Fehlanreize im Morbi-RSA führen zu steigenden Krankheitszahlen
Meinung: SBK-Vorstand Dr. Hans Unterhuber bezieht Stellung (11.10.2017)
Die
Erst letzte Woche veröffentlichte Zahlen verdeutlichen den Trend: Die Deutschen werden – zumindest auf dem Papier – immer kränker. Über fünf Millionen neue im Morbi-RSA finanziell relevante Erkrankungen sind in den Meldungen der Krankenkassen allein in einem Jahr hinzugekommen, ein Plus von 7,4 Prozent. Angesichts einer Gesamtversichertenzahl in der Gesetzlichen Krankenversicherung von rund 70 Millionen eine beachtliche Steigerung. Die im Frontal 21-Beitrag thematisierte Demenz (einschließlich Alzheimer und vaskulärer Demenz) wurde 2016 knapp 115.000 Mal öfter diagnostiziert als noch 2015 (+ zehn Prozent). Die Zahl der dokumentierten Erkrankungen an chronischem Schmerz stieg sogar um rund 955.000 (+ 33 Prozent). Auch bei den so genannten F-Diagnosen (psychische Krankheiten) sind die Verschiebungen deutlich. Knapp 700.000 neue Fälle der schweren Depression sind gemeldet worden, die Fälle der leichten Depression sanken im Gegenzug. Für schwere Depressionen erhalten Krankenkassen deutlich mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds als für leichte.
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