Einsatz für mehr Qualität in der GKV

Was wir meinen, wenn wir mehr Qualität bei Krankenkassen fordern

Die SBK versteht Krankenversicherung als Dienstleistung. Wir sichern unsere Versicherten im Krankheitsfall finanziell ab, wir bieten Beratung und organisieren den Zugang zu der Versorgung. Wie gut erbringt eine Krankenkasse diese Dienstleistung? Die Antwort auf diese Frage erhalten die meisten Versicherten erst, wenn sie selbst entsprechende Erfahrungen mit der eigenen Kasse machen. Die SBK fordert an dieser Stelle mehr Transparenz im System und unterstrich diese Forderung 2019 auch mit einer Kommunikationskampagne.

 

 Unser erklärtes Ziel ist es, die Qualität von Krankenkassen durch eine neutrale Instanz valide zu messen.

Die richtigen Fragen stellen

Leider fokussiert der Wettbewerb zwischen Krankenkassen noch zu häufig auf den günstigsten Zusatzbeitrag. Aus Sicht der Versicherten wäre es dagegen relevanter zu fragen:

Ohne eine positive Rückmeldung der Betroffenen zu diesen Fragen kann nicht von einer guten Qualität der Krankenkasse gesprochen werden.

Qualitätsindikatoren erarbeiten

Unser erklärtes Ziel ist es, die Qualität von Krankenkassen durch eine neutrale Instanz valide zu messen. Dafür gilt es, gemeinsam standardisierte Qualitätsindikatoren zu erarbeiten. In einem ersten Schritt kann der Gesetzgeber auf bereits vorliegende Informationen zurückgreifen und diese kassenbezogen transparent machen. Dies sind zum Beispiel vorhandene Statistiken zu Widersprüchen und SG-Verfahren oder Kennzahlen zu Beschwerden oder Servicezeiten. Um erste Eindrücke aus der Versorgungsrealität zu erhalten, eignen sich zudem Eingaben von Versicherten bei unabhängigen Anlaufstellen wie Aufsichten. Die SBK hat diese Zahlen 2019 erneut veröffentlicht. Einzelne Wettbewerber haben sich dem angeschlossen. Gemeinsam sind wir in einen ersten Dialog über mögliche Qualitätskriterien gekommen.

Tatsächliche Erfahrungen transparent machen

Zentraler Hebel ist aus unserer Sicht jedoch, dass tatsächliche Versichertenerfahrungen Eingang in die Bewertung von Kassenqualität finden. Denn ohne das positive Urteil der Versicherten kann nicht von guter Qualität einer Krankenkasse gesprochen werden. Dafür braucht es eine einheitliche und systematische Erhebung der Qualität aus Versichertensicht über alle gesetzlichen Krankenkassen hinweg. In unserer Kommunikationskampagne 2019 haben wir erneut für die Relevanz von tatsächlichen Versichertenerfahrungen sensibilisiert und dies auch in der Politik platzieren können.

Nur durch mehr Qualitätstransparenz erhalten Versicherte die Chance, Krankenkassen besser zu vergleichen. Gleichzeitig erhalten Krankenkassen einen validen Benchmark und die Möglichkeit, sich weiter zu verbessern – ganz im Sinne eines echten Qualitätswettbewerbs.