Weniger Lebensmittel wegwerfen

Tipps und Tricks für den Alltag

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Das Thema Nachhaltigkeit ist momentan in aller Munde. Insbesondere beim Umgang mit Lebensmitteln besteht jedoch Verbesserungspotenzial. Denn ein beträchtlicher Teil der produzierten Nahrung landet statt im Magen oftmals im Abfall. Im Jahr 2020 waren es ganze 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle (Statistisches Bundesamt, 2022). Warum eigentlich – und muss das wirklich sein? Mit unseren Tipps und Tricks können Sie ganz einfach im Alltag Lebensmittelabfälle vermeiden. Jetzt lesen und gleich loslegen!

Wer schmeißt am meisten Lebensmittel weg?

Der Großteil der Lebensmittelabfälle entfällt mit 59 Prozent (6,5 Mio. Tonnen) auf die privaten Haushalte in Deutschland. Jeder Deutsche wirft demnach aus unterschiedlichen Gründen etwa 78 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Die gute Nachricht dabei: Jeder kann einen Teil dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird oft mit dem Verbrauchsdatum verwechselt. Dabei gibt das MHD auf Lebensmitteln lediglich an, bis wann der Hersteller die Haltbarkeit hinsichtlich Geschmack, Farbe und Konsistenz garantiert. Viele Lebensmittel sind einige Tage, manche sogar Wochen später noch genießbar. Insbesondere trockene Lebensmittel wie Linsen, Nudeln oder Reis haben zwar laut Gesetz ein MHD, aber bei optimaler Lagerung können Linsen bis zu einem Jahr und Nudeln sowie Reis noch mehrere Jahre danach verzehrt werden. Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist: Trauen Sie Ihren Sinnen und machen Sie vor dem Verzehr den Geruchs- und Geschmackstest. So werden Sie ganz automatisch weniger Lebensmittel wegwerfen.

Schnell gemacht: Der Eier-Test im Wasserglas

Sie würden gerne wissen, ob das Ei noch verzehrbar ist? Dann legen Sie es in ein Glas frisches Wasser. Wenn das Ei bis zur Wasseroberfläche aufsteigt, ist es nicht mehr verzehrbar. Wenn es senkrecht im Glas steht, ist das Ei schon etwas älter und sollte nur gekocht gegessen werden. Liegt es allerdings unten am Boden, ist es frisch und kann noch bedenkenlos gegessen werden.

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Vom Einkaufen über die Vorratshaltung bis zum Kochen: Es gibt viele Möglichkeiten, im Alltag Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Diese Tipps setzen Sie ganz einfach um:

Tipp 1: Gut geplant ist halb gewonnen

Berücksichtigen Sie bei Ihren Einkäufen, was Sie in Ihrem Alltag wirklich verbrauchen können. Hilfreich ist eine Liste mit allen geplanten Mahlzeiten der Woche. Dabei können Sie nicht vollständig verwendete Lebensmittel (zum Beispiel einen halben Brokkoli) direkt für Folgetage mit einbinden. Frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse sowie Brot- und Backwaren haben eine geringere Haltbarkeit und sollten deshalb lieber häufiger in kleineren Mengen und dafür frisch eingekauft werden. Zudem gibt es verschiedene Apps, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Hier findet man zum Beispiel übrig gebliebene Speisen von Restaurants, Cafés und Co., die für wenig Geld abgeholt werden können.

Tipp 2: Richtig lagern – lange genießen

Die richtige Lagerung (im Kühlschrank) ist wichtig, um weniger Lebensmittel zu verschwenden. Im Gemüsefach des Kühlschranks können neben Gemüse auch einige Obstsorten wie Kirschen gelagert werden. Zitrusfrüchte, Bananen, Tomaten, Zucchini und Auberginen sollten lieber bei Zimmertemperatur gelagert werden. Schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch am besten im Kühlschrank direkt über dem Gemüsefach lagern – dort ist es am kältesten. Milchprodukte wie Käse und Quark gehören in eines der mittleren Fächer. Ganz oben im Kühlschrank können Sie unempfindliche Lebensmittel wie Marmeladen oder Butter lagern, da es hier mit ca. 8 °C am wärmsten ist.

Bei der Reifung entwickeln Äpfel ein Gas namens Ethylen. Es lässt Früchte in der unmittelbaren Umgebung schneller reif werden und somit auch schneller verderben. Am besten lagern Sie Äpfel daher nicht direkt neben anderen Früchten in der Obstschale, sondern separat an einem kühlen Ort.

Tipp 3: Mut zu Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern

Achten Sie beim nächsten Einkauf in Ihrem Supermarkt darauf, ob Sie dort krummes Gemüse finden. Manchmal ist Gemüse, das nicht der Norm entspricht, extra deklariert. Also greifen Sie ruhig zu, mit dem Kauf können Sie nicht nur Lebensmittelabfälle vermeiden, sondern auch langfristig Einfluss auf das Sortiment des Handels nehmen. Auch auf Wochenmärkten oder bei Anbietern, die Gemüseboxen mit aussortiertem Gemüse verkaufen, können Sie fündig werden.

Tipp 4: Aus Resten Neues zaubern

Sie haben noch gekochte Nudeln vom Wochenende übrig? Oder liegt im Kühlschrank noch etwas Gemüse vom Vortag? Mit geschickter Resteverwertung können Sie ganz einfach Lebensmittelabfälle vermeiden. Pizza oder Flammkuchen zum Beispiel sind perfekt dafür geeignet. Von Belägen mit Spargel und Zucchini über Würstchenscheiben bis Fetakäse – hier entstehen ganz neue Kreationen. Auch eine Möglichkeit: Aus übrig gebliebenem Gemüse, Eiern, Tofu oder Fleisch wird eine leckere Buddha Bowl. Wie wäre es mit Süßkartoffeln, gebratenen Pilzen und Falafel-Bällchen? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Klimafreundlich essen

Wer sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt, schützt die Umwelt. Denn für jedes Lebensmittel, das in der Tonne landet, wurden umsonst Ressourcen verbraucht. Der Anbau von Obst und Gemüse zum Beispiel verbraucht Wasser und Ackerfläche, Maschinen für die Ernte und Weiterverarbeitung benötigen Energie. Auch der Transport von Lebensmitteln – insbesondere per Flugzeug – stößt CO2 aus. Somit ist jedes gerettete saisonale und regionale Lebensmittel ein Gewinn fürs Klima. Wie Sie neben dem Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung mit Ihrer Ernährung die Umwelt schützen können, erfahren Sie hier.

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