, dass mein Kind kurzsichtig ist?
Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind kann in letzter Zeit schlechter sehen, oder vermuten Sie vielleicht eine Kurzsichtigkeit? Dann machen Sie am besten einen Termin in Ihrer Kinderarztpraxis, hier kann ein Sehtest durchgeführt werden. Zusätzlich ist ein Check in einer augenärztlichen Praxis ratsam. Welche Anzeichen für eine Kurzsichtigkeit bei Ihrem Kind sprechen, erfahren Sie
Wie kann ich mein Kind vor Kurzsichtigkeit schützen?
Ein wichtiger Faktor laut Prof. Januschowski ist der Abstand der Augen zum Bildschirm. International wird ein Abstand von 30 Zentimetern empfohlen. Zudem sollten Kinder und Jugendliche so wenig Zeit wie möglich vor dem Bildschirm verbringen. „Wer das nicht schafft, muss zumindest ausgiebige Pausen nach 30 Minuten einplanen“, sagt der Experte.
Empfehlenswert ist es außerdem, viel
Wie viel Medienzeit je nach Alter des Kindes empfohlen wird, können Sie in dieser
Wie wird Kurzsichtigkeit behandelt?
Eine gewöhnliche Kurzsichtigkeit lässt sich mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen korrigieren. Wenn die Kurzsichtigkeit bei Erwachsenen mehr als 6 Dioptrien oder bei Hornhautverkrümmung mehr als 4 Dioptrien beträgt, beteiligt sich die SBK an den Kosten für die Brillengläser bis zur Höhe der vereinbarten Festbeträge. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren übernehmen wir die Kosten für die Gläser bis zur Höhe der bundesweit einheitlich vereinbarten Festbeträge unabhängig von der Sehstärke. Den Kostenanteil der SBK rechnet Ihr Vertragsoptiker direkt mit der SBK für Sie ab.
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