Mehr Geld im System – aber wo bleibt der Mehrwert für unsere Versicherten?
Die aktuelle Ampel-Koalition plant die Entbudgetierung der Hausärzte noch vor den Wahlen zu beschließen. Dr. Gertrud Demmler hat eine klare Meinung dazu (23.01.2025)
Vor zwei Wochen war die finanzielle Belastung der Versicherten durch die steigenden Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein zentrales Thema in der politischen Diskussion. Doch bereits heute scheinen die Bekenntnisse zu Finanzstabilität der GKV und zur Sozialgarantie vergessen zu sein.
Kurz vor der Wahl, als quasi letzte Amtshandlung, plant die Ampel, noch zwei Vorhaben durchzusetzen, die sich sicher nicht positiv auf die Krankenkassenbeiträge auswirken werden: den Krankenhaustransformationsfonds und die Entbudgetierung der Hausarztpraxen. Zum Fonds ist bereits viel gesagt worden, daher möchte ich heute einen genaueren Blick auf die Folgen der Entbudgetierung werfen.

Unsere Erfahrungen aus der Kinderärztlichen Versorgung
Seit 2023 läuft nun die Entbudgetierung der Kinderärzte. Die Zahlen des ersten Abrechnungsjahres zeigen:
Doch was bedeutet das für die Versicherten?
Der Zugang zu den Kinderarztpraxen hat sich durch die Entbudgetierung nicht verbessert. Lange Wartezeiten und den Mangel an wohnortnahen Kinderarztpraxen gibt es nach wie vor. Ob wenigstens die Versorgungsqualität bei den Kindern gestiegen ist, lässt sich in unserem aktuellen Gesundheitssystem überhaupt nicht feststellen.
Für unsere Versicherten heißt das: Wir haben mehr als 200 Millionen Euro ausgegeben, ohne einen deutlich sichtbaren Mehrwert für die Versicherten zu schaffen. Das kann angesichts der aktuellen Finanzlage der Sozialversicherung nicht die Lösung sein!