Hallo BRI! Tschüss BMI?
Was unterscheidet den Body-Roundness-Index (BRI) vom klassischen Body-Mass-Index (BMI)?

Kennen Sie den Body-Mass-Index – kurz BMI? Viele Menschen sind ihm schon begegnet: beim Check-up, in Ernährungsratgebern oder Magazinen. Der BMI ist einer von vielen Werten, die dabei helfen sollen, die eigene Gesundheit besser einzuordnen. Aber kann ein einzelner Wert wirklich viel über unseren Körper aussagen? Manchmal passt er nicht so recht ins eigene Bild – etwa wenn Sportlichkeit oder Veranlagung nicht erfasst werden. Wie aussagekräftig ist der BMI wirklich? Und was hat es mit dem sogenannten Body-Roundness-Index (BRI) auf sich? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist der Body-Mass-Index (BMI)?
BMI steht kurz für Body-Mass-Index. Dieser weit verbreitete Wert kann dabei helfen, das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße einzuordnen. Der BMI wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Die Idee dahinter: Das Körpergewicht sollte unabhängig von der Körpergröße vergleichbar werden. Bis heute dient der BMI als grober Richtwert zur Einschätzung des Körpergewichts.
Wie wird der BMI berechnet?
Sie brauchen nur zwei Angaben: Ihr Gewicht in Kilogramm und Ihre Größe in Metern. Teilen Sie dann Ihr Gewicht durch Ihre Größe mal Ihre Größe.
Ein Beispiel:
Sie wiegen 70 kg und sind 1,75 m groß.
Dann rechnen Sie: 70 ÷ (1,75 × 1,75) = 22,9
Ihr BMI liegt also bei 22,9.
Sie möchten Ihren BMI berechnen und erfahren, was Ihr Wert aussagt? Wir sind an Ihrer Seite und unterstützen Sie mit dem
Welche Rolle spielt der Wert bei der Gesundheitsvorsorge?
Der BMI kann ein erster Anhaltspunkt sein, wenn es um die Einschätzung des Körpergewichts geht. Bei Gesundheitschecks wird er deshalb oft mit erhoben. Er liefert eine Orientierung, ob jemand unter-, normal- oder übergewichtig ist. Allerdings berücksichtigt der BMI weder Muskelmasse noch die Verteilung des Körperfetts. Auch Aspekte wie Alter, Lebensstil oder mögliche Vorerkrankungen fließen nicht in den Wert ein. Deshalb sollte der BMI immer im Zusammenhang mit diesen Faktoren betrachtet werden und nicht als alleiniger Maßstab dienen.
Viele weitere Informationen zum BMI finden Sie im
Was ist der Body-Roundness-Index (BRI)?
Der Body-Roundness-Index – kurz BRI – ist ein ergänzender Messwert. Er dient zur Einschätzung der Körperform. Im Unterschied zum BMI berücksichtigt er nicht nur das Gewicht. Er bezieht auch die Verteilung des Körperfetts ein, vor allem rund um die Körpermitte. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Gerade Bauchfett kann die Gesundheit beeinflussen, insbesondere das sogenannte viszerale Fett. Deshalb wurde der BRI entwickelt. Er soll dabei helfen, mögliche Belastungen durch inneres Bauchfett besser einzuschätzen.
Was ist viszerales Fett und warum ist es für die Gesundheit relevant?
Viszerales Fett liegt tief im Bauchraum. Es lagert sich rund um die inneren Organe ab – wie ein innerer Fettmantel. Anders als das Fett direkt unter der Haut kann es in den Stoffwechsel eingreifen. Zu viel davon kann den Körper belasten. Es steht im Verdacht, Entzündungen zu fördern, den Blutdruck zu erhöhen oder das Risiko für Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu steigern. Deshalb wird es aus medizinischer Sicht als gesundheitlich relevant eingeschätzt. Vor allem, wenn andere Risikofaktoren hinzukommen.
Wie wird der BRI berechnet?
Um Ihren BRI zu ermitteln, brauchen Sie zwei Werte. Das sind Ihre Körpergröße in Metern und Ihren Taillenumfang in Zentimetern. Beides können Sie selbst messen. Die eigentliche Berechnung des BRI ist komplex und lässt sich nicht ohne Hilfsmittel durchführen. Zahlreiche Online-Rechner oder Gesundheits-Apps übernehmen das für Sie. Sie ermitteln den Wert automatisch und ordnen ihn direkt ein. Einen deutschsprachigen BRI-Rechner stellt zum Beispiel das
Bitte beachten Sie: Diese Tools bieten nur eine erste Orientierung. Sie ersetzen keine ärztliche Beratung.
So messen Sie den Taillenumfang richtig
Legen Sie ein Maßband etwa auf der Höhe des Bauchnabels um Ihren Körper. Stehen Sie dabei aufrecht. Atmen Sie ruhig aus. Ziehen Sie den Bauch nicht ein. Das Maßband sollte eng anliegen, aber nicht einschnüren.
Was sagt der BRI-Wert aus?
Im Gegensatz zum BMI gibt es beim BRI bisher keine international einheitlich festgelegten Wertebereiche. Viele Online-Rechner nutzen eigene Rundungs- oder Risikostufen. Diese basieren auf internen Bewertungsmodellen. Sie sind nicht standardisiert.
Ein Beispiel bietet das Universitätsspital Zürich (USZ). Dort wird der BRI wie folgt eingeordnet:
Je höher der BRI, desto runder wird die Körperform eingeschätzt. Das kann auf einen höheren Anteil an viszeralem Fett hinweisen. Der BRI ist in der Vorsorge also eine sinnvolle Ergänzung.
Trotz dieser Orientierung gilt: Der BRI ist kein alleiniger Gesundheitsindikator. Denn jeder Mensch ist anders. Körperform, Muskelmasse, Fettverteilung, Alter und Geschlecht beeinflussen den BRI – aber sie fließen nicht vollständig in den Wert ein. Deshalb kann der BRI nie das ganze Bild zeigen. Er kann ergänzende Hinweise liefern – vor allem in Kombination mit weiteren Messwerten. Die individuelle Bewertung sollte immer durch ärztliches Fachpersonal erfolgen.
BMI und BRI – sind beide Werte wichtig?
BMI und BRI können sich sinnvoll ergänzen. Der BMI liefert eine erste Einschätzung zum Verhältnis von Gewicht und Körpergröße. Der BRI berücksichtigt zusätzlich die Fettverteilung – vor allem rund um die Körpermitte. Beide Werte zusammen können helfen, mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen.
Warum reichen standardisierte Werte oft nicht aus?
Zahlen allein erzählen nie die ganze Geschichte und kein Messwert ersetzt den persönlichen Blick auf den eigenen Körper und den eigenen Lebensstil. Auch wenn Werte wie der BMI oder der BRI eine erste Einschätzung ermöglichen, zeigen sie nicht, wie es einem Menschen wirklich geht.
Wie genau das Körperfett verteilt ist, wie viel Muskelmasse vorhanden ist oder wie aktiv jemand lebt – all das bleibt in diesen Formeln unberücksichtigt. Auch Alter, Geschlecht und persönliche Vorerkrankungen spielen eine große Rolle für die Bewertung Ihrer Gesundheit.
Was bei einer Person unbedenklich ist, kann bei einer anderen Anlass zur genaueren Beobachtung sein. Deshalb sollten standardisierte Werte immer nur ein Teil der Betrachtung sein. BMI und BRI sind hilfreiche Bausteine im Gesamtbild. Für eine fundierte Einschätzung braucht es mehr – am besten ein Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Wer aktiv an der eigenen Gesundheit mitwirkt, kann vieles positiv beeinflussen. Bewegung, ausgewogene Ernährung und bewusste Alltagsgewohnheiten stärken nicht nur den Körper, sondern auch das eigene Wohlbefinden.
Die SBK unterstützt Sie dabei – zum Beispiel mit passenden Gesundheitskursen.
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