Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV): Diagnose und Therapie
Laufende Kindernasen sind im Winter keine Seltenheit. Wenn Fieber und Atembeschwerden hinzukommen, könnte es RSV sein.
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Aktuelle Informationen mit Stand November 2023, zu Prophylaxe und neuen Impfstoffen, finden Sie
Der Winter ist als Virensaison bekannt: Die trockene Luft macht die Schleimhäute anfälliger für
RSV – was ist das?
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine virale Atemwegserkrankung, die durch RS-Viren ausgelöst wird. Die Viren gelangen über die Augenbindehaut oder die Schleimhäute der oberen Atemwege in den Körper und können zu einer Verengung der Bronchien führen. Ein hoher Teil der Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern ist auf das RSV zurückzuführen. In der Regel klingen die Beschwerden von alleine wieder ab.
Typische RSV-Symptome
Häufige Anzeichen einer RSV-Infektion sind eine Verlagerung des Infekts innerhalb weniger Tage von den oberen in die unteren Atemwege, begleitet von Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, pfeifenden Atemgeräuschen, Flüssigkeitsmangel und, in ernsteren Fällen, akuter Atemnot.
Was unterscheidet RSV von anderen Viruserkrankungen der Atemwege?
Die Abgrenzung einer RSV-Infektion von anderen akuten Atemwegserkrankungen wie
RSV
Grippaler Infekt (Parainfluenza)
Bei Parainfluenza Typ 1: Krupp-Syndrom möglich, insbesondere bei Kleinkindern
Grippe (Influenza)
Covid-19
RSV
Grippaler Infekt (Parainfluenza)
Grippe (Influenza)
Covid-19
RSV
Grippaler Infekt (Parainfluenza)
Grippe (Influenza)
Covid-19
RSV – die Diagnose
Die Abgrenzung von RSV zu anderen Atemwegserkrankungen ist durch einen direkten Erregernachweis möglich. Mithilfe eines Abstrichs aus dem Nasen-Rachen-Raum kann zur Diagnosesicherung ein PCR- oder Antigenschnelltest durchgeführt werden.
RSV – die Therapie
Das A und O bei RSV: Flüssigkeitszufuhr, um die Schleimhäute feuchtzuhalten und der Austrocknung entgegenzuwirken, sowie die Gabe von kochsalzhaltigen Nasentropfen. Auch Dampfbäder wirken schleimlösend, eignen sich jedoch nur für größere Kinder und Erwachsene. Bei hohem Fieber ratsam sind außerdem Wadenwickel oder nach ärztlicher Rücksprache auch fiebersenkende Medikamente. Das Hochlagern des Oberkörpers kann die Atmung erleichtern. Rufen Sie bei akuter Atemnot sofort den Notarzt. Sollte eine klinische Behandlung notwendig sein, können Sauerstoffgabe oder Beatmung notwendig werden. Eine spezielle medikamentöse Therapie von RSV gibt es nicht.
RSV – Prävention und Impfstoff
Zur diesjährigen Herbstsaison stehen zum ersten Mal zwei neue Vakzine zur Verfügung. Beide Impfstoffe sind für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen, wobei nur der Impfstoff Abrysvo® zusätzlich als Impfung für Schwangere zugelassen ist.
Eine Beurteilung durch die Ständigen Impfkommission (STIKO) wird erst in 2024 erwartet. Das bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Impfung noch nicht übernehmen. Ausgenommen sind Einzefälle, zum Beispiel durch Vorerkranungen. Dies können im Einzelfall individuell mit der gesetzlichen Krankenkasse geprüft werden.
Gesunden Erwachsenen, und Risikopatienten ab 60 Jahren, wird für diese Herbst-/Wintersaison eine Influenza- und eine COVID-19-Impfung sowie eine Pneumokokken-Impfung empfohlen. Damit wird das Risiko einer Infektion durch RSV gesenkt.
Es existiert kein Impfstoff für Kinder gegen eine Infektion mit RS-Viren. Allerdings gibt es auf ärztliche Empfehlung für Risikopersonen im Säuglingsalter die Option einer passiven Immunisierung durch ein Antikörper-Medikament. Das gilt insbesondere für Frühgeborene, die vor der 35. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind. Die Antikörpergabe kann eine RSV-Infektion zwar nicht verhindern, ihr aber die Schwere nehmen. Seit September 2023 steht für Kinder in ihrer ersten RSV-Saison zur Prophylaxe nun auch ein zweites neues Arzneimittel zur Einmalgabe zur Verfügung.
Eine RSV-Infektion löst keine nachhaltige Immunität aus. Deshalb ist stets auf die Einhaltung von Hygieneregeln zu achten: Menschenansammlungen meiden, Hände waschen, Nies- und Hustenetikette beachten, Spielzeug, Spucktücher und Flächen regelmäßig reinigen. Immer sinnvoll, besonders im Winter: allgemeine Maßnahmen zur
RSV-Infektion: Antworten auf häufige Fragen
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind könnte an RSV erkrankt sein, und eine ärztliche Abklärung wünschen, erhalten Sie hier Unterstützung:
Für eine erste Einschätzung steht Ihnen auch das
Besonders betroffen sind:
Die Infektionsrate bei Kleinkindern ist mit bis zu 70 Prozent im ersten Lebensjahr sehr hoch. Mit Ende des zweiten Lebensjahres haben sich nahezu alle mindestens einmal mit RSV infiziert. Von schweren Verläufen, die eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machen, sind Jungen deutlich häufiger betroffen als Mädchen.
Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion oder über den Kontakt mit Flächen oder Gegenständen, an denen RS-Viren haften. Da das Virus auf Oberflächen zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden überleben kann, kann sich der Erreger sehr leicht verbreiten.
Die durchschnittliche Inkubationszeit beträgt 5 Tage. Infizierte Personen sind in der Regel 3 bis 8 Tage ansteckend. Eine Ausscheidung des Virus ist in Einzelfällen sowie bei Neugeborenen, Frühgeborenen oder immungeschwächten Personen sogar noch über Wochen möglich. Das erfordert gründliche Schutz- und Hygienemaßnahmen beim Kontakt mit infizierten beziehungsweise bereits genesenen RSV-Patienten. Eine RSV-Infektion ist nicht meldepflichtig.
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