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Knappe Ressourcen effizienter nutzen
Möchte Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss auch der Gesundheitssektor einen wesentlichen Beitrag leisten. Sein Anteil an den gesamten deutschen CO2-Emissionen beträgt mehr als 4 Prozent. Damit ist er größer als der des gesamten deutschen Flugverkehrs1.
Darüber hinaus steht das Gesundheitswesen vor der Frage, wie eine alternde Gesellschaft in Zukunft gut versorgt werden kann. Schließlich gibt es immer weniger Personal, das immer mehr Alte und Kranke versorgen muss.
Der Klimawandel und sich verändernde Umweltbedingungen führen zu zusätzlichen Erkrankungen. Das setzt das System weiter unter Druck. Zudem fehlt Pflege- und Krankenkassen schon heute das Geld. Ein weiterer wichtiger Grund, vorhandene Mittel nachhaltiger einzusetzen.
Klar ist: Wir werden in Zukunft effizienter mit knapper werdenden Ressourcen umgehen müssen. Dazu haben wir Vorschläge erarbeitet, die wir in die politische Debatte einbringen. Zum Beispiel indem wir auf Kongressen sprechen und uns in zahlreichen Arbeitsgruppen der Selbstverwaltung beteiligen. Außerdem suchen wir das Gespräch mit Politikerinnen und Politikern. Auch in der Presse machen wir unsere Positionen öffentlich.
1 Healthcare Barometer 2022 von PWC
Politische Arbeit in der SBK
Wir verstehen uns als (zukunfts-)gestaltende Krankenkasse. Das bedeutet für uns auch, das Gespräch mit Politikerinnen und Politikern zu suchen. Wir möchten die Perspektive der Versicherten und der Kranken- und Pflegekassen in die politische Debatte einbringen. In unserer politischen Arbeit achten wir streng auf alle Anti-Korruptionsvorschriften. Finanzielle Zuwendungen an Parteien oder Einzelpersonen gewähren wir nicht.
Fünf Vorschläge für ein nachhaltigeres Gesundheitswesen
Vorschlag 1: Mehr Transparenz – weniger Verschwendung
Unser Gesundheitssystem beruht auf der Logik: Wo viele Mittel eingesetzt werden, fließt auch viel Geld. Damit werden Anreize gesetzt, viele und aufwendige Behandlungsverfahren durchzuführen. Das ist teuer, bindet Personal und schadet der Umwelt.
Daher gilt es, statt auf Menge auf eine nachhaltigere „Qualitätslogik“ zu setzen. Das würde bedeuten, dass mehr Mittel dorthin fließen, wo nachweislich qualitativ hochwertige Versorgung geleistet wird. Damit das gelingen kann, muss Qualität anhand relevanter Indikatoren gemessen werden. Beispielsweise indem Patientinnen und Patienten befragt werden. Die Messergebnisse werden dann öffentlich gemacht. So könnten Gelder auch nach qualitativen Kriterien gesteuert werden.

Die SBK setzt sich schon seit Jahren für mehr Transparenz im Gesundheitswesen ein. Denn sie ist Treiber für den Wandel – weg von der Menge, hin zur Qualität und einer echten Ausrichtung am Menschen.
Vorschlag 2: Menschen entlasten
Die wertvollste Ressource im Gesundheitswesen sind die Menschen, die dort arbeiten. Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsschaffende sind in einer nachhaltigen Versorgung unersetzlich. Wir sind gut beraten, sie mit Bedacht einzusetzen.
Die Menschen im Gesundheitswesen sollten sich vor allem auf die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten konzentrieren können. Dafür brauchen wir unter anderem weniger Bürokratie und die Möglichkeit, digital effektiv zu kommunizieren.
Auch ein digitaler Einstieg in die „Patientenreise” kann die Menschen und das gesamte System entlasten. Beispielsweise können digitale Symptomchecker oder Videosprechstunden die erste Anlaufstelle sein. Auch Vorsorgetests für zu Hause oder medizinische Apps können die knappen Ressourcen von Arzt- und Praxispersonal schützen. Es ist wichtig, dass digitale Angebote sinnvoll mit den analogen Therapien verknüpft werden. Das Personal in Praxen und Kliniken muss wissen, was die digitalen Helfer diagnostizieren, therapieren und was sie empfehlen.
Ebenfalls vielversprechend ist es, die Aufgaben zwischen Ärztinnen und Ärzte sowie den weiteren Gesundheitsberufe besser zu verteilen. Beispielswiese könnten Pflegekräfte mehr Aufgaben übernehmen. Auch gut ausgebildetes Personal in den Praxen kann Mediziner*innen entlasten.
Vorschlag 3: Gesundheit stärken
Gesundheit zu fördern, ist gelebte Nachhaltigkeit. Denn gesündere Menschen haben eine höhere Lebensqualität. Und sie nehmen die knappen Ressourcen des Gesundheitswesens weniger in Anspruch. Das entlastet auch die Umwelt.
Deshalb bieten wir unseren Versicherten ein breites Präventionsangebot (siehe auch Seite Prävention für ein gesundes Leben ). Und wir setzen uns dafür ein, dass die Förderung der Gesundheit einen viel größeren Stellenwert in der Gesundheitsversorgung erhält.

Dazu arbeiten wir mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren zusammen. Denn um Menschen gesund zu halten, müssen unterschiedliche Gesellschaftsbereiche zusammenwirken. Dazu gehören beispielsweise Kommunen, die Schwimmbäder finanzieren oder ausreichend Radwege oder Grünflächen schaffen. Auch Kantinen sind ein wichtiges Beispiel. Denn gut zu essen, ist die Basis eines gesunden Lebens.
Vorschlag 4: Einen nachhaltigen Handlungsrahmen schaffen
Nach Sozialgesetzbuch sind Krankenkassen zum wirtschaftlichen und sparsamen Handeln verpflichtet. Wir setzen uns dafür ein, dass das Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsgebot durch Nachhaltigkeitsaspekte ergänzt werden.
Die meisten Krankenkassen betrachten schon lange nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Entscheidungen. Für dieses verantwortungsvolle Vorgehen sollte auch ein sicherer rechtlicher Rahmen geschaffen werden.
Vorschlag 5: Digitalisierung ausbauen
Eine wichtige Schlüsselrolle für ein nachhaltiges Gesundheitswesen nimmt die Digitalisierung ein.
Fünf Gründe, warum Digitalisierung die nachhaltige Transformation im Gesundheitswesen unterstützt

Digitalisierung zum Nutzen der Menschen

Digitalisierungsprozesse orientieren wir konsequent am Nutzen für unsere Versicherten. Dazu binden wir zum Beispiel unsere Tester-Community frühzeitig in die Entwicklung ein. Über unsere Meine SBK-App erleichtern wir den Versicherten viele Prozesse. Dazu zählen zum Beispiel der Antrag auf Kinderkrankengeld oder das Einreichen von Dokumenten und Rechnungen. Weitere Prozesse für unsere Versicherten zu digitalisieren, bleibt unser Antrieb.
Auch im Austausch mit Leistungserbringern wie Arztpraxen, Zahnarztpraxen oder Apotheken engagieren wir uns für einen digitalen Austausch. Vor kurzem haben wir beispielsweise die Erklärungen zur Teilnahme an besonderen Versorgungen digitalisiert. Auch die Datenschutzerklärung können Versicherte nun digital abgeben. So eine Erklärung hat zwischen 5 und 30 Seiten. Wir sparen damit also richtig viel Papier. Aber auch Zeit in den Praxen und bei uns, weil keine Dokumente mehr gescannt werden müssen. Andere Krankenkassen haben bereits angekündigt, unseren Prozess übernehmen zu wollen.
Die weiteren Themen unseres Nachhaltigkeitsberichts:

Qualität statt Masse verbessert die Versorgung

Nachhaltigkeit hat in unserer Unternehmensstrategie einen festen Platz

Wir gestalten gemeinsam mit unseren Versicherten und Partnern

Wir setzen uns ein für ein gesundes Leben von der Kindheit bist ins hohe Alter

Wir möchte eine Arbeitgeberin sein, in der alle ihr Potenzial ausschöpfen

Wir reduzieren unseren Ausstoß an Treibhausgasen

Eine wertebasierte Kultur ist die Basis von Compliance

Hintergründe und Inhalte des Nachhaltigkeitsberichts 2025 der SBK





