Sonnenschutz: So cremen Sie richtig

Schritt für Schritt zum optimalen Schutz

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iStock.com / Dobrila Vignjevic

Der Sommer ist da und mit ihm die langersehnten, warmen Sonnenstrahlen. Jetzt heißt es unter anderem: cremen, cremen, cremen! Hier erfahren Sie, welches Mittel zu wem passt und wie Sie es richtig anwenden. So können Sie die Sonne entspannt und in vollen Zügen genießen.

Das passende Produkt wählen

In Apotheken und Drogerien ist die Auswahl an Sonnenschutzmitteln groß. So kann die Konsistenz der Produkte bei der Entscheidung helfen:

  • Cremes haben einen hohen Fettgehalt und eignen sich für Menschen mit trockener Haut.
  • Lotionen sind durch ihren höheren Wasseranteil flüssiger und lassen sich leichter auftragen.
  • Gele enthalten keine Fette und sind gut für Mischhaut und für Haut, die zu Sonnenunverträglichkeiten neigt. Für Kinder sind Gele nicht gut geeignet, da sie die Haut austrocknen können.
  • Sprays lassen sich auch auf behaarter Haut gut verteilen, ziehen schnell ein und glänzen nicht.

Für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut sollte das Sonnenschutzmittel zudem ohne mögliche Allergieauslöser wie Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe auskommen.

Die Schutzfilter kennen

Neben der Konsistenz spielt die Zusammensetzung eine wichtige Rolle: Man unterscheidet zwischen Sonnenschutz mit chemischen Filtern, die UV-Strahlen in Wärme umwandeln, und mineralischen Filtern, welche die UV-Strahlen reflektieren und durch ihre Pigmente einen weißen Film auf der Haut hinterlassen. Chemischen Filtern wird eine hormonelle Wirkung nachgesagt, mineralische Filter in Nanogröße gelangen angeblich in den Organismus. Grundsätzlich wirken beide Filter gut gegen UV-Strahlen und werden häufig kombiniert eingesetzt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu mineralischem Sonnenschutz. Auch für Kinder ist das die bessere Wahl, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Titan- oder Zinkoxidfilter vom Körper aufgenommen werden, ist gering.

Gut zu wissen: Nur mineralische Filter wirken sofort, chemische benötigen etwa eine halbe Stunde Einwirkzeit.

Alte Sonnencreme meiden

Sonnencreme aus dem Vorjahr ist zwar besser als gar keine, durch die Lagerung kann sich die Zusammensetzung jedoch so verändern, dass zum einen der Sonnenschutz nicht mehr aufrechterhalten bleibt und zum anderen gesundheitsschädliche Stoffe entstehen können. Besser: ausreichend Sonnenschutz auftragen und Cremes, Lotionen und Co. innerhalb des angegebenen Zeitraums auf der Verpackung aufbrauchen und Reste gegebenenfalls entsorgen.

Auf einen hohen Lichtschutzfaktor setzen

Der Lichtschutzfaktor eines Produkts– auf der Verpackung als LSF abgekürzt – kann von unter 20 bis neuerdings 100 reichen. Er gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut erhöht. Je nach Hauttyp fällt die Eigenschutzzeit höher oder niedriger aus. Menschen mit sehr heller, empfindlicher Haut zählen zum Hauttyp 1. Sie können rund zehn Minuten in der Sonne verbringen, ohne Sonnenbrand zu bekommen. Nutzen sie eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30, können sie theoretisch 300 Minuten in der Sonne sein, ohne sich zu verbrennen. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto größer der Schutz. Kinderhaut lässt sich noch nicht in Typen einteilen und sollte immer mit dem höchstmöglichen Schutz – mindestens Lichtschutzfaktor 30 – versorgt werden.

Ausreichend Sonnenschutzmittel verwenden

Nur selten wird der angegebene Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels erreicht, da viele Menschen nicht die dafür notwendige Menge verwenden. Experten empfehlen, zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut. Als Faustformel bedeutet das: Ein Erwachsener nutzt rund vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Oder: Ein Cremestrang, der so lang ist wie die eigene Hand, reicht für eine Körperpartie. Beim Eincremen auch an kleinere Hautpartien wie Ohren, Fußoberseite und Scheitel denken.

Nachcremen erhöht den Lichtschutzfaktor übrigens nicht ein ums andere Mal – es erhält ihn: Das erneute Auftragen ersetzt nur den Sonnenschutz, der etwa beim Schwimmen oder durchs Schwitzen verloren gegangen ist. Ist die Schutzzeit durch die Sonnencreme um, besser in den Schatten gehen oder Innenräume aufsuchen.

Für zusätzlichen Schutz sorgen

Sonnencreme allein garantiert keinen vollständigen Schutz gegen Sonne, da sie nicht das gesamte Spektrum der UV-Strahlen abdeckt. Deswegen sind weitere UV-Schutzmaßnahmen für Erwachsene und insbesondere für Kinder empfehlenswert:

  • Engmaschige Kleidung verhindert, dass UV-Strahlen auf die Haut treffen. Hier gilt: je dunkler, desto besser.
  • Spezialkleidung mit zertifiziertem UV-Schutz ist für Kinder und Outdoor-Sportler ideal.
  • Weil sich die Kopfhaut häufig nur schlecht und die Augen gar nicht eincremen lassen, sind eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille ein wichtiger Schutz – besonders für die empfindliche Kinderhaut und die Kinderaugen.
  • Der Aufenthalt im Schatten schützt vor einem Großteil der UV-Strahlen. Es empfiehlt sich, die Mittagszeit – etwa von 12 bis 14 Uhr – vor allem mit Kindern drinnen zu verbringen.
  • Wichtig: Babys dürfen bis zum zweiten Lebensjahr gar nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden, da ihre Haut deutlich anfälliger für bleibende Sonnenschäden ist. Kleinkinder sollten nur mit Sonnencreme und schützender Kleidung draußen sein. Schwere Sonnenbrände in der Kindheit können das lebenslange Hautkrebsrisiko deutlich erhöhen.

Hautkrebsvorsorge

Informationen und Entscheidungshilfe zur Hautkrebsvorsorge.

Hautkrebs kommt häufiger vor als manche denken. Deshalb lohnt es sich, die eigene Haut und eventuelle Muttermale regelmäßig selbst anzuschauen. Ab einem Alter von 35 Jahren wird empfohlen, alle zwei Jahre die Haut von einem Arzt untersuchen zu lassen. Alle Informationen dazu finden Sie hier.

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