Sterilisation bei Frauen

Die wichtigsten Informationen damit Sie eine gute Entscheidung treffen können

Pille, Kondom, Spirale: Verhütungsmethoden gibt es einige. Wer dauerhaft verhüten will, kann sich sterilisieren lassen. Bei Frauen spricht man von einer Tubenligatur. Aber wie laufen Sterilisationen eigentlich ab? Und können sie wieder rückgängig gemacht werden? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie läuft die Sterilisation ab?

Um sich sterilisieren zu lassen, ist eine Operation nötig. Sie dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten und findet unter Vollnarkose statt. Für die Sterilisation gibt es verschiedene Verfahren: Die Eileiter können entweder getrennt, verödet oder entfernt werden. Um sicherzugehen, dass die Frau nicht schwanger ist, wird die Operation in der Regel vor dem Eisprung durchgeführt.

Was passiert mit den Eizellen nach der Sterilisation?

Durch den Eisprung gelangt die Eizelle in den Eileiter. Hier ist ihre Reise nach der Sterilisation zu Ende. Die Eizelle kann den Eileiter nicht wieder verlassen. Sie wird durch die Schleimhaut restlos absorbiert und aufgelöst.

Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es?

Die Entscheidung für oder gegen eine Sterilisation kann schwerfallen, denn sie betrifft sowohl Gegenwart als auch Zukunft. Möchte ich überhaupt Kinder? Bin ich mir sicher? Will ich später vielleicht doch noch ein Geschwisterkind für meine Tochter? Und kommen eventuell auch andere Verhütungsmethoden für mich infrage? Bei Unsicherheit ist eine gute Beratung wichtig. In erster Linie eignet sich dafür die Gynäkologin oder der Gynäkologe, die mit ihrem Wissen unterstützend zur Seite stehen können. Wer ungern direkt mit der eigenen Fachärztin oder dem eigenen Facharzt sprechen möchte, kann sich auch an Beratungsstellen wie zum Beispiel pro familia wenden.

Wie sicher verhütet die Sterilisation?

Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Die Sterilisation hat einen Pearl-Index von bis zu 0,3. Konkret heißt das: Bei 1.000 Sterilisationen treten theoretisch bis zu drei Schwangerschaften auf. Zum Vergleich: Kondome haben einen Pearl-Index von zwei bis zwölf oder 20 bis 120 Schwangerschaften, während die Pille bei 0,1 bis 0,9 liegt. Von 1.000 Frauen würden statistisch also eine bis neun trotz der Antibabypille schwanger werden.

Was ändert sich nach der Sterilisation?

Eine Sterilisation hat eigentlich keinen Einfluss auf die Hormonproduktion, die eigene Libido, den Zyklus oder den Übergang in die Wechseljahre. Ist die Behandlung ein Erfolg, leben die Frauen weiter wie bisher. Allerdings kann eine Sterilisation auch das Selbstbild beeinflussen. Kein Kind mehr bekommen zu können, trennt in diesem Fall die Fruchtbarkeit permanent von der Sexualität – ein großer Einschnitt, der sich mental auswirken kann. Auch deswegen sollte der Schritt wohlüberlegt sein.

Ab wann kann eine Frau sich sterilisieren lassen?

Grundsätzlich kann eine Sterilisation immer ab der Volljährigkeit durchgeführt werden. Jedoch ist es in der Realität oft so, dass der Eingriff bei jungen, kinderlosen Frauen durch Ärztinnen und Ärzte abgelehnt wird. Der Grund: Die Befürchtung, dass die Operation hinterher bereut werden könnte.

Kann man eine Sterilisation bei einer Frau wieder rückgängig machen?

Durchtrennte Eileiter können wieder verbunden werden. Der Eingriff ist allerdings aufwändig und in einigen Fällen erfolglos. Eine erneute Verbindung der Eileiter führt nicht immer dazu, dass die Frau wieder fruchtbar wird.

Welche Komplikationen und Nebenwirkungen können auftreten?

Jede Vollnarkose birgt Risiken, beispielweise Übelkeit nach dem Erwachen oder Herz-Kreislauf-Probleme. Zudem können bei einer Operation unter anderem Blutungen oder Probleme bei der Wundheilung entstehen. Werden die Eileiter verödet, ist es möglich, dass umliegendes Gewebe verletzt wird. Dies kann zum Beispiel die Blutversorgung der Eierstöcke erschweren und zu Zyklusstörungen bis hin zu vorzeitigen Symptomen der Wechseljahre führen. Außerdem erhöht sich das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft.

Übrigens, sollten Sie sich in einer Partnerschaft befinden, kann es sinnvoll sein, sich gemeinsam beraten zu lassen. Vielleicht ist auch eine Vasektomie, also eine Sterilisation bei Männern, der richtige Weg, um gemeinsam zu verhüten.

Wer trägt die Kosten für die Sterilisation?

Liegt eine medizinische Notwendigkeit vor, ist eine Kostenübernahme für die Sterilisation durch die gesetzlichen Krankenkassen möglich. Eine Sterilisation wird als medizinisch notwendig erachtet, wenn eine Schwangerschaft ein gesundheitliches Risiko darstellt oder andere Verhütungsmethoden keine Option sind, zum Beispiel wegen einer Unverträglichkeit.

Möchten Sie mehr über die unterschiedlichen Verhütungsmethoden erfahren? Informationen zum Thema Verhütung ohne Pille finden Sie hier.

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