Speiseröhrenkrebs – Ursachen, Diagnose, Symptome
Speiseröhrenkrebs kann sich an unterschiedlichen Stellen der Speiseröhre entwickeln – in der Speiseröhre selbst und am Übergang zum Magen.
Rund 8.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Speiseröhrenkrebs, medizinisch auch Ösophaguskarzinom genannt. Männer sind deutlich häufiger betroffen.
Inhaltsverzeichnis
Formen des Speiseröhrenkrebses
Je nachdem in welchem Gewebe der Speiseröhre das Karzinom entstanden ist, werden Adenokarzinome von Plattenepithelkarzinomen unterschieden. Adenokarzinome stammen aus den drüsigen Schleimhautzellen und finden sich vorwiegend im unteren Drittel der Speiseröhre und im Übergang zum Magen. Plattenepithelkarzinome gehen von den Deckzellen in der oberen Schicht der Speiseröhrenschleimhaut aus. Sie können in der gesamten Speiseröhre auftreten, auch im Halsbereich.
Speiseröhrenkrebs: Ursachen
Die wichtigsten bekannten Ursachen sind der langjährige Konsum von Nikotin und hochprozentigem Alkohol: Fast 75 Prozent aller Plattenepithelkarzinome gehen darauf zurück. Bei den Adenokarzinomen birgt Reflux das höchste Risiko, also der verstärkte Rückfluss von Magen- und Gallensäuren aus dem Magen in die Speiseröhre. Da der Säurerückfluss vor allem durch starkes
Durch den Reflux kann sich ein sogenannter Barrett-Ösophagus entwickeln. Dabei wird die Gewebestruktur der Speiseröhrenschleimhaut verändert, um den schädlichen Angriff der Magen- und Gallensäure besser abzufangen. Doch eine Barrett-Schleimhaut erhöht das Risiko für Speiseröhrenkrebs erheblich. Wer davon betroffen ist, sollte durch Magenspiegelungen im Rahmen regelmäßiger Kontrolluntersuchungen im Abstand von drei bis fünf Jahren überwacht werden.
Speiseröhrenkrebs: Symptome
Ein typisches Symptom sind Schluckbeschwerden aufgrund der tumorbedingten Verengung der Speiseröhre. Anfangs treten sie nur bei fester Nahrung auf, später auch bei weicher und flüssiger Nahrung. Weitere Anzeichen sind schmerzhafte Krämpfe der Speiseröhre, Würgen beim Schlucken von Speisen sowie häufiges Sodbrennen und Aufstoßen. Im weiteren Verlauf stellen sich dann blutiges Erbrechen, schwarzer Stuhlgang – der Teerstuhl – sowie Heiserkeit und ein ausgeprägter ungewollter Gewichtsverlust ein.
Speiseröhrenkrebs: Diagnose
Die Endoskopie, eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens über einen Schlauch mit Kamera, ist das zentrale Diagnoseverfahren bei Speiseröhrenkrebs. Bei positivem Befund folgt auf die Magenspiegelung eine Ultraschalluntersuchung, um abzuklären, wie tief das Karzinom in die Wand der Speiseröhre eingedrungen ist. Außerdem wird überprüft, ob bereits Lymphknoten in der Nähe betroffen sind. Mit einer Computertomographie von Brust- und Bauchraum lässt sich die genaue Lokalisation und Ausbreitung des Tumors feststellen. Haben sich Hinweise gefunden, dass das Karzinom möglicherweise in die Bronchien oder Luftröhre vorgedrungen ist, steht in der Regel eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) an.
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Speiseröhrenkrebs: Behandlung
Welche Therapiemethoden zum Einsatz kommen, hängt vom Stadium des Speiseröhrenkrebses sowie vom Alter und Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten ab.
Die operative Entfernung des Tumors gilt als Basistherapie, sofern der Krebs sich noch in einem frühen Stadium befindet und prinzipiell heilbar sein kann. Wie der Eingriff durchgeführt wird, richtet sich nach der Art des Tumors. Ist der Speiseröhrenkrebs ausschließlich auf die oberflächlichen Anteile der Speiseröhrenschleimhaut begrenzt, kann er möglicherweise unter Erhalt der Speiseröhre endoskopisch entfernt werden. Bleibt der Tumor auf die inneren Schichten der Speiseröhre beschränkt, wird die Speiseröhre meist teilweise oder ganz entfernt. Bei Plattenepithelkarzinomen, die sich in dem Speiseröhrenabschnitt im Brustbereich befinden, ist meist die Entfernung der gesamten Speiseröhre mit den benachbarten Lymphknoten erforderlich. Adenokarzinome sitzen oftmals im unteren Abschnitt der Speiseröhre, sodass möglicherweise nur dieser Teil entfernt werden muss.
Neue Studien zeigen allerdings, dass auch eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie vor der geplanten Operation („neoadjuvante Therapie“) so effektiv sein kann, dass sie manchmal die nachfolgende Operation unnötig macht.
Konnte das Karzinom chirurgisch nicht vollständig entfernt werden, hat es sich bereits über die Grenzen der Speiseröhre in die Umgebung ausgebreitet oder haben sich Fernmetastasen gebildet, wird nicht mehr operiert. Stattdessen ist eine Radiochemotherapie angezeigt. Diese kombinierte Strahlen- und Chemotherapie soll verbliebene Tumorzellen zerstören und deren Wachstum verhindern. Im späten Stadium ist der Speiseröhrenkrebs zwar nicht mehr heilbar, aber die Bestrahlung kann zur Linderung von Beschwerden und Schmerzen beitragen.
Auch beim Speiseröhrenkrebs kann die Immuntherapie wirksam sein, wie Studien zunehmend zeigen. Derzeit kommt sie bei Plattenepithelkarzinomen infrage, wenn die klassische Chemotherapie nicht ausreichend anschlägt.
Speiseröhrenkrebs: Maßnahmen nach einer OP
Die teilweise oder komplette Entfernung der Speiseröhre kappt die Verbindung zum Magen-Darm-Trakt. Um sie wieder herzustellen, erfolgt ein sogenannter Magenhochzug. Hierfür wird der Magen zu einem Schlauch umgeformt und mit der noch verbliebenen Speiseröhre verbunden. Da oftmals auch der Magenpförtner, der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, entfernt werden muss, kann Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen. Das erfordert eine meist dauerhafte Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI), bekannt als Magensäureblocker.
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