Mit gutem Beispiel voran
2016 sind wir als erste Krankenkasse mit einem Qualitätsbericht gestartet und haben wichtige Qualitätskennzahlen wie die Anzahl der Beschwerden und Widersprüche veröffentlicht. Heute sind wir viele Schritte weiter. Der vorliegende Bericht zeigt, wie wir uns Qualitätsberichterstattung vorstellen. Er ist eine Blaupause für andere Krankenkassen und unsere Diskussionsgrundlage im politischen Diskurs. Denn es nützt nichts, wenn nur wir alleine regelmäßig diese Kennzahlen veröffentlichen. Entscheidend ist, dass alle mitmachen und sich an einheitlichen Kriterien orientieren. Nur so lassen sich die Zahlen vergleichen.
Einen Kassen-Standard etablieren
Unsere SBK-Qualitätsoffensive hat bereits einiges bewirkt. Wir sehen jedes Jahr mehr und mehr Krankenkassen, die unserem Beispiel folgen. Sie veröffentlichen freiwillig Qualitätskennzahlen und -berichte. Auch eine gemeinsame Empfehlung mit insgesamt 45 Qualitätskriterien wurde inzwischen von der zentralen Interessensvertretung der gesetzlichen Krankenversicherungen, dem GKV-Spitzenverband, erarbeitet. An der Ausarbeitung waren wir beteiligt. Wie auch in den vergangenen Jahren folgt unser Bericht diesem Standard.
Alle Beteiligten im Gesundheitswesen gewinnen
Die Politik hatte die Bedeutung und Notwendigkeit von mehr Transparenz bei Krankenkassen ebenfalls erkannt. Die vorige Regierung unter SPD, Grünen und FDP wollte diese über eine gesetzliche Regelung fördern. Aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen im Februar 2025 kam es nicht mehr zur Umsetzung dieses Vorhabens. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung unter Union und SPD spielt die Qualitätstransparenz von Krankenkassen leider keine Rolle. Wir bleiben dennoch dran und setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Qualität der gesetzlichen Krankenversicherungen für alle einsehbar wird, damit jede Person die richtige Krankenkasse für sich wählen können.
Versichertenfeedback immer mitdenken
Das zweite zentrale Standbein, um Qualität abzubilden, sind die Erfahrungen der Patientinnen und Patienten. Ihre Erlebnisse mit einer Krankenkasse, einer Klinik oder während einer Behandlung sind zentral. Nur so erhalten wir ein vollständiges Bild. Wichtig ist, dass die Infos strukturiert abgefragt werden und transparent einsehbar sind. Wir als SBK holen das Feedback unserer Versicherten auf vielen Wegen ein, um uns und unsere Qualität ständig zu verbessern. Dieses Jahr führen wir außerdem gemeinsam mit vielen weiteren Betriebskrankenkassen erstmals eine neue, übergreifende Versichertenbefragung durch, das „BKK Echo“. Ein weiterer Schritt in Richtung Vergleichbarkeit, über den ich mich sehr freue!
Transparenz als Motivationsquelle verstehen
Die öffentliche Diskussion zum Thema bewegt die Gemüter. Ich kann das nur zu gut verstehen. Es schmerzt im ersten Augenblick, wenn andere eine bessere Qualität zeigen oder man selbst im Vergleich zum Vorjahr schlechter wurde. Aber hat man dieses Gefühl erstmal überwunden, kann viel Gutes entstehen. Mehr Offenheit und Transparenz motivieren uns alle, besser zu werden. Genau das wünsche ich mir für alle Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen: Dass wir Transparenz nicht als Bedrohung wahrnehmen, sondern als Chance!
Herzliche Grüße
Dr. Gertrud Demmler, Vorständin SBK Siemens-Betriebskrankenkasse