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Zyklusbasiertes Training: Sport im Einklang mit dem Körper

Welcher Sport empfiehlt sich vor, während und nach der Periode? Hier erfahren Sie, warum es sinnvoll ist, das Training an den Zyklus anzupassen.

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Frau macht Seitstütz draußen in einem Park

In den verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus schwanken die Hormone bei Frauen. Das hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Viele Frauen bemerken es zum Beispiel beim Sport. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Training an den Zyklus anpassen können und warum auch die Ernährung eine Rolle spielt.

Inhaltsverzeichnis:

  • Was ist zyklusbasiertes Training?
  • Wie beeinflusst der Zyklus mein Training?
  • Wie kann ich mein Training an den Zyklus anpassen?
  • Welche Vorteile hat zyklusbasiertes Training?
  • Kann ich durch angepasstes Training Verletzungen vorbeugen?
  • Für wen ist zyklusbasiertes Training besonders geeignet?
  • Welche Rolle spielt die Ernährung?
  • Was ist bei Sport während der Periode zu beachten?
  • Was ist zyklusbasiertes Training?

    Vielleicht haben Sie es schon selbst erlebt: An manchen Tagen läuft das Training wie von selbst – an anderen fehlt Ihnen einfach die Kraft oder Motivation. Genau hier setzt zyklusbasiertes Training an. Es bedeutet, dass Sie Ihre sportlichen Aktivitäten an die verschiedenen Phasen des Zyklus anpassen. Denn während des Menstruationszyklus schwanken die Hormone bei Frauen – das kann sich körperlich und emotional auswirken. Statt gegen die natürlichen Schwankungen zu arbeiten, können Sie diese bewusst für sich nutzen. Das Ziel: ein besseres Körpergefühl, mehr Energie und mehr sportliche Erfolge.

    Wie beeinflusst der Zyklus mein Training?

    Im Laufe des Monats verändert sich Ihr Hormonspiegel – vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen unter anderem Kraft, Ausdauer, Regeneration und Energielevel. In der ersten Zyklushälfte, also vor dem Eisprung, steigt der Östrogenspiegel. Dieses Hormon kann den Muskelaufbau fördern und sorgt häufig für ein gutes Energiegefühl.

    In der zweiten Hälfte nimmt das Hormon Progesteron zu. Dieses Hormon wird mit dem Abbau von Eiweiß im Körper – und somit auch mit Muskelabbau – in Verbindung gebracht. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase etwas schlapper oder regenerieren langsamer. Wenn Sie diese natürlichen Schwankungen kennen, können Sie Ihr Training gezielt auf Ihren individuellen Zyklus abstimmen.

    Der weibliche Zyklus

    Welche Phasen gibt es? 

    Ein Zyklus beginnt am ersten Tag der Periode und endet vor der nächsten Blutung.

    Er dauert meistens 24 bis 38 Tage, kann aber auch kürzer sein.

    Jeden Monat bereitet sich der weibliche Körper auf eine Schwangerschaft vor. Es reifen Eizellen heran und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich. Findet keine Befruchtung statt, löst sich die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut und es kommt zur Regelblutung.

    Während der Periode können Symptome auftreten wie Krämpfe, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme. Kommen auch psychische Beschwerden hinzu, spricht man von PMDS. Betroffene Frauen sind beispielsweise depressiv, stark reizbar oder haben Angstzustände.

    In der zweiten Phase bereitet sich der Körper auf den Eisprung vor. Der Östrogenspiegel steigt stark an. Die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut, die sich während der Periode gelöst hat, wird wieder aufgebaut. In den Eierstöcken reift eine Eizelle heran.

    Etwa in der Mitte des Zyklus kommt es zum Eisprung. Jetzt gibt es ein kleines Zeitfenster, in dem Frauen schwanger werden können. Zur Zeit des Eisprungs spüren manche Frauen einen dumpfen Schmerz im Unterbauch. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.

    In der letzten Phase wird die Gebärmutter auf das Einnisten eines Embryos vorbereitet. Dafür sorgt das Hormon Progesteron. Findet keine Befruchtung statt, stirbt die Eizelle ab und ein neuer Zyklus beginnt.

    Östrogen und Progesteron sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Sie spielen eine wichtige Rolle während des Zyklus und arbeiten oft im Zusammenspiel. Östrogen wirkt stimmungshebend und kann den Muskelaufbau unterstützen. Progesteron hat eine beruhigende Wirkung und sorgt dafür, dass sich die Muskeln im Körper entspannen. Geraten Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht, können Stimmungsschwankungen oder Zyklusstörungen auftreten. 

    Sie haben Zyklusbeschwerden und wünschen sich eine einfühlsame Beratung? FEMNA Care unterstützt Sie mit einem individuellen Coaching durch geschultes medizinisches Personal. Das Angebot ist für SBK-Versicherte kostenfrei.

    Wie kann ich mein Training an den Zyklus anpassen?

    Ein erster Schritt ist, den eigenen Zyklus regelmäßig zu dokumentieren – zum Beispiel mit einer App oder einem Kalender. So können Sie Muster erkennen und Ihr Training gezielt auf die unterschiedlichen Phasen abstimmen. Während der Menstruation empfinden viele Frauen sanfte Sportarten wie Yoga, Dehnübungen oder Spaziergänge als angenehm. Leichte Bewegung kann zudem helfen, Menstruationsbeschwerden zu lindern.

    In der Zeit nach der Periode fühlen sich viele Frauen besonders energiegeladen. Der Körper ist belastbarer, sodass sich hier intensiveres Training anbietet. Nach dem Eisprung ist es ratsam, das Tempo etwas zu drosseln, auf ausreichend Pausen zu achten und eher moderat zu trainieren. Der Körper braucht jetzt oft etwas mehr Erholung.

    Welche Vorteile hat zyklusbasiertes Training?

    Wenn Sie Ihr Training an den natürlichen Rhythmus Ihres Körpers anpassen, fühlt es sich oft stimmiger und angenehmer an. Sie trainieren dann genau so, wie es zu Ihrer körperlichen und emotionalen Verfassung passt – mal kraftvoll, mal sanft. Ein weiterer Vorteil: Der Körper kann sich besser erholen, weil er nicht ständig überfordert wird.

    Sport und Zyklus im Einklang

    In welcher Phase ist welches Training sinnvoll? 

    Mal voller Energie und Tatendrang, mal eher müde und schlapp: Der Zyklus kann sich auf unsere Kraft und Ausdauer sowie unser allgemeines Wohlbefinden auswirken. Die Sportmedizinerin Petra Platen von der Ruhr-Universität Bochum hat einen beispielhaften Trainingsplan für Frauen entwickelt. Er zeigt, wie man die einzelnen Phasen eines 28-Tage-Zyklus sportlich sinnvoll nutzen kann. Wichtig: Dieser Plan ist nur eine Orientierungshilfe. Was jeder Frau in welcher Phase guttut, ist individuell verschieden.

  • Bei Schmerzen: Entspannungsübungen wie Yoga oder leichtes Dehnen
  • Wer sich gut fühlt: gewohntes Training möglich
  • Ideal für Krafttraining – Östrogen hilft beim Muskelaufbau
  • Auch für lange und intensive Ausdauereinheiten gut geeignet
  • Höchster Östrogenspiegel – Körper ist bereit für intensive Kraft- und Ausdauereinheiten
  • Progesteron steigt, oft kommt es zu Wassereinlagerungen und man fühlt sich schwerer
  • Training etwas lockern: leichtere Übungen, Ausdauer nur moderat
  • Training mit App: schon gewusst? Mittlerweile gibt es Apps, die speziell auf das Thema Sport und Zyklus zugeschnitten sind. Hier erfahren Sie, wie sich der Zyklus auf Ihre Leistungsfähigkeit auswirken kann, und erhalten individuelle Trainingsempfehlungen.
  • Den Zyklus verstehen: Wer sich stärker mit dem Zyklus beschäftigen möchte, findet mittlerweile eine ganze Reihe von Ratgebern, die auch den sportlichen Aspekt berücksichtigen. Wichtig: Achten Sie darauf, wer Absender der Lektüre ist – im besten Fall eine Person mit wissenschaftlichem Hintergrund.
  • Workshops zum zyklusbasierten Training: Wie kann ich zyklusbasiert trainieren, wenn mein Zyklus unregelmäßig ist? Welche Übungen helfen während der Periode gegen Schmerzen? Jede Frau hat andere Fragen, wenn es um das Thema Sport und Zyklus geht. In einem speziellen Workshop können Sie Ihre Punkte ansprechen und erhalten wertvolle Tipps. Viele dieser Kurse finden digital statt, sodass Sie bequem von zu Hause aus teilnehmen können.
  • Kann ich durch angepasstes Training Verletzungen vorbeugen?

    Ja, das ist möglich. In der Lutealphase, also in der Zeit nach dem Eisprung, steigt der Progesteronspiegel deutlich an. Dieses Hormon kann die Regeneration verlangsamen und den Körper anfälliger für Verletzungen machen. Zudem sorgt Progesteron dafür, dass das Gewebe im Körper lockerer wird. Das kann bei intensiven Belastungen das Risiko für Verstauchungen oder Bänderrisse erhöhen. Wenn Sie in dieser Phase etwas sanfter trainieren, bewusster auf Pausen achten und riskante Bewegungen vermeiden, beugen Sie Überlastungen oder Verletzungen vor.

    Für wen ist zyklusbasiertes Training besonders geeignet?

    Zyklusbasiertes Training kann grundsätzlich für alle Frauen sinnvoll sein, die ihr Training besser auf den eigenen Körper abstimmen möchten – egal ob Einsteigerin oder erfahrene Sportlerin. Besonders hilfreich ist es für Frauen, die ihre Leistung gezielt steigern oder bewusster mit den natürlichen Schwankungen im Zyklus umgehen wollen. Auch bei hormonell bedingten Beschwerden wie PMS, PDMS oder Endometriose kann das angepasste Training das Wohlbefinden verbessern. Wichtig ist: Jede Frau ist anders. Hören Sie auf Ihren Körper und orientieren Sie sich an dem, was sich gut anfühlt.

    Welche Rolle spielt die Ernährung?

    Während des Zyklus verändert sich Ihr Hormonhaushalt ständig – und damit auch die Bedürfnisse Ihres Körpers. Die Hormonschwankungen beeinflussen zum Beispiel das Energielevel, den Stoffwechsel oder die Regeneration. Mit einer ausgewogenen Ernährung können Sie dem gezielt entgegenwirken.

    Wenn Sie regelmäßig Sport treiben, braucht Ihr Körper ausreichend Energie. In der zweiten Zyklushälfte steigt der Energiebedarf noch zusätzlich. Eine gute Wahl sind komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse, Obst, Nüssen und Vollkornprodukten. Sie liefern langanhaltende Energie und halten den Blutzuckerspiegel stabil.

    Was ist bei Sport während der Periode zu beachten?

    Während der Menstruation verliert der Körper nicht nur Blut, sondern auch wichtige Nährstoffe – insbesondere Eisen. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase müde, antriebslos oder haben Bauchkrämpfe. Die richtige Ernährung kann helfen, den Körper zu unterstützen – und Sport in dieser Zeit angenehmer machen. Besonders sinnvoll ist es, bereits vor der Periode auf eine ausreichende Eisenzufuhr zu achten. So können Reserven aufgebaut werden, die dem Körper in der Blutungsphase zur Verfügung stehen. Auch nach der Menstruation hilft eine eisenreiche Ernährung dabei, die Speicher wieder aufzufüllen.

    Was außerdem helfen kann, ist eine antientzündliche Ernährung. Entzündungshemmende Lebensmittel können Menstruationsbeschwerden mildern und sportliche Aktivitäten angenehmer machen. In bestimmten Fällen ist eine antientzündliche Ernährung besonders sinnvoll – zum Beispiel beim PCO-Syndrom. Eine antientzündliche Ernährung kann dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren und Beschwerden zu lindern. Auch bei PMS, PMDS oder Endometriose können entzündungshemmende Lebensmittel eine positive Wirkung haben.

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