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Mental Load – modernes Familienmanagement ist Teamwork

Davon profitieren alle: praktische Tipps, um Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie fair zu verteilen.

Artikel nach Kategorien filtern #Familiengesundheit #Familie #Entspannung #Eltern #Job #Kinder & Jugendliche #Psyche

Brauchen die Kinder neue Sportschuhe? Was essen wir diese Woche? Wann steht der nächste Kontrolltermin beim Augenarzt an? Für diese und viele weitere Fragen ist in vielen Familien immer noch die Mutter verantwortlich. Sie behält den Überblick und die anderen Familienmitglieder verlassen sich darauf. Diese Verantwortung kann sehr belastend sein. Oft fällt in diesem Zusammenhang der Begriff Mental Load. Was genau damit gemeint ist und wie Familien sich fair organisieren können, lesen Sie in diesem Artikel.

Woher kommt der Begriff Mental Load?

Was ist Mental Load?

Warum ist der Mental Load bei Müttern so hoch?

Was hat der Gender Care Gap damit zu tun?

Was hilft gegen mentale Belastung?

Wie kann der Mental Load gerecht verteilt werden?

Woher kommt der Begriff Mental Load?

Ganz neu ist der Begriff nicht. Vor allem während der Corona-Pandemie hat er stark an Bedeutung gewonnen. Diese Zeit hat das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt: Homeoffice, geschlossene Kitas und Homeschooling brachten neue Herausforderungen mit sich. Eltern und Kinder mussten sich neu organisieren und Aufgaben anders verteilen. Häufig waren es die Frauen, die in diesem neuen Alltag das meiste übernommen haben. Und das oft unabhängig vom Umfang der eigenen Erwerbstätigkeit. Auch nach der Pandemie bleibt Mental Load ein wichtiges und viel diskutiertes Thema.

Was ist Mental Load?

Mental Load beschreibt die komplette Denkarbeit innerhalb einer Familie, die im Kern durch folgende Eigenschaften charakterisiert wird:

  • die Koordination von allen sichtbaren und unsichtbaren Aufgaben innerhalb einer Familie
  • die Tatsache, dass diese Gedankenlast meist nur von einer Person getragen wird
  • das Problem, dass der Erfüllung dieser komplexen Aufgabe häufig wenig Wertschätzung entgegengebracht wird
  • Die Diplom-Psychologin und Bloggerin Patricia Cammarata prägte den Begriff, dem die französische Künstlerin Emma mit ihrem Comic „You should’ve asked“ schon früher ein Gesicht gegeben hat, in Deutschland.

    Warum ist der Mental Load bei Müttern so hoch?

    Obwohl auch viele Männer regelmäßige Aufgaben im Haushalt oder bei der Kindererziehung übernehmen, behalten die Frauen meistens das große Ganze im Blick. Viele sichtbare Aufgaben, wie einkaufen, Wäsche aufhängen oder die Steuererklärung machen, werden von anderen Familienmitgliedern übernommen. Die Organisation und die Überprüfung, ob alles läuft, liegt aber weiterhin bei der Mutter. Andauernde Erschöpfung, Dünnhäutigkeit und Frust im Alltag sind häufige Folgen dieser Dauerbelastung. Dabei ist es gerade für Eltern wichtig, auch mal an sich zu denken. Wie der Spagat zwischen Für- und Selbstsorge gelingen kann, erzählt uns Psychotherapeut Dr. Mathias Klinkerfuß in diesem Interview.

    Was hat der Gender Care Gap damit zu tun?

    Wie hoch der Mental Load bei Frauen ist, belegen auch Studien. Ein Beispiel ist der Gender Care Gap vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. Die Kennzahl gibt an, wie viel Sorgearbeit Männer und Frauen im Vergleich leisten. Zur Sorgearbeit gehören auch die vielen unsichtbaren Aufgaben, die Frauen in der Familie übernehmen. Diese Care-Arbeit ist wichtig, wird jedoch nicht bezahlt. Laut Studie wenden Frauen rund 50 Prozent mehr von ihrer täglichen Zeit für unbezahlte Care-Arbeit auf als Männer.

    Was hilft gegen mentale Belastung?

    Besonders Frauen neigen dazu, sich selbst enorm unter Druck zu setzen, um allem und jedem in Familie und Partnerschaft gerecht zu werden. Häufig ist dabei die Erwartungshaltung der Lieben gar nicht so hoch wie der Anspruch an sich selbst. Daher lohnt es sich, immer wieder die Frage zu stellen, was wirklich wichtig ist und welche dieser Aufgaben weniger zeitraubend gestaltet, gestrichen oder abgegeben werden können. Müssen es beispielsweise immer aufwendige Cupcakes zum Kindergeburtstag sein oder reicht nicht auch ein schön dekorierter Marmorkuchen? Kennt sowohl der Partner als auch die Partnerin den Stundenplan der Kinder und weiß, wann der Turnbeutel nicht vergessen werden darf, dann ist es ein To-do weniger, an das man alleine denken muss.

    Mentale Gesundheit im Fokus

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    Wie kann der Mental Load gerecht verteilt werden?

    Familien und Partner, die sich als Team verstehen, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten gerecht aufteilen, sind glücklicher als Familien, in denen die Aufgabenlast ungleich verteilt ist. Sie gestalten ihr Familienleben gemeinsam, haben mehr Zeit füreinander und für sich selbst. Beide Elternteile sind gleichberechtigte Bezugspersonen und davon profitieren vor allem die Kinder! Einer für alle war gestern. Ab jetzt heißt es alle für jeden – jeden Tag.

    Wir haben praktische Tipps, wie eine faire Verantwortungs- und Aufgabenverteilung innerhalb der Familie und Partnerschaft gelingen kann:

    Um eine detaillierte Bestandsaufnahme kommt man nicht herum, wenn man etwas ändern will.

    (Patricia Cammarata in der Zeitschrift Eltern)*

    Um den Umfang des gesamten Mental Loads zu erfassen, ist es wichtig, eine gemeinsame Bestandsaufnahme zu machen. Dafür bietet sich beispielsweise eine Excel-Tabelle an, in der alle Verantwortungsbereiche und die dazugehörigen Aufgaben übersichtlich und transparent notiert werden. Dazu gehören neben den üblichen Aufgaben auch Dinge wie:

  • Reinigungsmittel kaufen
  • Staubsaugerbeutel kaufen
  • Urlaub planen
  • Mülltonnen rausstellen
  • Vorsorgetermine vereinbaren
  • Batterien im Rauchmelder austauschen
  • Betten frisch beziehen
  • Diese Methode hat zwei Vorteile: Zum einen hilft das Aufschreiben der konkreten To-dos dabei, den eigenen „Arbeitsspeicher“ zu entleeren, und zum anderen wird das Ausmaß der sicht- und unsichtbaren Aufgaben, die es zu verteilen gilt, offensichtlich. Ist die Liste vollständig, werden hinter jedem To-do ergänzende Angaben gesetzt:

  • Wer denkt daran und setzt es um?
  • Wie oft muss es gemacht werden?
  • Wie lange dauert es?
  • Im Anschluss wird das Ergebnis gemeinsam überprüft. Ist die Verteilung fair? Sind alle zufrieden damit?

    Oftmals sind typisch männliche Aufgaben wie beispielsweise TÜV oder Reifenwechsel seltener zu erledigen, während typisch weibliche Aufgaben in kürzeren Abständen anfallen. An dieser Stelle kann es zu Diskussionen kommen. Das ist auch völlig in Ordnung. Nehmen Sie sich die Zeit, die einzelnen Punkte auszudiskutieren. Dabei geht es nicht darum, kleinkariert zu sein, sondern ein gemeinsames Bild des Workloads zu erarbeiten. Sie sind ein Team und keine Gegner.

    Nach der Bestandsaufnahme ist es sinnvoll, einen konkreten Zeitraum ins Auge zu fassen und diesen dann gemeinsam zu planen. Dafür eignet sich ein fester wöchentlicher Termin, zum Beispiel am Sonntagabend. Es geht nur um die Frage: Was steht in der kommenden Zeit an?

    Wichtig dabei ist, dass komplette Verantwortungsbereiche und nicht nur einzelne Aufgaben verteilt werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass eine Einladung zum Kindergeburtstag nicht nur bedeutet, das Geschenk zu besorgen, sondern auch, sich darum zu kümmern, dass das Kind an dem Geburtstag teilnehmen kann. Also:

  • Wann und wo findet der Geburtstag statt?
  • Bestätigen, dass unser Kind kommt (bei den Eltern des Geburtstagskindes)
  • Hat das Geburtstagskind einen besonderen Wunsch?
  • Wie kommt unser Kind zu dem Geburtstag und wer holt es ab?
  • Muss unser Kind etwas mitbringen (Malerkittel, Badesachen etc.)?
  •  

    Alles 50 : 50 zu teilen, sorgt nicht unbedingt für Zufriedenheit.

    (Patricia Cammarata in der Zeitschrift Eltern)*

    Bei der fairen Verteilung des Mental Loads handelt es sich nicht darum, alle Aufgaben durch zwei zu teilen. Vielmehr geht es darum, dass jedes Familienmitglied Verantwortungsbereiche übernimmt, die ihm vergleichsweise leichtfallen. Dafür ist es manchmal notwendig, alte Rollenbilder zu erkennen und aufzubrechen. Der eine geht beispielsweise lieber einkaufen und kocht gerne, während der andere sich beim Bügeln und Wäschefalten entspannen kann. Es gibt natürlich auch Verantwortungsbereiche, die bei niemandem beliebt sind. In diesem Fall können die Aufgaben jede Woche neu zugewiesen werden. So muss jeder mal alles machen. Bei der Verteilung sollen alle Familienmitglieder die Möglichkeit haben, offen zu sagen, welche Aufgaben sie übernehmen und welche Verantwortungsbereiche sie gelegentlich abgeben möchten. Ziel sind Lösungen, mit denen alle einverstanden sind.

    Besonders wenn man einen Verantwortungsbereich schon lange übernommen hat, fällt es schwer, die Zügel aus der Hand zu geben. Doch genau darauf kommt es an, wenn sich wirklich etwas ändern soll. Jeder hat seine eigene Art, eine Aufgabe zu erledigen, und das ist auch gut so. Natürlich sollte man vorher über Mindeststandards und einen Zeitplan sprechen. Danach gilt jedoch: „Einfach mal laufen lassen.“ Vielleicht findet der Partner eine ganz eigene Art, die Kleinen ins Bett zu bringen. Durch das regelmäßige Abwechseln der Aufgaben werden alle Beteiligten nicht nur kompetenter und erfahrener, sondern gewinnen auch ein Gefühl für die Arbeit, die sonst andere Familienmitglieder erledigen. Besonders wertvoll: Kinder wachsen ohne Rollenklischees auf, was sie zu flexibleren und eigenständigeren Erwachsenen werden lässt.

    Mental Load sinnvoll aufzuteilen, ist ein niemals endender Prozess, der immer wieder nachjustiert werden muss. Es muss nicht von Anfang an perfekt laufen. Wichtig ist nur, im Dialog zu bleiben und nicht in alte Muster zurückzufallen. Einmal im Monat sollte der gemeinsame Plan (siehe Tipp 1) nochmals kritisch geprüft werden:

  • Was hat gut geklappt?
  • Was hat sich nicht bewährt?
  • Muss, sollte angepasst werden?
  • Sind neue Aufgaben hinzugekommen oder welche weggefallen?
  • Die faire Verteilung aller Verantwortungsbereiche kann nur funktionieren, wenn alle Familienmitglieder nicht nur offen über ihre Wünsche und Bedürfnisse sprechen, sondern auch über ihre Erwartungshaltung. Das hilft dabei, den Standpunkt des jeweils anderen zu verstehen. Offen darüber zu sprechen, was gerade besonders belastend ist oder welche Situation in der Vergangenheit nicht funktioniert hat, schafft Raum für konstruktive Lösungen und hilft dabei, Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Damit dies gelingen kann, ist unsere emotionale Intelligenz gefragt, die man übrigens auch trainieren kann. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.

    *Hinweis: Das vollständige Interview mit Patricia Cammarata gibt es in den Zeitschriften Eltern und Eltern family (jeweils Ausgabe 10/2020).

    Sie sind selbst Eltern und fragen sich, wie Sie die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut bekommen? Wir haben über dieses Thema mit der Autorin Nora Imlau gesprochen. Hier finden Sie das Interview mit vielen hilfreichen Tipps der Expertin.

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