Therapieplatz finden

So erhalten Sie psychotherapeutische Hilfe

Sie kann Wege aus kurzfristigen Krisen zeigen und hilft bei seelischen Erkrankungen: die Psychotherapie. Wer sich zum ersten Mal in Therapie begeben möchte, wird mit einigen Fragen konfrontiert: Welche Therapeutin oder welcher Therapeut ist richtig? Wie lange dauert eine Therapie? Und was ist eigentlich eine probatorische Sitzung? Wir haben die wichtigsten Fragen beantwortet.

Wer hilft bei akuten psychischen Problemen? 

Befinden Sie sich in einer akuten psychischen Krise? Neben der Telefonseelsorge – die unter der 0800 111 0 111 oder unter der 0800 111 0 222 kostenlos erreichbar ist – bieten sich auch der ärztliche Bereitschaftsdienst und der sozialpsychiatrische Dienst an. Weitere Anlaufstellen sind die Notaufnahme eines Krankenhauses mit psychiatrischer Abteilung oder spezielle psychotherapeutische Stationen wie die Angstambulanz, die es bereits an vielen Kliniken gibt. Auch ist es möglich, über die psychotherapeutische Sprechstunde direkt mit einer Akutbehandlung zu starten.

Wie bekomme ich einen Therapieplatz?

Wer sich in Therapie begeben möchte, ist dazu verpflichtet, eine psychotherapeutische Sprechstunde zu besuchen. Um einen ersten Termin zu vereinbaren, können Hilfesuchende sich unter der 116 117 direkt an die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung wenden. Diese ist dazu verpflichtet, innerhalb von zwei Wochen einen Termin zu vermitteln. Gleichzeitig empfiehlt es sich aber auch – wenn möglich – selbst tätig zu werden. Denn um einen Termin bei einer Therapeutin oder einem Therapeuten auszumachen, braucht man keine Überweisung.

Schritt für Schritt: der Weg in die Psychotherapie

Ein Termin wurde vereinbart. Jetzt folgt die psychotherapeutische Sprechstunde.

Therapiesitzungen

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und der Antrag genehmigt wurde, kann die Therapie starten.

Die SBK setzt auf Prävention:

Damit sie gar nicht erst aus dem Gleichgewicht kommen, bietet die SBK ihren Versicherten unterschiedliche Möglichkeiten, um die mentale Gesundheit zu unterstützen. Hierzu gehört unter anderem die App 7Mind, die mit Meditationen und Entspannungsübungen für ein besseres Stressmanagement sorgt. Zudem steht eine Vielzahl an Gesundheitskursen zur Auswahl. Themenbereiche sind zum Beispiel Achtsamkeitstraining, Yoga, Übungen zur besseren Stressbewältigung und Autogenes Training.

Wer übernimmt die Kosten für eine Therapie?

Bei Erwachsenen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für anerkannte Therapieverfahren bei zugelassenen Therapeutinnen und Therapeuten. Zulässig können sowohl psychotherapeutisch tätige Ärztinnen und Ärzte als auch psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten sein. Die Therapie von Kinder- und Jugendlichen findet bis zum 21. Lebensjahr bei zugelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten statt.

Voraussetzung ist auch hier immer ein Therapieverfahren, welches anerkannt ist. Auch wichtig: Die Therapeutin oder der Therapeut braucht eine Kassenzulassung.

Welche Therapieverfahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt?

Die gesetzlichen Krankenkassen erkennen vier Therapieformen an. Je nach Erkrankung wird eine der folgenden ausgewählt.

Wie lange wartet man auf einen Therapieplatz?

Wer sich zu diesem Thema informiert, wird viele verschiedene Angaben finden. Und tatsächlich gibt es immer wieder Studien, die sich mit der Thematik befassen. Das Ergebnis ist nur selten einheitlich. Ein Grund hierfür sind die verschiedenen Herangehensweisen der Studien, ein anderer die regionalen Unterschiede, die in Deutschland vorherrschen. Eine Orientierungshilfe ist die Versichertenbefragung des GKV-Spitzenverbands: 79 Prozent der Befragten warteten zwischen Terminabsprache und psychotherapeutischer Sprechstunde weniger als vier Wochen. Die Zeit vom Erstgespräch bis zum Therapiestart dauerte für 93 Prozent der Patientinnen und Patienten höchstens vier Wochen.

Natürlich sollten die Wartezeiten möglichst kurz sein, vor allem wenn es sich um eine akute Krise handelt. Möglichkeiten zur direkten Hilfe finden Sie in der Einleitung des Textes oder in der Infobox.

Wie lange dauert eine Therapie?

Die Dauer einer Therapie ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Erkrankung, dem Therapieverfahren und dem Verlauf der Therapie. In der Regel lässt sich aber sagen, dass eine Therapiesitzung 50 Minuten dauert. Diese findet meistens einmal die Woche statt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kurzzeit- und Langzeittherapie. Beide Formen können als Einzel- oder Gruppentherapie stattfinden.

Für erwachsene Personen in einer Einzeltherapie gilt:

 

Anlaufstellen bei akuten Problemen

  • Telefonseelsorge: Unter der 0800 111 0 111 oder unter der 0800 111 0 222 finden Sie kostenlos Hilfe.
  • Der Patientenservice: Unter der 116 117 erreichen Sie die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung. Hier wird Ihnen ein Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde vermittelt, an die sich direkt eine Akutbehandlung anschließen kann.
  • Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener: Hier bekommen Sie unter anderem eine Beratung im Umgang mit Krisen.
  • Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Das Info-Telefon Depression ist unter der 0800 3344533 für Sie da. Auf der Webseite gibt es außerdem eine Übersicht zu regionalen Beratungsstellen und Krisendiensten.
  • NAKOS: Eine Informations- und Vermittlungsstelle mit dem Fokus auf Selbsthilfe.

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