Leberkrebs – häufige Ursachen, Symptome und Behandlung
Leberkrebs ist selten und wird häufig erst sehr spät erkannt.
Rund 9.500 Menschen erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich an Leberkrebs, Männer sind zwei- bis dreimal häufiger als Frauen betroffen. Damit ist die bösartige Tumorerkrankung der Leber zwar relativ selten, in vielen Fällen ist Leberkrebs jedoch nicht heilbar. Der Grund dafür ist, dass das Leberkarzinom in der Regel erst spät erkannt wird – unter anderem weil die Leber kein Schmerzempfinden besitzt. So gehört das hepatozelluläre Karzinom zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 71 und bei Frauen bei 75 Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Welche Arten von Leberkrebs gibt es?
Bösartige Tumoren innerhalb der Leber können unterschiedlichen Ursprungs sein. Dementsprechend unterscheidet man zwischen primären und sekundären Lebertumoren. Ein primärer Lebertumor hat seinen Ursprung direkt in der Leber – Mediziner sprechen hier von primärem Leberkrebs. Bei der sekundären Form sind in die Leber eingewanderte Metastasen bösartiger Tumoren anderer Organe die Auslöser. Der ursprüngliche Tumor sitzt oft in der Lunge, Brust, Gebärmutter, Prostata oder im Magen-Darm-Trakt.
Welche Ursachen kann Leberkrebs haben?
Die Ursache von primärem Leberkrebs ist in der überwiegenden Mehrheit der Fälle eine Leberzirrhose: Davon spricht man, wenn nach und nach Lebergewebe zerstört wird. Eine Leberzirrhose ist meist Folge von chronischen Infektionen mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren, übermäßigem Alkoholkonsum oder einer nicht-alkoholischen Fettleber, die sich aus starkem Übergewicht mit oder ohne
Hat Leberkrebs spezielle Symptome?
Charakteristische Symptome existieren bei Leberkrebs nicht. Appetitlosigkeit, ungeplanter Gewichtsverlust, herabgesetzte Leistungsfähigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl sowie Druckschmerzen im Oberbauch können erste, jedoch unspezifische Anzeichen sein. Ist die Krebserkrankung weiter fortgeschritten, kommt es zu Gelbsucht, dunkel gefärbtem Urin sowie einer Entfärbung des Stuhls. Typisch sind zudem Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle oder in den Beinen, Gerinnungsstörungen mit vermehrt blauen Flecken oder Krampfaderbildung in Speiseröhre und Magen sowie sichtbar um den Bauchnabel.
Vorsorgeuntersuchungen im Überblick
Vorsorgeuntersuchungen sind dazu da, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen. Als SBK-Kunde profitieren Sie von einem umfassenden Vorsorgeprogramm. Dieses geht teilweise sogar über den gesetzlichen Umfang hinaus. Mehr dazu erfahren Sie
Diagnose Leberkrebs – wie wird die Krankheit erkannt?
Erste Untersuchungen erfolgen meist schon in der hausärztlichen Praxis. Bei konkretem Verdacht wird in ein Zentrum überwiesen, das Erfahrungen nicht nur in der Diagnostik, sondern auch in der Behandlung von Leberkrebs hat.
Eine genaue Erhebung der Risikofaktoren und ein Abtasten des Bauchraums können erste Hinweise liefern. Darüber hinaus werden bei Verdacht auf Leberkrebs die Blutwerte bestimmt und auf den vor allem für Leberkrebs typischen Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein hin untersucht. Zur weiteren Abklärung erfolgt eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs. Deutlichere Bilder erhält man dabei durch die Gabe eines Kontrastmittels. Ergänzend oder alternativ kommen je nach Einzelfall eine kontrastmittelverstärkte Magnetresonanztomografie oder eine Computertomografie infrage. So kann man bei einem Tumorbefund außerdem dessen Lage und Ausdehnung bestimmen und prüfen, ob sich der Tumor bereits in andere Organe ausgebreitet hat. Zur Diagnosesicherung wird in der Regel eine Biopsie vorgenommen, bei der mit einer feinen Nadel Gewebeproben aus der Leber entnommen werden. Diese werden mikroskopisch auf Tumorzellen untersucht. Falls es sich um sekundären Leberkrebs, also Metastasen, handelt, erfolgen weitere Untersuchungen, um den ursprünglichen Ausgangstumor zu finden.
Wie wird Leberkrebs behandelt?
Wird der Leberkrebs relativ frühzeitig entdeckt, bietet eine Operation eine Chance auf Heilung: In diesem Fall wird der erkrankte Teil der Leber (Teilresektion) entfernt. Auch eine komplette Entfernung der Leber kommt infrage, wenn für den Betroffenen als Ersatz eine Spenderleber (Lebertransplantation) zur Verfügung steht.
Einer Lebertransplantation kann erfolgen, wenn der Tumor nicht größer als fünf Zentimeter ist, noch nicht gestreut hat und der oder die Betroffene bei ausreichend guter Verfassung ist. Eine Lebertransplantation ist – unter strengen Voraussetzungen – sogar als Lebendspende möglich. Das heißt, einer lebenden Person wird ein Teil der Leber entnommen und der Patientin oder dem Patienten eingesetzt.
Ist die operative Entfernung des Tumors durch eine Leberteilresektion nicht durchführbar, weil der Leberkrebs zu weit fortgeschritten ist, oder wartet die oder der Betroffene auf eine Spenderleber, werden Verfahren eingesetzt, die das Tumorgewebe lokal zerstören.
Hierbei werden radioaktiv strahlende, winzige Kügelchen in die blutversorgenden Arterien der Leber gespritzt, deren hohe Strahlendosis den Tumor vor Ort zerstört: Das Leberkarzinom wird quasi von innen bestrahlt. Diese Technik eignet sich besonders bei Tumoren, die nicht operiert werden können.
Für die Embolisation werden kleinste Kunststoffpartikel über einen Katheter in jene Blutgefäße gespritzt, die den Tumor versorgen. Sie verstopfen die Gefäße und stoppen damit die Blut- und Nährstoffversorgung der Tumorzellen. Die Tumorzellen sterben ab. Über den Katheter kann zusätzlich auch noch ein Wirkstoff in die Tumornähe gebracht werden, der die Zellen des Leberkrebses abtötet. Dann spricht man von transarterieller Chemo-Embolisation (TACE).
Dabei wird das Tumorgewebe gezielt von starker Hitze durch Radiofrequenzwellen zerstört, die von einer Sonde abgegeben werden. Diese minimal-invasive Therapie erfolgt in mehreren Sitzungen.
Hierbei handelt es sich um eine lokale Strahlentherapie, die genauer und wirksamer als die herkömmlichen Bestrahlungstechniken ist. Hierfür werden zunächst ein oder mehrere spezielle Katheter unter computertomografischer Kontrolle direkt in den Tumor geleitet, über die anschließend eine Strahlenquelle (Iridium-192) in das Tumorinnere eingebracht wird. Dabei können hohe Strahlendosen im Tumorinneren erreicht und das umgebende Lebergewebe und andere Organe gleichzeitig geschützt werden. Die eigentliche Bestrahlung dauert zwischen zehn und 45 Minuten.
Bei diesem Verfahren gegen Leberkrebs werden mithilfe einer feinen Nadel hochdosiertes Ethanol oder Essigsäure in das Tumorgewebe injiziert, das dadurch abstirbt. Da es weniger effektiv ist als die anderen Verfahren, wird es inzwischen weniger häufig angewandt.
Während Kinder und Jugendliche mit Leberkrebs noch relativ gut auf Chemotherapie ansprechen, wirkt sie im Erwachsenenalter weniger und wird daher auch seltener angewandt. In speziellen Fällen kommen zielgerichtete Antikörpertherapien infrage, die sich gegen das Tumorwachstum oder das Wachstum tumorversorgender Gefäße richten oder die Immunblockade der Tumorzellen lösen und sie vom Immunsystem angreifbar machen.
SBK-Leistungen bei Krebserkrankungen
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