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Fünf Ideen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen

Fünf Menschen, darunter Dr. Gertrud Demmler, dsikutieren auf der Bühne der WeACT Con

Wir machen uns stark für die nachhaltige Transformation des Gesundheitswesens

Unser Gesundheitssystem braucht grundlegende Reformen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Als gesetzliche Krankenkassen sind wir gut vernetzt. Aus dieser Position heraus können wir positive Impulse für eine nachhaltige Entwicklung des Gesundheitswesens geben. Dazu haben wir fünf Vorschläge erarbeitet, für deren Umsetzung wir uns in Medien sowie auf Kongressen und Veranstaltungen stark machen.

Foto: Dennis Reimann Fotografen

Inhalte dieser Seite:

Politische Arbeit in der SBK

Fünf Vorschläge für ein nachhaltigeres Gesundheitswesen

Mehr Transparenz wagen

Menschen entlasten

Gesundheit stärken

Rechtlichen Rahmen schafffen

Digitalisierung ausbauen

Zu den weiteren Themen des Nachhaltigkeitsberichts

 

Auf dieser Seite behandeln wir Aspekte des VSME-Kriteriums B2.

Mehr über diese Kriterien erfahren Sie hier

Knappe Ressourcen effizienter nutzen

Möchte Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss auch der Gesundheitssektor einen wesentlichen Beitrag leisten. Sein Anteil an den gesamten deutschen CO2-Emissionen beträgt mehr als 4 Prozent. Damit ist er größer als der des gesamten deutschen Flugverkehrs1

Darüber hinaus steht das Gesundheitswesen vor der Frage, wie eine alternde Gesellschaft in Zukunft gut versorgt werden kann. Schließlich gibt es immer weniger Personal, das immer mehr Alte und Kranke versorgen muss.  

Der Klimawandel und sich verändernde Umweltbedingungen führen zu zusätzlichen Erkrankungen. Das setzt das System weiter unter Druck. Zudem fehlt Pflege- und Krankenkassen schon heute das Geld. Ein weiterer wichtiger Grund, vorhandene Mittel nachhaltiger einzusetzen.


Klar ist: Wir werden in Zukunft effizienter mit knapper werdenden Ressourcen umgehen müssen. Dazu haben wir Vorschläge erarbeitet, die wir in die politische Debatte einbringen. Zum Beispiel indem wir auf Kongressen sprechen und uns in zahlreichen Arbeitsgruppen der Selbstverwaltung beteiligen. Außerdem suchen wir das Gespräch mit Politikerinnen und Politikern. Auch in der Presse machen wir unsere Positionen öffentlich.
 

1 Healthcare Barometer 2022 von PWC www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/healthcare-barometer-2022-zum-schwerpunkt-klimawandel.html

Politische Arbeit in der SBK

Wir verstehen uns als (zukunfts-)gestaltende Krankenkasse. Das bedeutet für uns auch, das Gespräch mit Politikerinnen und Politikern zu suchen. Wir möchten die Perspektive der Versicherten und der Kranken- und Pflegekassen in die politische Debatte einbringen. In unserer politischen Arbeit achten wir streng auf alle Anti-Korruptionsvorschriften. Finanzielle Zuwendungen an Parteien oder Einzelpersonen gewähren wir nicht.

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Fünf Vorschläge für ein nachhaltigeres Gesundheitswesen

 

Vorschlag 1: Mehr Transparenz – weniger Verschwendung 

Unser Gesundheitssystem beruht auf der Logik: Wo viele Mittel eingesetzt werden, fließt auch viel Geld. Damit werden Anreize gesetzt, viele und aufwendige Behandlungsverfahren durchzuführen. Das ist teuer, bindet Personal und schadet der Umwelt.

Daher gilt es, statt auf Menge auf eine nachhaltigere „Qualitätslogik“ zu setzen. Das würde bedeuten, dass mehr Mittel dorthin fließen, wo nachweislich qualitativ hochwertige Versorgung geleistet wird.  Damit das gelingen kann, muss Qualität anhand relevanter Indikatoren gemessen werden. Beispielsweise indem Patientinnen und Patienten befragt werden. Die Messergebnisse werden dann öffentlich gemacht. So könnten Gelder auch nach qualitativen Kriterien gesteuert werden.
 

Vater und Tochter am Laptop

Die SBK setzt sich schon seit Jahren für mehr Transparenz im Gesundheitswesen ein. Denn sie ist Treiber für den Wandel – weg von der Menge, hin zur Qualität und einer echten Ausrichtung am Menschen. 

Mehr dazu lesen Sie auch in unserem Qualitätsbericht.

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Vorschlag 2: Menschen entlasten

Die wertvollste Ressource im Gesundheitswesen sind die Menschen, die dort arbeiten. Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsschaffende sind in einer nachhaltigen Versorgung unersetzlich. Wir sind gut beraten, sie mit Bedacht einzusetzen.

Die Menschen im Gesundheitswesen sollten sich vor allem auf die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten konzentrieren können. Dafür brauchen wir unter anderem weniger Bürokratie und die Möglichkeit, digital effektiv zu kommunizieren.

Auch ein digitaler Einstieg in die „Patientenreise” kann die Menschen und das gesamte System entlasten. Beispielsweise können digitale Symptomchecker oder Videosprechstunden die erste Anlaufstelle sein. Auch Vorsorgetests für zu Hause oder medizinische Apps können die knappen Ressourcen von Arzt- und Praxispersonal schützen. Es ist wichtig, dass digitale Angebote sinnvoll mit den analogen Therapien verknüpft werden. Das Personal in Praxen und Kliniken muss wissen, was die digitalen Helfer diagnostizieren, therapieren und was sie empfehlen.

Ebenfalls vielversprechend ist es, die Aufgaben zwischen Ärztinnen und Ärzte sowie den weiteren Gesundheitsberufe besser zu verteilen. Beispielswiese könnten Pflegekräfte mehr Aufgaben übernehmen. Auch gut ausgebildetes Personal in den Praxen kann Mediziner*innen entlasten.
 

Modellprojekt Versorgt am Ort

Im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld startete 2023 die erste Pilot-Praxis von „Versorgt am Ort“. In der Region werden in absehbarer Zeit viele Hausarztpraxen altersbedingt schließen. Bei „Versorgt am Ort“ leisten nun Praxisassistentinnen und –assistenten an festen Tagen in festen Räumen medizinische Hilfe. Ausgestattet mit der entsprechenden Technik können sie Vitaldaten messen und Befunde erheben. Diese können sie anschließend mit den niedergelassenen Ärztinnen oder Ärzten, für die sie tätig sind, teilen. So kann auch in Zukunft sichergestellt werden, dass die Menschen im Landkreis in einer angemessenen Entfernung versorgt werden.

Die SBK hat die Umsetzung des Projektes begleitet.

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Vorschlag 3: Gesundheit stärken

Gesundheit zu fördern, ist gelebte Nachhaltigkeit. Denn gesündere Menschen haben eine höhere Lebensqualität. Und sie nehmen die knappen Ressourcen des Gesundheitswesens weniger in Anspruch. Das entlastet auch die Umwelt.

Deshalb bieten wir unseren Versicherten ein breites Präventionsangebot (siehe auch Seite Prävention für ein gesundes Leben ). Und wir setzen uns dafür ein, dass die Förderung der Gesundheit einen viel größeren Stellenwert in der Gesundheitsversorgung erhält.

Junge Frau fährt mit dem Fahrrad durch die Statdt

Dazu arbeiten wir mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren zusammen. Denn um Menschen gesund zu halten, müssen unterschiedliche Gesellschaftsbereiche zusammenwirken. Dazu gehören beispielsweise Kommunen, die Schwimmbäder finanzieren oder ausreichend Radwege oder Grünflächen schaffen. Auch Kantinen sind ein wichtiges Beispiel. Denn gut zu essen, ist die Basis eines gesunden Lebens.

Sie möchten mehr wissen?

Einen tieferen Einblick in unsere Vorschläge für bessere Prävention finden Sie in diesem Interview mit SBK Vorständin Gertrud Demmler. 

Hier geht es zum PDF-Download

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Vorschlag 4: Einen nachhaltigen Handlungsrahmen schaffen 

Nach Sozialgesetzbuch sind Krankenkassen zum wirtschaftlichen und sparsamen Handeln verpflichtet. Wir setzen uns dafür ein, dass das Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsgebot durch Nachhaltigkeitsaspekte ergänzt werden.

Die meisten Krankenkassen betrachten schon lange nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Entscheidungen. Für dieses verantwortungsvolle Vorgehen sollte auch ein sicherer rechtlicher Rahmen geschaffen werden.
 

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Vorschlag 5: Digitalisierung ausbauen

Eine wichtige Schlüsselrolle für ein nachhaltiges Gesundheitswesen nimmt die Digitalisierung ein.

Fünf Gründe, warum Digitalisierung die nachhaltige Transformation im Gesundheitswesen unterstützt

  • Ein digitaler und effizienter Informationsaustausch verbessert die medizinische Versorgung. Beispielsweise werden Doppeluntersuchungen reduziert. Basis dafür ist die elektronische Patientenakte. Sie zu befüllen ist für Arztpraxen, Kliniken und Apotheken nun verpflichtend. Damit wird die ePA in den nächsten Jahren immer relevanter werden.
  • Apps und digitale Angebote können helfen, dass Patientinnen und Patienten schneller die passende Therapie erhalten. Facharzt-, Hausarztpraxis oder Notaufnahme? Diese und ähnliche Fragen können in Zukunft digital beantwortet werden. Das spart Zeit in den Praxen.
  • Digitalisierung ebnet den Weg, um Qualität in der Versorgung zu messen. Beispielsweise erleichtern es Gesundheits-Apps, Daten zu erheben und auszutauschen.
  • Digitale Lösungen können Menschen entlasten. Für Ärztinnen und Ärzte oder Pflegekräfte können mehr Freiräume entstehen.
  • Online-Dokumente helfen beim Papiersparen.
  • Innovative Versorgung via App und Online-Kurs

    Unseren Versicherten bieten wir ein breites Präventions- und Versorgungsangebot. Mit Hilfe digitaler oder hybrider Angebote unterstützen wir beim Gesundwerden oder -bleiben. Mit dem digitalen Fatigue-Begleiter „Fimo“ bieten wir beispielsweise das erste zertifizierte Medizinprodukt zum Einsatz bei Long-COVID an. Viele Betroffene finden in ihrer Region keine Versorgung. Daher profitieren sie besonders von einem digitalen Angebot. 

    Mit der App 7Mind stellen wir unseren Versicherten einen Begleiter für mehr Achtsamkeit an die Seite. So können sie, wann immer es in den Alltag passt, mit kleinen Einheiten niederschwellig ihre mentale Gesundheit stärken. Unsere App Aumio unterstützt die mentale Gesundheit von Kindern.

    Versicherte mit Rücken-, Kopf oder anderen Schmerzen können über uns eine ganzheitliche Schmerztherapie via App nutzen.

    Digitalisierung zum Nutzen der Menschen

    Digitalisierungsprozesse orientieren wir konsequent am Nutzen für unsere Versicherten. Dazu binden wir zum Beispiel unsere Tester-Community frühzeitig in die Entwicklung ein. Über unsere Meine SBK-App erleichtern wir den Versicherten viele Prozesse. Dazu zählen zum Beispiel der Antrag auf Kinderkrankengeld oder das Einreichen von Dokumenten und Rechnungen. Weitere Prozesse für unsere Versicherten zu digitalisieren, bleibt unser Antrieb. 

    Auszeichnung Focus Money Top App 2024

    42,4% unserer Versicherten nutzten 2024 aktiv die Meine SBK-App

    Auch im Austausch mit Leistungserbringern wie Arztpraxen, Zahnarztpraxen oder Apotheken engagieren wir uns für einen digitalen Austausch. Vor kurzem haben wir beispielsweise die Erklärungen zur Teilnahme an besonderen Versorgungen digitalisiert. Auch die Datenschutzerklärung können Versicherte nun digital abgeben. So eine Erklärung hat zwischen 5 und 30 Seiten. Wir sparen damit also richtig viel Papier. Aber auch Zeit in den Praxen und bei uns, weil keine Dokumente mehr gescannt werden müssen. Andere Krankenkassen haben bereits angekündigt, unseren Prozess übernehmen zu wollen. 

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    Die weiteren Themen unseres Nachhaltigkeitsberichts:

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