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Erster Qualitätsvertrag zur Fast-Track-Endoprothetik unterzeichnet

Pressemitteilung: SBK und Capio Hofgartenklinik Aschaffenburg bieten Patienten Knie- und Hüftersatz in kürzerer Zeit (15.07.2019)

Die Capio Hofgartenklinik Aschaffenburg und die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) haben den bundesweit ersten Qualitätsvertrag zur endoprothetischen Versorgung von Patienten bei Knie- und Hüftersatz geschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass Patienten in der Capio Hofgartenklinik im sogenannten Fast-Track-Verfahren behandelt werden: Das bedeutet einen kürzeren Krankenhausaufenthalt bei gleichzeitig verringerten Risiken für Thrombose und Lungenembolie, weniger Schmerzen und eine schnellere Mobilität. In Deutschland ließ sich dieses Verfahren abrechnungstechnisch bislang nicht abbilden.

Neben der Abstimmung aller Behandlungsschritte - von der Aufklärung über die Vorbereitung bis zum Aufenthalt im Krankenhaus und in der Rehabilitation - schließen Arzt und Patient gemeinsam einen Behandlungsvertrag mit individuellen Zielen des Patienten. Dadurch werden Patienten und ihre Angehörigen von Anfang an intensiv in den Behandlungsprozess eingebunden und erhalten so viel Sicherheit und Transparenz.

Das Fast-Track-Verfahren ist bereits international erprobt

Weltweit ist das Fast-Track-Verfahren seit über 15 Jahren gut erprobt und hat seine Vorteile bewiesen. Für Patienten ohne schwere Nebenerkrankungen ist es durch den Vertrag auch möglich, mit dem neuen Gelenk am OP-Tag oder am Folgetag die Klinik zu verlassen: „TEP in a Day“ (TotalEndoProthese in an Day). Hierfür gab es bisher keine Abrechnungsmöglichkeit, weswegen sich die Fast-Track-Chirurgie in der Endoprothetik hierzulande noch nicht durchsetzen konnte. Bundesweit werden jedes Jahr über 220.000 künstliche Hüften und mehr als 140.000 künstliche Kniegelenke operiert.

Vertrag ist für weitere Kliniken und Krankenkassen geöffnet

Ziel der Capio Hofgartenklinik und der SBK ist es, dass weitere Kliniken und Krankenkassen ihrem Beispiel folgen. „Das Fast-Track-Verfahren hat Vorteile für alle Beteiligten, vor allem für die Patienten. Auch in Deutschland sollte es deswegen zur Standardversorgung gehören. Daher haben wir den Vertrag bewusst so gestaltet, dass weitere Krankenhäuser und Krankenkassen unkompliziert beitreten können“, erklärt Martin Spegel, Leiter Stationäre Versorgung bei der SBK. „Die stetige Verbesserung der Gesundheitsversorgung mit modernen Therapien und hervorragender medizinischer Qualität gehören zu unseren Zielen, um Patienten bei der Hüft- und Knieprothetik eine schnellere Genesung und Mobilität zu ermöglichen“, sagt Martin Reitz, Geschäftsführer (CEO) Capio Deutschland.

Über Qualitätsverträge in die Regelversorgung

Die Möglichkeit eines Qualitätsvertrags nach Paragraph 110a SGB V besteht in vier verschiedenen Leistungsbereichen. Dabei schließen Krankenhausträger und Krankenkassen zeitlich befristete Verträge, in denen sie Qualitätsziele und -anforderungen für die stationäre Behandlung festlegen. Nach drei bis fünf Jahren untersucht das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) die Versorgungsformen und deren Qualität. Danach wird entschieden, ob die Leistung in die Regelversorgung gelangen kann. Neben dem Qualitätsvertrag zwischen SBK und Capio Hofgartenklinik hat die SBK im März dieses Jahres bereits den ersten Qualitätsvertrag ü im Bereich Beatmungsentwöhnung (Weaning) geschlossen. 

Lesen Sie hierzu auch ein Hintergrundinterview mit Martin Spegel, Leiter Stationäre Versorgung der SBK.

Die hier zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen, unter Angabe der Quelle, veröffentlicht werden.

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