Ist eine ketogene Ernährung gesund?

Alles über die Diät, die vor allem auf viel Fett setzt.

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Mascarpone, Butter und Sahne stehen eher selten auf dem Speiseplan, wenn man abnehmen möchte. Anders bei der ketogenen Diät: Hier besteht jede Mahlzeit aus besonders fettreichen Lebensmitteln. Dafür verschwinden Kohlenhydrate fast völlig vom Teller. Was dahinter steckt und wo die Grenzen dieser Ernährungsform liegen, lesen Sie hier.

Wie funktioniert die ketogene Ernährung?

Die Grundbestandteile unserer Ernährung, die sogenannten Makronährstoffe, sind Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ empfiehlt für eine ausgewogene Ernährung in etwa folgendes Verhältnis: 55 Prozent Kohlenhydrate, 30 Prozent Fette und 15 Prozent Eiweiß. Denn jeder dieser Makronährstoffe erfüllt unterschiedliche Funktionen für unseren Körper. Bei der ketogenen Diät wird nun fast vollständig auf Kohlenhydrate verzichtet. Dafür landen bis zu 90 Prozent Fette auf dem Teller. Typische ketogene Lebensmittel sind fettreicher Fisch und fettreiches Fleisch, Milchprodukte, Eier, Nüsse und Avocados. Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot, Gebäck und Haferflocken sind dagegen tabu. Selbst kohlehydratarme Gemüsesorten wie Zucchini oder Gurken sind nur in kleinen Mengen erlaubt. Und die meisten Obstsorten werden aufgrund des hohen Zuckergehalts ebenfalls vom Speiseplan gestrichen. Das bedeutet, dass Menschen, die sich ketogen ernähren, eine sehr genaue Nahrungsmittelauswahl treffen müssen.

Was passiert, wenn ich mich ketogen ernähre?

Kohlenhydrate sind Top-Energielieferanten, denn sie bestehen aus Zuckermolekülen. In unserem Körper werden sie in Glucose umgewandelt und in Form von Glykogen in der Muskulatur und Leber gespeichert. Unser Körper legt also einen rasch verfügbaren Energievorrat an. Essen wir allerdings dauerhaft über unseren Bedarf und es kommt zu einem Glukoseüberschuss, werden daraus Fettzellen – und die lästige Zusatzkilos. Wer jetzt mit der Ketodiät keine Kohlenhydrate mehr über die Nahrung zu sich nimmt, sorgt dafür, dass zunächst die Glykogenspeicher geleert werden. Sind diese erschöpft, zapft unser Körper das Körperfett an. Er bildet nun aus den Fettsäuren sogenannte Ketonkörper, die jetzt als Energielieferanten zur Verfügung stehen. Diese Umstellung des Stoffwechsels nennt man Ketose. Sie tritt in der Regel nach drei bis vier Tagen ein. Ob man sich im Ketose-Stoffwechsel befindet, kann man im Urin oder Blut messen. In der Apotheke sind dafür spezielle Teststäbchen erhältlich. Außerdem sendet auch der Körper eindeutige Zeichen eines Energiedefizits: Betroffene sind müde, schlapp und unkonzentriert. Auch der Atem verändert sich. Während der Ketose riecht man aus dem Mund häufig nach Aceton, einem süßlichen Geruch, der an fauliges Obst erinnert. Manchmal spricht man in diesem Zusammenhang auch von der „Keto-Grippe“ – weil sich Betroffene in der Ketose regelrecht krank fühlen können.

Ist Keto wirklich gut zum Abnehmen?

Um Körpergewicht abzunehmen, ist immer ein Energiedefizit erforderlich. Das bedeutet, die Menge der aufgenommenen Kalorien muss unter der Menge der verbrauchten liegen. Grundsätzlich ist das mit vielen verschiedenen Ernährungsformen möglich – auch mit der ketogenen Ernährung. Allerdings ist das durch die hohe Energiedichte in fettreichen Lebensmitteln nicht immer ganz leicht. Besteht nun ein Kaloriendefizit, schildern viele Menschen, dass die Pfunde geradezu purzeln. Allerdings ist das ein Anfangseffekt – denn dieser Gewichtsverlust ist zu einem Großteil Wasser. Und durch die große Einseitigkeit der Ernährung besteht die Gefahr, in einen Nährstoffmangel zu geraten.

Wer also dauerhaft gesund und nachhaltig Gewicht verlieren möchte, sollte sich zunächst die Frage stellen, wie das Mehrgewicht zustande kam. Wie Ihnen die Rückkehr zu mehr Achtsamkeit beim Essen gelingt, lesen Sie hier. Auch ist es wichtig zu wissen, ob eine Gewichtsabnahme überhaupt notwendig ist. Mit unserem Body-Mass-Index-Rechner können Sie ganz leicht herausfinden, ob Ihr Gewicht im gesunden Bereich liegt.

Wie lange darf man in der Ketose leben?

Gesunde Personen, die eine ketogene Diät einmal ausprobieren möchten, können dies für etwa sechs bis acht Wochen tun. Anschließend wird empfohlen, schrittweise wieder Kohlenhydrate in den Speiseplan aufzunehmen. Übrigens: Es muss nicht immer raffinierter Zucker sein. Entdecken Sie die gesunden süßen Alternativen.

Wer sollte sich nicht ketogen ernähren?

Eine Ketose ist Stress für den Körper. Deshalb wird bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Herzbeschwerden, Gicht, Verdauungsstörungen, Essstörungen, Lebererkrankungen und Nierensteinen davon abgeraten. Auch für Schwangere und Stillende wird diese Ernährungsform nicht empfohlen.

Für jeden geeignet sind dagegen diese leckeren Immunbooster-Rezepte.

Richtig gesund, richtig lecker – profitieren Sie von der SBK-Ernährungsberatung.

Sie möchten sich ausgewogen ernähren, und zwar so, dass es Ihrer ganzen Familie richtig gut schmeckt? Sie haben eine Unverträglichkeit oder wollen generell Ihre Ernährung umstellen? Dann nutzen Sie unsere Ernährungsberatung für praktische Tipps und Hilfestellungen bei der Umsetzung im Alltag.

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