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Sex in der Schwangerschaft

So erleben Sie Sexualität in der Schwangerschaft lustvoll und sicher

Artikel nach Kategorien filtern #Sexualität #Frauengesundheit #Familie #Eltern #Schwangerschaft
@gettyimages / LSOphoto

Eine Schwangerschaft geht mit vielen körperlichen Veränderungen einher. Damit entstehen auch Fragen: beispielsweise, ob und wie Sie in der Schwangerschaft Sex haben können. Gleich vorab: Bei einer komplikationslosen Schwangerschaft kann man bedenkenlos Sex haben. Sex tut sogar gut und entspannt. Hier erfahren Sie, wie Sex in der Schwangerschaft lustvoll sein kann – und in welchen seltenen Fällen Sie besser darauf verzichten sollten.

Inhaltsverzeichnis:

  • Lust oder keine Lust?
  • Sexualität gemeinsam neu entdecken
  • Welche Stellungen sind für Schwangere gut geeignet?
  • Worauf sollte man beim Sex in der Schwangerschaft achten?
  • Kann Sex Wehen auslösen?
  • Wann sollte man besser auf Sex verzichten?
  • Wann kann man nach der Geburt wieder Sex haben?
  • Lust oder keine Lust?

    Jede Schwangerschaft ist anders – und auch das Lustempfinden ist höchst individuell. Manche Schwangere erleben ein gesteigertes sexuelles Interesse, andere haben wenig Lust auf Sex. Die Libido kann sich außerdem im Verlauf der Schwangerschaft immer wieder verändern.

    Im ersten Trimester haben viele Frauen aufgrund von Müdigkeit und Übelkeit eher wenig Lust auf Sex. Übrigens: Expertentipps gegen Schwangerschaftsübelkeit finden Sie hier.

    Während des zweiten Trimesters ist für viele der Sex am schönsten: Vulva und Vagina sind aufgrund von Schwangerschaftshormonen stärker durchblutet und der Bauch ist noch klein genug, um volle Beweglichkeit zuzulassen.

    Im dritten Trimester lässt die Lust meist hormonbedingt wieder etwas nach. Auch der wachsende Bauch kann dafür sorgen, dass viele Frauen sich unbeweglich fühlen und weniger Lust empfinden.

    Dies sind allerdings nur Tendenzen – möglicherweise empfinden Sie selbst ganz anders. Achten Sie also vor allem darauf, wie es Ihnen geht und worauf Sie Lust haben.

    Sexualität gemeinsam neu entdecken

    Während einer Schwangerschaft verändert sich neben dem Körper der Schwangeren möglicherweise auch die Paarbeziehung. Das kann herausfordernd sein, aber auch eine Möglichkeit, einander nochmal ganz neu zu entdecken.

    Am wichtigsten ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben: Haben Sie, Ihre Partnerin oder Ihr Partner Unsicherheiten, die Ihre Lust beeinflussen? Was wünschen Sie sich voneinander? Was fühlt sich gut an?

    Nehmen Sie sich Zeit für Nähe und Zärtlichkeit. Auch Massagen oder Streicheln können guttun, wenn eine oder einer von Ihnen keine Lust auf Sex hat. 

    Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Sex ohne Druck genießen können? Hier erfahren Sie mehr darüber.

    Welche Stellungen sind für Schwangere gut geeignet?

    Gerade zum Ende der Schwangerschaft kann der wachsende Bauch einige Stellungen zur Herausforderung machen. Viele Paare empfinden in dieser Zeit Stellungen als besonders angenehm, bei denen sie seitlich liegen – zum Beispiel die Löffelchenstellung.
    Auch die Reiterstellung ist für Schwangere gut geeignet, denn hier ist der Bauch nicht im Weg und die Schwangere kann selbst das Tempo und die Tiefe der Penetration bestimmen. Ansonsten gilt: ausprobieren, was sich gut anfühlt.

    Worauf sollte man beim Sex in der Schwangerschaft achten?

    Sex während der Schwangerschaft sollte vor allem sicher sein. Wenn Sie in einer monogamen Paarbeziehung leben, ist Verhütung nicht nötig – bei wechselnden Partnerinnen und Partnern ist Verhütung mit Kondomen oder Lecktüchern wichtig, um Sie und Ihr Kind vor sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen.

    Hygieneregeln sind in dieser Zeit besonders wichtig: Zum Beispiel sollten Sie nicht unmittelbar von Analverkehr auf Vaginalverkehr wechseln, denn dabei können Keime in die Vagina gelangen.

    Manchmal können nach dem Sex leichte Blutungen auftreten oder der Bauch kann sich hart anfühlen. Das ist ganz normal und unbedenklich. Falls allerdings stärkere Blutungen auftreten, sollten Sie unverzüglich eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen.

    Kann Sex Wehen auslösen?

    Viele Schwangere stellen die Frage, ob Sex vorzeitige Wehen auslösen kann. Sie können beruhigt sein: Im Sperma des Mannes sind zwar tatsächlich Prostaglandine enthalten, die eine wehenauslösende Wirkung haben, allerdings in so geringer Dosis, dass sie erst kurz vor der Geburt einen Effekt haben. Sollte Ihr Kind also besonders lange auf sich warten lassen, können Sie versuchen, den Wehen mit Sex etwas nachzuhelfen.

    Wann sollte man besser auf Sex verzichten?

    Bei einer gesunden Schwangerschaft spricht nichts dagegen, Sex zu haben – in seltenen Fällen allerdings wird von Sex abgeraten:  

  • bei vorangegangenen Fehl- und Frühgeburten 
  • bei Blutungen 
  • im Falle von vorzeitigen Wehen 
  • bei Zervixinsuffizienz (verkürzter Gebärmutterhals und/oder nicht vollständig verschlossener Muttermund) 
  • bei einem Blasensprung 
  • im Falle akuter Infektionen (z. B. Scheideninfektionen oder sexuell übertragbare Krankheiten des Partners/der Partnerin) 
  • bei Plazenta praevia (der Mutterkuchen liegt direkt über dem Muttermund) 
  • bei Mehrlingsschwangerschaften 
  • Wenn Sie sich unsicher sind, ob sie bedenkenlos Sex haben können: Sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen darüber.   

    In den allermeisten Fällen ist Sex während der Schwangerschaft unbedenklich – und sogar gesund. Mehr über die gesundheitsfördernde Wirkung von Sex erfahren Sie in diesem Artikel.

    Wann kann man nach der Geburt wieder Sex haben?

    Nach der Geburt braucht der Körper erst einmal Ruhe, um zu heilen. Sechs Wochen sollten Sie deshalb abwarten, bevor Sie wieder sexuell aktiv werden. Manchmal kann es auch deutlich länger dauern, bis Sie wieder Lust auf Sex haben. Lassen Sie sich Zeit, hören Sie auf sich und gewöhnen Sie sich an Ihre neue Lebenssituation – dann kommt die Lust von ganz allein zurück. 

    Wenn Sie wieder sexuell aktiv werden, stellt sich auch erneut die Frage nach Verhütung. Viele Frauen denken, dass sie vor einer Schwangerschaft geschützt sind, solange sie stillen. Das stimmt zwar unter bestimmten Voraussetzungen, ist jedoch keine sichere Verhütungsmethode. Auch in der Stillzeit sollten Sie deshalb zusätzlich verhüten.

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