Sicher durch den Sommer

Fünf erstaunliche Fakten rund um den Sonnenschutz

Es gab mal eine Zeit, da war eine gebräunte Haut das absolute Schönheitsideal. Inzwischen haben wir einiges dazugelernt. Wir wissen, welche Auswirkungen die Sonnenstrahlen auf unsere Haut haben können. Auch deshalb gibt es den Lichtschutzfaktor (LSF), oder auf Englisch Sun Protection Factor (SPF), heutzutage in Tagescremes, Foundations oder Lippenpflege. Der LSF gibt an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Er verlängert also die Eigenschutzzeit der Haut, die aber je nach Hauttyp unterschiedlich ist. Drei Buchstaben also, die Sicherheit suggerieren. Doch bei so manchen Tuben aus dem Kosmetikschränkchen kann dieses Gefühl trügen.

Genügt eine Foundation mit LSF?

Statt Sonnencreme einfach Foundation mit SPF auftragen? Klingt verlockend: Ein paar Tropfen, schon ist der Teint ebenmäßig und gleichzeitig geschützt. Ein Trugschluss: Es braucht zwei Milligramm Foundation pro Quadratzentimeter Gesicht. Das wären etwa sechs bis sieben Schichten Make-up-Grundierung, nur um den angegebenen Sonnenschutzfaktor zu erreichen. Und diese sieben Schichten sollte man dann natürlich alle zwei Stunden erneuern - für den Alltag eher untauglich. Auch Sonnencreme sollte großzügig aufgetragen werden: Es ist durchaus möglich, eine Sonnencreme mit LSF 50 zu benutzen, aber durch ungenügendes Eincremen trotzdem nur einen LSF von fünf zu erreichen.

Ist LSF 20 ausreichend?

„Ich will braun werden, für mich reicht die 20.“ Wie oft haben wir das schon gehört, während wir brav die Sonnencreme mit SPF 50 gekauft haben? Im Internet finden wir Zahlen, die den Unterschied kleinreden: SPF 20 beschützt uns bereits vor 95 Prozent der UVB-Strahlen, die für Sonnenbrand verantwortlich sind. Der SPF 50 blockiert 98 Prozent. Klingt so, als ob wir uns den hohen LSF sparen können? Leider nicht: Wenn es zum Sonnenbrand kommt, dann ist es egal, wie viele der Strahlen durch die Sonnencreme absorbiert wurden. Es kommt darauf an, wie viel die Haut davon abbekommt. Tatsächlich bedeutet eine Erhöhung des Lichtschutzfaktors von 20 auf 50 mehr als doppelten Schutz, weil drei Prozent weniger Strahlung durchgelassen wird. Das sollte allerdings niemanden aus dem 50er-Club verleiten, sich sorglos und unbegrenzt in der Mittagshitze zu sonnen. Selbst LSF 100 bietet keinen 100%igen Schutz vor der schädlichen Strahlung. Und sicherheitshalber noch ein Hinweis: Doppelt eincremen verdoppelt nicht den LSF!

Was ist der Unterschied zwischen UVA und UVB?

Wie war das noch mal mit den UVA- und UVB-Strahlen? Hier zur Erinnerung: Zu hohe UVB-Strahlung ist hauptverantwortlich für Sonnenbrände und kann weißen Hautkrebs auslösen. UVA-Strahlen haben weniger Energie, dringen aber tiefer in die Haut ein. Es gibt Anzeichen, dass sie für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs und die sonnenbedingte Hautalterung mit verantwortlich sein könnten. Wichtig zu wissen: Der LSF bezieht sich nur auf die UVB-Wirkung, eine gute Sonnencreme beinhaltet aber auch einen UVA-Filter. Also immer auf die Verpackung schauen.

Hilft Vorbräunen auf Balkonien?

Nur noch wenige Wochen bis zum Urlaub am Mittelmeer. Die Vorfreude ist riesig, aber die Beine sind kalkweiß. Also raus mit der Liege auf den Balkon und vorbräunen so gut es geht? Eine vorsichtige Gewöhnung an die Sonne ist an sich eine gute Idee, doch eine vorgebräunte Haut hat je nach Hauttyp lediglich Lichtschutzfaktor 3 bis 6. Also dennoch Sonnencreme in den Koffer packen. Übrigens: Selbstbräuner sind auch keine Lösung. Selbst wenn die Haut tiefbraun erscheint, ist Sonnencreme angesagt.

Kann man die Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch verwenden?

Mit den ersten Sonnenstrahlen folgt der Griff zur Sonnencreme. Wie gut, dass es noch die Tube aus dem letzten Jahr gibt – oder? Es kommt darauf an: Vor dem Auftragen lohnt sich der Blick auf das Haltbarkeitsdatum. Steht auf dem Etikett zum Beispiel M12, ist die Sonnencreme bis 12 Monate nach der Öffnung haltbar. Dieses Haltbarkeitsdatum sollte man einhalten, denn Sonnencreme kann tatsächlich ablaufen. Enthält sie chemische UV-Filter wie das oft verwendete Octocrylen, kann das möglicherweise krebserregende Benzophenon entstehen.

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