Multi- oder Monotasking: Was ist produktiver?
Es gibt Menschen, die können scheinbar alles auf einmal. Aber ist mehr auch wirklich immer besser?

Wer viele Dinge gleichzeitig erledigen kann, gilt in der Arbeitswelt oft als leistungsfähig, produktiv und effizient. Multitasking heißt das Zauberwort. Eine Disziplin, die angeblich vor allem Frauen bestens beherrschen. Aber können wir wirklich mehrere Dinge gleichzeitig tun?
Inhaltsverzeichnis:
Können wir überhaupt mehrere Dinge gleichzeitig tun?
Ping, ping, ping: eine E-Mail nach der anderen. Der Kunde schickt den nächsten Auftrag, die Chefin gibt Anweisungen und der Praktikant hat eine Frage. Also wird schnell reagiert. Zwischen dem Versenden der diversen Nachrichten liegen die Arbeit an einem wichtigen Projekt und die Vermittlung zwischen Vater und Ehemann im Familienchat. Das ist der vermeintliche Multitasking-Alltag von vielen Menschen.
Haben Sie schon einmal ein Buch gelesen und dabei die komplette Außenwelt vergessen? Das passiert, weil sich das Gehirn nur auf eine, maximal zwei komplexe Tätigkeiten konzentrieren kann. Andere Sinneswahrnehmungen werden ausgeblendet. Das Niveau der Aufgaben spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Sich die Haare zu waschen und dabei einem Podcast zu lauschen, ist leicht. Duschen ist Routine. Wer allerdings Podcast hören und dabei E-Mails schreiben will, stößt an seine Grenzen. Das Gehirn wechselt jetzt rasant zwischen den Aufgaben. Die Leistungsfähigkeit sinkt. Eine Studie, durchgeführt an Harvard-Studierenden, belegt das. Die Probandinnen und Probanden – die zum Teil hochbegabt waren – erbrachten mitunter die gleichen Gedächtnisleistungen wie Achtjährige.
Mama-Multitasking: Sind Frauen überlegen?
Kochen und gleichzeitig Englischvokabeln abfragen oder das Kind auf dem Spielplatz betreuen und an einer Telefonkonferenz teilnehmen: Während Frauen angeblich besser im Multitasking sind als Männer, gelten Mütter oft als echte Champions dieser Disziplin. Eine Annahme mit Folgen: Oft sind es Frauen und Mütter die mehr Aufgaben innerhalb von Partnerschaft oder Familie übernehmen. Sie tragen mehr
Was ist die Alternative zum Multitasking?
Laut einer aktuellen Studie kostet das ständige Hin- und Herwechseln zwischen Aufgaben Zeit und führt zu fast 20 Prozent mehr Fehlern. Die Devise sollte also Mono- statt Multitasking lauten. Mit diesen drei Tipps gelingt es bestimmt:
Um den Kopf freizubekommen, kann es helfen, alles zu notieren. Erstellen Sie eine To-do-Liste auf Papier oder mit dem Smartphone. Letzteres funktioniert sogar nebenbei, per Spracheingabe.
Die Versuchung, zwischen den Aufgaben zu springen, ist groß. Legen Sie deshalb Prioritäten fest. Oder erstellen Sie zwei Listen. Auf der einen Liste sammeln Sie alles, was Sie innerhalb eines größeren Zeitraums, zum Beispiel einer Woche erledigen wollen. Auf der anderen Liste setzen Sie sich realistische Ziele für den Tag.
Alles, was ablenkt, zum Beispiel das Handy, darf gern in der Schublade verschwinden – zumindest für einen gewissen Zeitraum. Schauen Sie erst wieder auf das Smartphone, wenn die Aufgabe erledigt ist. Oder legen Sie zwischendurch kleine Pausen ein.
Für Ihre starkes Ich: Mentale Gesundheit im Fokus
Ein kraftvoller Geist macht uns sowohl leistungsfähiger als auch zufriedener. Denn eine gute mentale Gesundheit hilft uns, Ziele zu erreichen, Beziehungen positiv zu gestalten und auf unsere Bedürfnisse zu achten. Die eigenen Gefühle richtig zu deuten, ist der erste Schritt. Dabei hilft uns unsere emotionale Intelligenz.