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Warum Männer seltener zur Gesundheitsvorsorge gehen

Psychologe und Autor Björn Süfke über Rollenbilder und wie diese unsere Gesundheit beeinflussen können.

Artikel nach Kategorien filtern #Achtsamkeit #Work-Life-Balance #Medizin #Psyche #Vorsorge
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Björn Süfke ist Psychologe in Bielefeld. Das Besondere an seiner Praxis: Sie ist eine reine Männerdomäne. Ziemlich ungewöhnlich, denn in der Psychologie sind Männer sonst eher unterrepräsentiert. Als Autor thematisiert der professionelle Männerversteher seine Erfahrungen in Büchern mit Titeln wie „Männer. Was es heißt, ein Mann zu sein“ oder „Papa, du hast ja Haare auf der Glatze“. Wir sprechen mit ihm über das Thema Männergesundheit – und über den Mythos von der männlichen Unverwundbarkeit. Unser Gespräch beginnt dort, wo ähnliche Gespräche viel zu oft aufhören.

REDAKTION Herr Süfke, das Robert-Koch-Institut hat 2019 festgestellt, dass deutsche Männer mehr rauchen, mehr trinken und sich ungesünder ernähren als Frauen. Trotzdem seien sie Vorsorgemuffel. Denn nur 40 Prozent von ihnen nehmen regelmäßig an Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung teil, bei den Frauen dagegen gut zwei Drittel. Gehen Männer anders mit ihrer Gesundheit um als Frauen?

BJÖRN SÜFKE Im Durchschnitt ganz sicher. Und auch bei den Teilnehmern ist schwer zu belegen, ob sich ein Mann aus freien Stücken einer Vorsorgeuntersuchung unterzieht oder ob er dazu gedrängt wurde. Ich weiß aus der psychologischen Arbeit, dass hier ein Drittel männlicher Klienten zwei Dritteln Frauen gegenübersteht – wobei dieser Bereich sicher der heikelste für viele Männer ist.

Woher kommt das? Sehen sich Männer oft als Maschine, die man erst repariert, wenn sie schon Mängel zeigt?

BS Ein Mann weiß immer weiter, lässt sich nicht aufhalten. Hindernisse werden heldenhaft überwunden. Wenn doch mal ein Schmerz auftaucht, wird der tapfer runtergeschluckt. Dahinter steht ein traditionelles Männerbild, in dem alles glatt läuft: Mir passiert schon nichts! Das ist eine immer wieder übernommene und fortgeführte Rollenkonstruktion – ein historisch bedingtes „Männergesetz“. Eine ärztliche Untersuchung oder gar eine therapeutische Beratung würde diesem vielen Männern eingeimpften Gesetz widersprechen.

R Wie wird dieses heroische Männerbild aufrechterhalten?

BS Ein ganz alltägliches Beispiel: Auf dem Kinderspielplatz fängt ein kleines Mädchen an zu weinen. Die Erwachsenen werden sofort fragen: Was hast du denn? So wie das übrigens ein Psychologe tun würde. Hier werden die Gefühle des Kindes ernst genommen. Ihm wird Verständnis entgegengebracht. Bei einem weinenden Jungen sieht die Sache ganz anders aus. Der bekommt ein Eis in die Hand gedrückt oder man redet beschwichtigend auf ihn ein, damit er bloß schnell wieder aufhört. Denn mit seinem Weinen entspricht er nicht dem tradierten Bild von Männlichkeit. Dieser Rollendrill bei der Erziehung passiert meist völlig unbewusst. Genauso zementieren auch Werbung und viele Spielfilme ein solches Männerbild.

Ist das wirklich so problematisch?

BS Natürlich folgen nicht alle Männer diesem stereotypen Männergesetz oder tun es zumindest nicht ständig. Sobald es aber bewirkt, dass ich mich als Mann nicht mit meiner eigenen Gesundheit auseinandersetze, kann ich gerade dadurch in Schwierigkeiten kommen. Aus meiner Erfahrung als Therapeut kann ich ganz klar sagen: Dies ist ein Männerbild, das krank macht – ein toxisches Männerbild.

Warum toxisch?

BS Es gibt ja diesen Spruch: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Wer so denkt, schämt sich seiner Gefühle. Und wenn der Mann doch einmal hilflos ist, was ja nicht vorkommen darf, ist ihm schwer zu helfen. Man kommt nicht an ihn ran. Auch als Arzt nicht: Gefühlsgefahr! Wenn ich mir aus dem Rollenverständnis heraus ohnehin keine Gedanken über meine Gesundheit mache, bin ich auch resistent für medizinische Aufklärung.

Wie kann Mann sich von diesem Rollenverständnis lösen?

BS Indem ich ein Bewusstsein entwickle, dass ich auch als Mann ein fehleranfälliges Wesen bin. Statt unangenehme Gefühle abzuwehren oder sie zu unterdrücken, kann ich anfangen, sie bewusst wahrzunehmen. Wenn ich immer am Limit lebe, risikobereit bin, mich über Extremsportarten definiere oder gar zur Flasche greife, steckt dahinter oft der Wunsch, eben nicht mit den eigenen Gefühlen in Kontakt zu kommen. Denn wo kein Gefühl zugelassen wird, gibt es erst mal keinen Grund, sich wegen irgendwas Sorgen machen zu müssen. Vielleicht ist es ein gutes Gespräch mit Freunden, ein verständnisvoller Wink der Partnerin, ein interessantes Buch oder ein Vortrag, was uns die Tür öffnet, dieses Phänomen zu verstehen und uns davon zu emanzipieren. Es muss ja nicht gleich eine Therapie sein. Aber auch dieser Weg lohnt sich für viele, die über ihren womöglich destruktiven Umgang mit dem Mannsein ins Grübeln kommen.

Was bewirkt diese gefühlsmäßige Aufgeschlossenheit?

BS In Kontakt mit unseren Gefühlen zu sein, ist psychisch einfach gesünder. Statt immer dem gleichen Abwehrmechanismus zu folgen, gewinnen wir durch die Reflexion über unsere Gefühle eine zuverlässige Handlungsorientierung. Denn das ist der evolutionäre Sinn von Gefühlen: Sie sind Handlungsrichtlinien! Sobald Gefühle akzeptiert werden, funktioniert die traditionelle Männlichkeit nicht mehr. Man ist dann raus aus dem Film. Das fühlt sich richtig an, das ist echt. Das bin ich!

Männer und Gefühle, das klingt für manche wie zweierlei paar Schuhe …

BS Und das ist falsch. Das Männlichkeitsbild, über das wir sprechen, ist eine reine Konstruktion. Diese Rollenzuweisung gehört nicht etwa zur Natur des Mannes, sie ist geschlechtsunabhängig. Es gibt ja heute nicht wenige Frauen in verantwortungsvollen Positionen, die sich genau dieses Schema zu eigen gemacht haben, weil auch sie an einem männlichen Rollenverständnis gemessen werden. Männer sind also in keiner Weise stumpf oder haben weniger Gefühle als Frauen. Häufig gehen sie mit Emotionen nur so um, wie sie glauben, dass es von ihnen erwartet würde. So haben sie es schon als Kind gelernt. Da wird einfach etwas bei der Erziehung weitergegeben. Und auch die Medien hören nicht auf, all diese Klischees weiterhin zu bedienen.

Können Sie ein Umdenken in unserer Gesellschaft beobachten?

BS Auf jeden Fall. Trotzdem hinken wir Männer den Frauen hinterher, die ihre klassische Geschlechterrolle schon länger infrage gestellt haben. In den letzten Jahren hat sich aber auch auf Männerseite vieles getan. Das braucht eben seine Zeit.

Herzlichen Dank, lieber Björn Süfke, für dieses aufschlussreiche Gespräch.

Psychische Gesundheit

Vorbeugen, behandeln und verstehen – mit Unterstützung der SBK

Innere Leere, Antriebslosigkeit und Ängste – die Auslöser dafür können sehr vielfältig sein. Eines haben alle genannten Ursachen gemeinsam: Die Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben wird erheblich beeinträchtigt. Für viele Betroffene ist die Hausärztin oder der Hausarzt eine gute erste Anlaufstelle, um professionelle Hilfe zu erhalten. Wie die SBK Sie und Ihre Familie dabei unterstützt, psychische Herausforderungen zu meistern, erfahren Sie hier.

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