Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Heil-, Hilfs- und Arzneimitteln?
Hintergrund: Physiotherapie, Krücken, Antibiotika – drei Beispiele für unterschiedliche Therapie- und Unterstützungsangebote. Die SBK erklärt, was Heil-, Hilfs- und Arzneimittel sind. (28.05.2025)
Fast jeder hat schon einmal eine „Krankengymnastik“ verschrieben bekommen. Oder Antibiotika gegen einen bakteriellen Infekt. Vielleicht auch eine Krücke, um vorübergehend Unterstützung beim Laufen zu bekommen. Im Fachjargon spricht man von Heil-, Hilfs- und Arzneimitteln. Doch was steckt eigentlich genau hinter diesen Begriffen und wann hat wer Anspruch auf diese Angebote? Im Rahmen ihrer Serie #SBKerklärt beantwortet die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse diese Frage.

Was sind Heilmittel?
Heilmittel sind medizinische Dienstleistungen. Speziell ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten können dabei unterstützen, Krankheiten zu behandeln oder vorzubeugen. Unter Heilmittel fallen z. B. Physio- und Ergotherapie, Logopädie oder medizinische Fußpflege.
Eine physiotherapeutische Behandlung wird verordnet, um Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern oder geschwächte Muskulatur wiederaufzubauen.
Ergotherapie wird eingesetzt, um Menschen zu ermöglichen, ihren Alltag möglichst unabhängig und selbstbestimmt zu leben. Dafür werden beispielsweise bestimmte Alltagsfähigkeiten geübt, wie sich anzuziehen, Essen zuzubereiten oder den Haushalt zu führen. Auch Hilfe bei der Tagesstrukturierung oder die Nutzung von Hilfsmitteln wie Rollatoren kann Teil einer Ergotherapie sein. Auch bei Kindern kann Ergotherapie eingesetzt werden, um eine altersgemäße Entwicklung zu fördern. Je nach Bedarf des Kindes kann beispielsweise der Gleichgewichtssinn, die Konzentration oder die Feinmotorik spielerisch trainiert werden.
Die Logopädie unterstützt Menschen mit verschiedenen Sprachproblemen dabei, sich besser zu verständigen. Das kann sowohl Sprechstörungen wie Lispeln oder Stottern betreffen, aber auch Schluck- oder Hörstörungen. Auch beim teilweisen Verlust der Sprache durch Hirnschäden wird Logopädie eingesetzt.
Podologie wird auch als medizinische Fußbehandlung bezeichnet. Sie wird bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt und umfasst die Nagelspangenbehandlung und allgemein die podologische Therapie wie Nagelbearbeitung und Hornhautabtragung. Eine gesetzliche Leistung liegt für die podologische Therapie bei den Indikationen Diabetisches Fußsyndrom, sensible oder sensomotorische Neuropathie und bei einem neuropathischen Schädigungsbild als Folge eines Querschnittsyndroms vor.
Was sind Hilfsmittel?
Hilfsmittel sind Produkte, die bei einer Erkrankung, Behinderung oder Pflegebedürftigkeit im Alltag unterstützen, wie Hörgeräte, Rollatoren, Rollstühle, Prothesen, Bandagen, aber auch Verbrauchsmaterialien wie Inkontinenzprodukte.
Was sind Arzneimittel?
Arzneimittel sind Stoffe, die zur Anwendung im und am Körper bestimmt sind, um Krankheiten zu heilen oder zu lindern. Die Medikamente können zum Beispiel in Form von Tabletten oder Kapseln, Infusionen, Salben, Pflastern oder als Lösungen zur Inhalation angewendet werden.
Es wird unterschieden zwischen verschreibungspflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln. Zu den freiverkäuflichen Arzneimitteln gehören Produkte wie abschwellendes Nasenspray, Fiebersäfte für Kinder, Allergietabletten, Präparate gegen Reiseübelkeit und Ähnliches. Sie können auch ohne ärztliche Verordnung in der Apotheke erworben werden. Die Kosten dafür tragen GKV-Versicherte in der Regel selbst. Für verschreibungspflichtige Arzneimittel erhalten Versicherte ein Rezept von ihrer Arztpraxis. Beim Einlösen in der Apotheke zahlen sie lediglich eine Zuzahlung in Höhe von mindestens 5 € und maximal 10 €.
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