Digitalisierung wird die Rollen im Gesundheitswesen grundlegend ändern

Meinung: Vorständin Dr. Gertrud Demmler anlässlich des BMC-Kongresses über Aufgaben und Verantwortlichen der einzelnen Akteure (21.01.2019)

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Morgen bin ich auf dem BMC-Kongress (http://www.bmckongress.de/) in Berlin. Der Bundesverband Managed Care e.V. lädt dieses Jahr zum Thema „Gesundheit in einer Gesellschaft des längeren Lebens“. In meiner Diskussionsrunde wird es um innovative Diabetestechnologien gehen. In der Vorbereitung habe ich mich lange mit der Frage beschäftigt, ob und wie uns Digitalisierung bei einer chronischen Krankheit unterstützt. Gerade von Diabeteserkrankten wissen wir, dass der Umgang mit der Krankheit und das Management derselben viel Aufmerksamkeit fordert. Es gilt, die eigenen Werte im Blick zu haben, die Insulingaben zu steuern, die Ernährung zu kontrollieren und zusätzlich den Körper durch regelmäßige Bewegung zu unterstützen. Durch neue digitale Möglichkeiten ergeben sich zahlreiche Chancen, uns den Alltag mit der Krankheit einfacher zu machen. Und: Der Betroffene kann durch Datentransparenz und datengestützte Entscheidungsunterstützung sein Leben selbst in die Hand nehmen. Die digitalen Anwendungen schaffen eine echte Augenhöhe mit den Gesundheitsexperten.

Und genau hier kommen wir an einen Punkt, an dem es in den nächsten Jahren spannend werden wird, im Gesundheitswesen – wir müssen für uns, für unsere Gesellschaft klären: Welche Rolle übernimmt wer, was ist die Aufgabe jedes Einzelnen? Das fängt an beim Betroffenen selbst. Als mündiger Patient, der Transparenz über seinen Gesundheitsstatus hat, wird er mehr Eigenverantwortung übernehmen wollen oder müssen. Ärzte werden sich die Frage stellen, wie sie beispielsweise im Umgang mit chronisch kranken Patienten, Mehrwerte bieten können. Die reine Überwachung und manchmal auch die konkrete Therapieempfehlung werden mehr und mehr von intelligenten Technologien übernommen werden. Und nicht zuletzt wird die Rolle der Krankenkassen noch stärker eine beratende sein. Die Vernetzung und Abstimmung aller Akteure untereinander wird für die Wahrnehmung der Rollen entscheidend sein. Ich freue mich persönlich und in meiner Funktion als Vorständin der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK auf diese Entwicklung.

 

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