Magenkrebs – Ursachen, Diagnose, Symptome
Die gute Nachricht: Magenkrebs kommt immer seltener vor. Allerdings wird er häufig erst sehr spät entdeckt.
Magenkrebs ist ein bösartiger Tumor im Magen. Bundesweit erkranken jährlich etwa 15.000 Erwachsene daran, mit rückläufiger Tendenz. Den Rückgang führen Fachleute einerseits auf veränderte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurück, andererseits aber auch auf eine sinkende Anzahl von Infektionen mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori. Männer sind öfter betroffen als Frauen. Ungeachtet der geringeren Patientenzahlen ist das Magenkarzinom jedoch noch immer eine Krebserkrankung, die viele Menschenleben fordert. Da es lange keine Beschwerden bereitet, fällt die Diagnose zeitverzögert aus. Das reduziert die Überlebenschancen von Magenkrebspatientinnen und -patienten.
Inhaltsverzeichnis
Magenkrebs: Ursachen
Neunzig Prozent der Magenkarzinome entstehen im Drüsengewebe der Magenschleimhaut. Die Medizin spricht dann von Adenokarzinomen. Kein Magenkrebs ist dagegen der als MALT bezeichnete Tumor im Magen: Hierbei handelt es sich um ein
Eine Infektion mit dem sehr häufigen Magenkeim gilt als wesentlicher Risikofaktor für Magenkrebs. Betroffene haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko als Nichtbetroffene. Helicobacter pylori wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechend als Gruppe-I-Krebserreger eingestuft. Durch die gute antibiotische Behandelbarkeit kann dieser wichtige Risikofaktor ausgeschaltet werden.
Eine weitere mögliche Magenkrebsursache ist der häufige Verzehr stark gesalzener und gepökelter Speisen sowie von gegrilltem Fleisch. Diese Lebensmittel enthalten krebsfördernde Substanzen, unter anderem sogenannte Nitrosamine.
Deutlich zu viele Kilos sind problematisch. Sie begünstigen den Rückfluss von Magensäure und Gallensäuren in die Speiseröhre. Dieser Reflux ist ein bekannter Risikofaktor für Magenkrebs.
Langjährige starke Raucher tragen ein rund dreifach erhöhtes Risiko. Auch übermäßiger Alkoholkonsum ist mit einem erhöhten Auftreten von Magenkrebs verknüpft.
Verschiedene Magenerkrankungen wie eine chronische Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür bergen ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs.
Magenkarzinome treten in einigen Familien gehäuft auf. Ist ein Familienmitglied ersten Grades wie Eltern oder Geschwister an Magenkrebs erkrankt, besteht für Betroffene ein zwei- bis dreimal größeres Risiko.
Magenkrebs: Symptome
Mögliche Anzeichen sind Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch, Schluckbeschwerden und Aufstoßen. Weitere Anzeichen können eine Abneigung gegenüber früher geschätzten Speisen und Getränken, Übelkeit und Erbrechen sowie ungewollter Gewichtsverlust sein. Auch eine durch Magenblutungen ausgelöste Dunkelfärbung des Stuhls, Teerstuhl genannt, ist alarmierend. Diese Symptome sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Magenkrebs: Diagnose
Bei den oben genannten Beschwerden wird ein Facharzt für Innere Medizin mit Spezialisierung zum Gastroenterologen zunächst eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchführen. Ist die Magenschleimhaut an einer Stelle auffällig verändert, erfolgt mit einer kleinen Zange die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie). Das Material wird mikroskopisch und molekularbiologisch auf Krebszellen und deren genetische Veränderungen untersucht. Eine Ultraschalluntersuchung über einen Magenschlauch erlaubt eine genauere Aussage darüber, wie tief der Tumor in die Magenwand eingedrungen ist. Eine normale Ultraschalluntersuchung des Bauches beantwortet die Frage, ob sich der Tumor bereits auf andere Organe wie Leber oder Bauchfell ausgebreitet hat. Röntgenaufnahmen des Brustkorbs dienen der Suche nach Lungenmetastasen und der Beurteilung von Herz und Lunge im Hinblick auf eine Operation. Mithilfe einer Blutuntersuchung werden Tumormarker bestimmt, die bei Magenkrebs allerdings häufig fehlen.
Vorsorgeuntersuchungen im Überblick
Wer regelmäßig an einer
Magenkrebs: Behandlung
Wie die Therapie abläuft, hängt vom Stadium dieser Krebserkrankung und den histologischen sowie genetischen Eigenschaften des Tumors ab. Sehr kleine, oberflächliche Tumoren können endoskopisch entfernt werden. Meist ist jedoch ein chirurgischer Eingriff nötig, besonders wenn die Krankheit in einem fortgeschrittenen Stadium ist. Wenn eine Operation nicht mehr möglich ist, setzt man Medikamente ein, die das Tumorzellwachstum verlangsamen oder stoppen sollen (Zytostatika). Je nach genetischer Eigenschaft des Tumors kann diese Chemotherapie auch mit speziellen Arzneimitteln, die sich gezielt gegen Tumorzellmarker richten („zielgerichtete Therapie“), kombiniert werden.
Früh erkannte Magenkarzinome, die kleiner als zwei Zentimeter und nur in die oberflächliche Magenschleimhaut eingewandert sind, lassen sich endoskopisch abtragen. Dies geschieht im Zuge einer Magenspiegelung. Allerdings muss der Patient dazu stationär aufgenommen werden.
Ob nur ein Teil des Magens oder der Magen komplett entnommen werden muss, ist von der Lage des Tumors, seinem Wachstumsverhalten und seiner Größe abhängig.
Die Tumorzellen bei Magenkrebs sprechen in der Regel gut auf Zytostatika an. Eine Chemotherapie wird meist zusätzlich vor und nach der operativen Entfernung des Tumors oder lediglich nach der OP angewendet. Vor der Operation kann der Einsatz von Zytostatika eine Verkleinerung des Tumors bewirken, sodass er besser entfernt werden kann. Nach der Operation sorgt die Chemotherapie dafür, dass etwaige verbliebene Tumorzellen abgetötet werden. Beides setzt das Risiko eines Rezidivs herab und verbessert so die Prognose.
In etwa 20 Prozent der Fälle zeigen die Magenkrebszellen genetische Veränderungen Diese Merkmale sind entweder nur bei den Tumorzellen vorhanden oder sie finden sich in Krebsgewebe besonders häufig oder besonders ausgeprägt. Moderne Antikörpertherapien richten sich gezielt gegen solche Angriffspunkte im Tumor. Sie blockieren zum Beispiel Prozesse, die es der Krebszelle ermöglichen, schnell zu wachsen und sich oft zu teilen. Andere sorgen dafür, dass sich der Tumor weniger Blutgefäße für seine Versorgung schaffen kann, und hungern ihn so aus. Da der Erfahrungsschatz noch nicht so groß ist wie bei der klassischen Chemotherapie und auch zielgerichtete Antikörpertherapien Nebenwirkungen haben können, kommen sie beim Magenkrebs derzeit erst im fortgeschrittenen Stadium zum Einsatz.
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