Heute schon handeln – für die Versorgung von morgen
Ein Interview mit SBK-Expertin Christina Bernards rund um lange Wartezeiten auf Arzttermine und wie sich die SBK dafür engagiert, dass es zukünftig schneller geht

Die SBK wartet nicht auf politische Lösungen. Mit Angeboten wie dem Online-Hautcheck schafft sie schon heute Wege, die Versorgung zu verbessern: einfach, schnell und sicher. So profitieren Versicherte von mehr Zeit für das Wesentliche – ihre Gesundheit.
Redaktion: Hallo Christina, die SBK bietet ihren Versicherten seit kurzem den kostenlosen Online-Hautcheck von OnlineDoctor an. Warum habt ihr euch entschieden, dieses Angebot aufzunehmen?
Christina Bernards: Wir möchten unseren Versicherten praktische Wege eröffnen, um schnell die richtige Unterstützung zu bekommen – gerade dort, wo Wartezeiten oft lang sind. In der Dermatologie ist das besonders spürbar: Ein Termin beim Hautarzt ist schwer zu bekommen. Und wer plötzlich eine Veränderung auf der Haut bemerkt, möchte verständlicherweise nicht wochenlang warten.
Mit dem Online-Hautcheck können unsere Versicherten innerhalb weniger Stunden eine fachärztliche Einschätzung und Therapieempfehlung erhalten – ganz bequem von zu Hause aus. Das gibt Sicherheit und schafft Klarheit, ohne Umwege.
Redaktion: Warum ist es eigentlich so schwierig, einen Termin in Arztpraxen zu bekommen?
Christina Bernards: Das hat verschiedene Gründe. Es gibt zwar nicht deutlich weniger Ärztinnen und Ärzte als früher, aber die Strukturen verändern sich. Viele Praxen arbeiten heute in Teilzeitmodellen oder als Gemeinschaftspraxen – dadurch stehen insgesamt weniger Sprechstunden zur Verfügung. Gleichzeitig suchen Menschen häufiger ärztlichen Rat, weil sie aufmerksamer mit ihrem Körper umgehen und frühzeitig Gewissheit möchten.
Unsere Lebensrealität hat sich verändert: Früher hat man bei kleinen Beschwerden erst mal die Oma gefragt, heute googeln wir Symptome oder sehen beunruhigende Posts in sozialen Medien. Das verunsichert – und führt dazu, dass viele lieber gleich ärztliche Hilfe suchen.
Redaktion: Was kann helfen, damit sich die Situation entspannt?
Christina Bernards: Wichtig ist, dass Menschen wissen, wann sie wirklich zum Arzt müssen – und wenn ja, zu welchem. Dafür plant das Bundesgesundheitsministerium ein digitales Ersteinschätzungstool. Es soll Betroffene gezielt weiterleiten und einfache Fälle gleich digital lösen können – etwa mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Das schafft in den Praxen mehr Zeit für die Fälle, die persönliche Behandlung brauchen.
Redaktion: Aber bis so ein System flächendeckend funktioniert, wird es wohl noch dauern …
Christina Bernards: Ja, das wird sicher noch etwas Zeit brauchen. Genau deshalb handeln wir bei der SBK schon heute. Der Online-Hautcheck ist nur ein Beispiel dafür, wie wir Versorgung gezielt weiterentwickeln und unseren Versicherten den Zugang zu medizinischer Hilfe erleichtern. Auch in anderen Bereichen setzen wir auf digitale Lösungen, die schnell Sicherheit geben, Wartezeiten verkürzen und Raum für persönliche Gespräche beim Arzt schaffen.
Wer zusätzlich Unterstützung sucht, kann sich rund um die Uhr an die 116 117 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wenden – telefonisch oder online. Dort gibt es unter anderem das Patientennavi, das unterstützt Beschwerden gut einzuschätzen und passende Handlungsempfehlungen gibt.
So entsteht Schritt für Schritt ein digitales Netzwerk, das die Versorgung für alle verbessert – und wir gestalten aktiv mit.


