Migräne: Symptome, Ursachen, Behandlung

Wie Sie Migräne erkennen, verhindern und behandeln können.

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Migräne – ein anfallsartiger Kopfschmerz, der häufig einseitig auftritt und so stark ist, dass die Betroffenen nicht am Alltag teilnehmen können. Was Migräne auslösen kann und was Sie bei Migräne tun können, erfahren Sie hier.

Migräne: Ursachen

Die Ursachen für diese Form der chronischen, starken Kopfschmerzen sind noch nicht abschließend erforscht. Eine Häufung von Migränepatientinnen und -patienten innerhalb einzelner Familien legt aber eine genetische Veranlagung nahe. Als Auslöser eines Migräneanfalls werden äußere oder innere Reize, sogenannte Trigger vermutet. Sie führen zu einer entzündungsähnlichen Reaktion des Hirngewebes, die Schmerzimpulse auslöst und die Schmerzempfindlichkeit erhöht, sodass sogar der eigene Puls als unangenehmer Schmerz wahrgenommen werden kann.

Migräne: Auslöser

Welche Faktoren eine Migräne auslösen, ist höchst individuell. Um das herauszufinden, empfiehlt sich ein Migränetagebuch, das Schlafenszeiten, Ernährung und besondere Ereignisse erfasst. Auch ein Migränekalender, der Art und Dauer der Attacken aufzeichnet, ist sinnvoll. Als typische Migränetrigger gelten:

Aktionen gegen Kopfschmerzen

Migräne und Kopfschmerzen treffen Menschen ganz unterschiedlicher Altersklassen. Wertvolle Informationen und Tipps liefern spezifische Programme wie die Aktion „Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“, die sich an Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Lehrkräfte richtet. „Headache Hurts“ hingegen ist eine Initiative für Studierende. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Migräne: Symptome

Als Migränepatientin oder -patient gilt, wer bereits mindestens fünf starke Kopfschmerzattacken mit eindeutigen Symptomen erlebt hat: pochende oder pulsierende, meist einseitige Kopfschmerzen im Bereich von Schläfe, Stirn, Auge, zunehmende Schmerzen bei Bewegung sowie Übelkeit, Erbrechen, hohe Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Appetitlosigkeit. Die Attacken treten unregelmäßig auf – manche Menschen sind mehrmals im Monat betroffen, andere nur ein- bis zweimal im Jahr. Die Migräneanfälle beginnen häufig schon frühmorgens und dauern zwischen vier und 72 Stunden an.

Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura

Es gibt zwei Arten von Migräne: Bei der Migräne mit Aura – also mit begleitenden, ausstrahlenden Symptomen – kündigt sich die Schmerzphase mit Sehstörungen, Sprachstörungen, Ohrgeräuschen, Lichtblitzen im Auge oder Kribbeln im Gesicht und in Gliedmaßen an. Sie treten direkt vor einer akuten Migräne binnen rund zehn Minuten auf und halten dann zwischen 15 und 60 Minuten an. Rund zehn bis zwanzig Prozent der Migränebetroffenen haben eine Migräne mit Aura. Ein Migräneanfall ohne Aura beginnt direkt mit der Schmerzphase, also ohne besondere Vorzeichen.

Migräne, Clusterkopfschmerz oder Spannungskopfschmerz?

Wer das erste Mal von sehr starken Kopfschmerzen betroffen ist, weiß vermutlich gar nicht, ob es sich um Migräne oder um eine andere Form des chronischen Kopfschmerzes handelt. Aufschluss geben die unterschiedlichen Symptome:

TypSymptomeDauerBegleiterscheinungen
Migräne
  • Mittelstarke bis starke Schmerzen
  • pulsierende, hämmernde, pochende Schläfen
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
4 bis 72 StundenAura möglich

Cluster-kopfschmerz

  • Sehr starke Schmerzen
  • brennende, stechende, bohrende Schmerzen
15 Minuten bis 3 Stunden,
auch über Tage oder Wochen
Verstopfte Nase, rote und tränende Augen, Schwitzen
Spannungs-kopfschmerz
  • Leichte bis mittelstarke Schmerzen
  • dumpf, nicht pulsierend
  • auf beiden Kopfseiten
30 Minuten bis zu einigen TagenSelten

 

Migräne: Behandlung

Migräne ist eine Zivilisationskrankheit. Sie ist chronisch und nicht heilbar. Dennoch kann sie im Laufe der Jahre verschwinden. Bei einigen Frauen nimmt die Zahl der Migräneanfälle nach den Wechseljahren ab – einige haben nie wieder eine Migräneattacke. Häufige Attacken schränken die Lebensqualität erheblich ein. Akute Phasen können mit bestimmten Schmerzmitteln – auch Migränetabletten genannt – behandelt werden, am besten direkt zu Beginn der Attacke. Empfehlenswert ist der Rückzug in einen abgedunkelten, abgeschirmten Raum. In besonderen Fällen kann eine Migräneprophylaxe ärztlich verschrieben werden. Hierbei sind Verträglichkeit und Nebenwirkungen abzuwägen. Wenn Sie den Verdacht haben, unter Migräne zu leiden, suchen Sie Ihre Hausarztpraxis auf.

Migräne: Was hilft zur Vorbeugung?

Eine aktive Vorsorge ist sinnvoll, etwa Stressreduzierung, regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, ausgeglichener Blutzuckerspiegel, viel Bewegung an der frischen Luft, Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren sowie reduzierter Alkohol- und Tabakkonsum. Jeder Mensch kann individuell ausprobieren, was am besten hilft. Manche Migränepatientinnen und -patienten setzen auf alternative Methoden wie Osteopathie, Akupunktur oder ein spezielles Migräne-Piercing, dessen Wirkung jedoch nicht medizinisch belegt ist. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder autogenes Training sowie eine kognitive Verhaltenstherapie können den Umgang mit Migräne erleichtern.

Die SBK-Gesundheitsservices

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