Nicht nur Kritik, sondern Lösungen: So wird unsere Sozialversicherung zukunftsfähig
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat Vorschläge zur Finanzierung der GKV eingebracht, die für eine große Debatte gesorgt haben. SBK-Vorständin Dr. Gertrud Demmler bezieht Stellung. (16.01.2015)
In einem haben Sie recht, lieber Robert Habeck. Wer Kritik übt, sollte auch Vorschläge machen, wie es besser laufen könnte. Den Ball greife ich gerne auf.
Denn die Zukunft unserer Sozialversicherung liegt mir und meinem SBK Siemens-Betriebskrankenkasse-Team am Herzen. Daher zunächst einmal ein Dankeschön dafür, dass Sie die Debatte anstoßen.
Ich stimme zu: Gerechtigkeit ist ein zentraler Pfeiler für die Akzeptanz unseres Sozialsystems – und dazu gehört eine faire und verlässliche Finanzierung. Die GKV darf dabei nicht zum zweiten Finanzamt werden. Stattdessen sollte Verteilungsgerechtigkeit dort sichergestellt werden, wo sie hingehört – im Steuersystem. Würde der Gesetzgeber zudem die Aufgaben, die er uns übertragen hat, vollständig finanzieren, wäre das Finanzierungsproblem bereits deutlich entschärft.

Mindestens genauso wichtig ist, dass die Beitragszahlenden für ihre Beiträge auch eine sehr gute Leistung erhalten. Daher kann es nicht immer nur darum gehen, mehr Geld in ein an vielen Stellen ineffizientes System zu stecken. Hier müssen wir ansetzen und die Effizienz und nachhaltige Ressourcennutzung zu steigern. Wenn wir es gut anstellen, können wir dabei die Qualität der Versorgung sogar verbessern.
Also hier sind sie: Unsere Vorschläge.
Die Idee, Betroffene der Reformen in die Entscheidungen mit einzubeziehen, finde ich übrigens großartig. Sozialversicherung ist getragen vom dem Prinzip "Betroffene zu Beteiligten" zu machen. GKV ist Bürgerrat und wie wir das noch weiter stärken können, ist ein wichtiges Them. Der Selbstverwaltung wieder mehr Verantwortung und Handlungsspielraum zu geben, wäre dafür ein Anfang.
Ich hoffe, wir konnten ein paar Anregungen liefern. Gerne stehe ich für weitere Gespräche bereit.