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Medical Gaslighting – was steckt dahinter?

Wenn Symptome abgetan werden: Erfahren Sie, wie Sie Medical Gaslighting erkennen und was Sie dagegen tun können.

Artikel nach Kategorien filtern #Gesundheitswesen #Psychologie #Medizin
Frau ist zur Vorsorge bei einer Ärztin

„Ich habe wirklich starke Schmerzen“, sagt sie. Zum dritten Mal. Der Arzt schaut kurz auf. „Körperlich sind Sie ganz fit. Ihre Werte sind in Ordnung. Vielleicht gönnen Sie sich einfach ein paar Tage Ruhe.“ Die Patientin nickt. Sie weiß, dass ihre Symptome nichts mit Stress oder Überanstrengung zu tun haben. Sie kennt das Muster – die Schmerzen kommen immer wieder. Egal, ob sie viel oder wenig arbeitet. Doch es ist nicht das erste Mal, dass sie diese Antwort hört. Vielleicht ist da wirklich nichts? Vielleicht bildet sie sich das alles nur ein? Solche Erfahrungen machen viele Menschen. Wenn Symptome nicht ernst genommen werden, spricht man von Medical Gaslighting.

Inhaltsverzeichnis:

  • Was bedeutet Medical Gaslighting – und warum kann der Begriff falsch verstanden werden?
  • Wie entsteht Medical Gaslighting?
  • Anzeichen für Medical Gaslighting – worauf Sie achten sollten
  • Wie fühlt sich Medical Gaslighting an – und was bewirkt es?
  • Wer ist besonders häufig betroffen?
  • Was sollte sich ändern, um Medical Gaslighting zu verhindern?
  • Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?
  • Was bedeutet Medical Gaslighting – und warum kann der Begriff falsch verstanden werden?

    Der Begriff „Gaslighting“ stammt ursprünglich aus der Psychologie. Er beschreibt eine Form der emotionalen Manipulation. Dabei wird die Wahrnehmung einer Person wiederholt abgewertet oder verzerrt – so lange, bis sie selbst an sich zweifelt. Meist wird von Gaslighting im Zusammenhang mit persönlichen Beziehungen oder dem Berufsleben gesprochen.

    Medical Gaslighting überträgt dieses Konzept ins medizinische Umfeld. Beschwerden werden zwar gehört, aber nicht in ihrer ganzen Bedeutung erfasst. Manchmal werden sie dann vorschnell als psychosomatisch oder nicht behandlungsbedürftig eingeordnet. Die Folge: Betroffene fühlen sich nicht ernst genommen. Manche beginnen, an sich selbst zu zweifeln, und verlieren das Vertrauen – in ihre eigene Wahrnehmung und in die medizinische Hilfe.

    Dabei ist wichtig zu betonen: Medical Gaslighting geschieht nicht bewusst oder mit Absicht. Deshalb wird der Begriff Gaslighting im medizinischen Kontext auch kritisch gesehen. Einige Fachleute sprechen stattdessen von Medical Invalidation – also einer unbewussten Relativierung von Beschwerden.

    In der Regel gilt: Ärztinnen und Ärzte wollen helfen – nicht kontrollieren. Sie sind fachlich sehr gut ausgebildet – und menschlich oft stark gefordert. Unter hohem Zeitdruck sollen sie schnell handeln, Entscheidungen treffen und möglichst keine Unsicherheit zeigen. Die Erwartungen an medizinisches Personal sind enorm. In diesem komplexen Alltag können blinde Flecken entstehen und es kann passieren, dass Beschwerden falsch interpretiert werden.

    Wie entsteht Medical Gaslighting?

    Oft spielen unbewusste Denkmuster dabei eine Rolle: etwa die Vorstellung, dass bestimmte Beschwerden „typisch weiblich“ seien. Oder dass Symptome „nicht zum Alter passen“. Auch Beschwerden ohne sichtbare Befunde werden häufig weniger ernst genommen.

    Hinzu kommt: Manche Erkrankungen sind selten, noch wenig erforscht oder zeigen sich auf sehr individuelle Weise. Sie lassen sich nicht immer sofort einordnen – auch für erfahrene Mediziner und Medizinerinnen ist das eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu bleiben. Und zuzuhören, auch wenn die Antwort nicht auf den ersten Blick klar ist.

    Anzeichen für Medical Gaslighting – worauf Sie achten sollten

    Medical Gaslighting zeigt sich nicht in einem einzelnen Satz. Sondern in einem Muster. In einem immer wiederkehrenden Gefühl: „Ich werde nicht gehört.“, „ Meine Beschwerden werden nicht ernst genommen.“ Oder in anhaltenden Zweifeln in die eigene Wahrnehmung: „Bilde ich mir das alles nur ein?“

    Es gibt einige typische Aussagen, die auf Medical Gaslighting hinweisen können. Etwa, wenn Sie beim dritten Termin dieselben Beschwerden schildern, und dennoch erneut hören:

     

    „Das ist in Ihrem Alter ganz normal.“

    „Das ist wahrscheinlich psychisch.“

    „Machen Sie erst mal Urlaub oder ruhen Sie sich aus.“

    „Sie müssen einfach mehr Sport treiben.“

    „Das ist bei Frauen oft so.“

    „Ihre Werte sind unauffällig – also ist alles in Ordnung.“

    „Das ist bestimmt nur Stress.“

    „Damit müssen Sie einfach leben.“

     

    Solche Aussagen sind nicht automatisch ein Zeichen für Medical Gaslighting. Sie können sogar entlastend wirken – wenn sie auf einer gründlichen Untersuchung und einem offenen Gespräch beruhen. Doch manchmal ist dieses Gespräch zu kurz. Es wird früh eine Erklärung angeboten, ohne noch einmal nachzufragen. Dann kann der Eindruck entstehen, nicht wirklich gehört worden zu sein.

    In solchen Momenten bleiben wichtige Hinweise womöglich unentdeckt. Deshalb gilt: Wenn Sie sich nach einem Gespräch unsicher, irritiert oder nicht verstanden fühlen, lohnt es sich, noch einmal hinzuschauen und nachzufragen. Sprechen Sie Ihre Gedanken an. Oder holen Sie eine zweite Meinung ein. Ihr Gefühl zählt.

    Praktische Tipps für Ihr Arztgespräch

    Wir sind an Ihrer Seite: Hier finden Sie praktische Tipps für das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

    Wie fühlt sich Medical Gaslighting an – und was bewirkt es?

    Nicht jede negative Erfahrung in einer ärztlichen Praxis ist gleich Medical Gaslighting. Wie in jedem zwischenmenschlichen Kontakt kann es auch hier zu Fehlkommunikation kommen. Manchmal passt vielleicht einfach die Chemie nicht. Manchmal geht etwas unter. Manchmal wird etwas missverstanden.

    Medical Gaslighting geht darüber hinaus. Es beginnt dort, wo Sorgen und Symptome nicht geprüft, sondern vorschnell abgetan werden. Ohne gründliche Untersuchung. Die Folge: Betroffene fühlen sich nicht ernst genommen. Sie zweifeln an sich. Medical Gaslighting kann tiefe Spuren hinterlassen. In der Beziehung zur Medizin. Und im Vertrauen zum eigenen Körper. Nicht immer sofort, sondern nach und nach. Typische Reaktionen sind:

  • Verunsicherung: „Vielleicht ist da wirklich nichts.“, „Bilde ich mir das doch nur ein?“
  • Frustration: „Ich habe alles wiederholt gesagt – warum nimmt mich niemand ernst?“
  • Ohnmacht: „Ich weiß nicht, was ich noch tun soll – warum hört mir niemand zu?“
  • Rückzug: Manche vermeiden Arztbesuche – aus Angst, wieder abgewiesen zu werden.
  • Depressive Symptome: Nicht gehört zu werden, kann auf Dauer die Seele belasten.
  • Es kann auch Folgen für die körperliche Gesundheit geben. Wer nicht ernst genommen wird, bekommt oft keine passende Behandlung. Diagnosen können sich verzögern, Beschwerden verschlimmern sich oder werden chronisch. Medical Gaslighting ist deshalb mehr als ein Kommunikationsproblem. Es kann krank machen.

    Wer ist besonders häufig betroffen?

    Es gibt bestimmte Gruppen, die Medical Gaslighting häufiger erleben. Sie berichten deutlich öfter davon, nicht ernst genommen zu werden – oder lange auf eine korrekte Diagnose warten zu müssen. Das kann an unbewussten Vorannahmen liegen, die sich tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben haben – und damit auch in medizinische Routinen.

  • Frauen berichten besonders häufig von Medical Gaslighting. Ihre Beschwerden werden oft als „hormonell“, „emotional“ oder „übertrieben“ eingeordnet. Schmerzen gelten schnell als psychosomatisch. Oder sie werden gar nicht erst richtig erfasst.
  • Menschen mit Übergewicht oder Adipositas erleben, dass alle Symptome vorschnell auf das Gewicht geschoben werden. Statt zu fragen, wird bewertet. Das kann dazu führen, dass andere Ursachen übersehen werden.
  • Ältere Menschen hören oft: „Das ist in Ihrem Alter eben so.“ Doch Alter erklärt nicht alles. Auch im höheren Lebensalter verdienen Beschwerden eine sorgfältige Abklärung.
  • Auch BIPoC,queere Personen und Menschen mit Behinderung berichten von Medical Gaslighting. Oft mangelt es an kultureller Sensibilität, Wissen über Vielfalt oder barrierefreier Kommunikation.
  • Menschen mit chronischen oder unsichtbaren Erkrankungen – wie ME/CFS, Endometriose oder Long COVID – erleben, dass ihnen nicht geglaubt wird. Weil man nichts „sieht“. Oder weil die Symptome schwer einzuordnen sind.
  • Menschen mit psychischen Diagnosen laufen Gefahr, dass körperliche Beschwerden nicht körperlich untersucht werden. Alles wird der Psyche zugeschrieben – selbst wenn es organische Ursachen gibt.
  • Menschen mit seltenen Erkrankungen erleben häufig lange Diagnosewege. Ihre Symptome sind oft wenig bekannt oder passen nicht ins gängige Bild. Das kann dazu führen, dass sie wiederholt abgewiesen oder falsch eingeordnet werden.
  • Was sollte sich ändern, um Medical Gaslighting zu verhindern?

    Wie kann man Medical Gaslighting erkennen – und was lässt sich dagegen tun? Dazu haben wir mit Dr. Vera Hagemann gesprochen. Sie ist Apothekerin und Expertin für Medizinrecht. Ihre Einschätzung zeigt, dass Medical Gaslighting nicht nur ein individuelles Problem ist – sondern ein systemisches. Und dass es Mut, Wissen und Strukturen braucht, um es zu verhindern.

    „Wir sehen, dass bestimmte Gruppen immer wieder übersehen werden – nicht mit Absicht, sondern weil es blinde Flecken in der Medizin gibt“, sagt Dr. Hagemann. „Die gute Nachricht: Veränderung ist möglich. Auf vielen Ebenen. Im Praxisalltag. In der Ausbildung. Im System.“

    Viele ärztliche Entscheidungen basieren auf Erfahrung – und auf Annahmen. „Manche Vorurteile sind tief verankert: dass junge Frauen übertreiben. Dass ältere Menschen halt Schmerzen haben. Dass psychische Beschwerden körperliche Symptome ausschließen. All das kann Gaslighting begünstigen“, so Dr. Hagemann. „Wenn medizinisches Fachpersonal lernt, die eigenen Denkmuster zu hinterfragen, können sie sensibler reagieren. Und offener zuhören.“

    Medizin ist nicht nur Fachwissen, sie ist auch Beziehung. „Empathie ist kein Soft Skill – sie ist ein zentrales Werkzeug für gute Medizin“, betont die Expertin. „Es braucht Zeit, Übung und die Bereitschaft, zuzuhören – auch dann, wenn keine schnelle Antwort in Sicht ist.“ Wichtig sei, dass Betroffene nicht nur als Fälle wahrgenommen werden, sondern als Menschen mit eigenen Erfahrungen und Sichtweisen. „In der medizinischen Hierarchie stehen Patienten und Patientinnen oft ganz unten in der Pyramide – obwohl sie selbst am meisten über ihren Körper wissen.“

    „Nicht alle Beschwerden lassen sich messen. Sie sind trotzdem real. Schmerzen, Erschöpfung, Unwohlsein – all das verdient Aufmerksamkeit. Auch wenn Laborwerte nichts zeigen. Die subjektive Erfahrung der Betroffenen sollte deshalb von Anfang an in die ärztliche Einschätzung einbezogen werden“, sagt Dr. Hagemann.

    Wer die Vielfalt der Menschen kennt, kann besser behandeln. Das beginnt bei einer diverseren Ausbildung und setzt sich fort in inklusiven Leitlinien, patientenzentrierter Forschung und offenen Gesprächsräumen. „Menschen sollten sich eingeladen fühlen, ihre Perspektive einzubringen – nicht nur ihre Symptome“, so die Expertin. „Shared Decision-Making, also die aktive Einbeziehung von Erkrankten in Therapieentscheidungen, ist dabei zentral. Sie brauchen Informationen, die sie wirklich verstehen – dann können sie eine informierte und mündige Entscheidung treffen.“

    „Wir müssen weg von einer Vergütungssystematik, die nur Interventionen belohnt und nicht das sinnstiftende Gespräch“, fordert Vera Hagemann. „Gute Kommunikation braucht Zeit – und sollte auch als Leistung anerkannt werden.“

    „Nicht jede Beziehung zwischen einem erkrankten Menschen und medizinischem Fachpersonal passt. Das ist nicht ungewöhnlich. Der Zugang zu einer Zweitmeinung sollte deshalb jederzeit möglich und leicht zugänglich sein“, so Frau Hagemann. „Manchmal braucht es eine neue Perspektive, um die richtigen nächsten Schritte gehen zu können.“

    Auch die medizinische Dokumentation braucht mehr Klarheit. „Sie ist nicht nur für Behandelnde wichtig, sondern vor allem auch für die Patienten und Patientinnen selbst“, betont die Expertin. „Informationen sollten nachvollziehbar sein – damit Menschen ihre eigenen Behandlungsverläufe verstehen und aktiv mitgestalten können.“

    Medical Gaslighting verschwindet nicht von allein. Es lässt sich benennen. Verstehen. Verändern. Für eine Medizin, die zuhört. Und Vertrauen verdient.

    Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

    Medical Gaslighting sind Sie nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt Wege, sich Gehör zu verschaffen. „Viele Menschen trauen sich nicht, Kritik zu äußern. Dabei gehört es zur Selbstfürsorge, sich Unterstützung zu holen“, betont Dr. Hagemann. Das empfiehlt Sie Betroffenen:

    Führen Sie ein Symptomtagebuch. Schreiben Sie auf, was Sie spüren, wann es auftritt und wie es sich verändert. Auch kleine Details helfen. So behalten Sie den Überblick – und geben behandelnden Personen eine klare Grundlage.

    Zu zweit hört man mehr. Eine Begleitperson kann helfen, sich an wichtige Informationen zu erinnern, oder im Gespräch Fragen stellen, die Ihnen selbst in dem Moment nicht einfallen. Oft stärkt es auch das eigene Auftreten, wenn jemand mitkommt, der einen unterstützt. Wählen Sie jemanden, dem Sie vertrauen und der Ihre Situation gut kennt.

    Wenn Sie sich nicht ernst genommen fühlen, dürfen Sie die Meinung eines anderen Arztes oder einer anderen Ärztin einholen. Das ist kein Zeichen von Misstrauen – sondern gelebte Selbstbestimmung.

    Selbsthilfegruppen und Patientenvertretungen geben Halt. Sie zeigen: Sie sind nicht allein. Hier finden Sie Austausch, Tipps und oft auch Kontakte zu Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

    Sie haben das Recht auf eine sorgfältige Untersuchung, auf verständliche Informationen und auf eine respektvolle Behandlung. Die SBK unterstützt Sie mit umfassenden Informationen. Hier finden Sie Wichtiges zu Ihren Rechten.

    Wenn Sie sich systematisch übergangen fühlen, können Sie sich an die Ärztekammer, Ihre Krankenkasse oder eine unabhängige Patientenberatung wenden. Auch rechtlicher Beistand ist möglich – besonders, wenn eine unterlassene Behandlung Folgen hatte.

    „Vertrauen beginnt damit, dass man sich selbst zuhört – und diesem Gefühl Raum gibt“, sagt Dr. Hagemann, Apothekerin und Expertin für Medizinrecht. „Wenn Sie das Gefühl haben, nicht gehört worden zu sein: Sprechen Sie es an. Holen Sie sich Unterstützung. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.“

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