"Das Fast-Track-Verfahren bei Hüft- und Knie-OPs muss sich auch in Deutschland durchsetzen"

Hintergrund: Über den neuen Qualitätsvertrag der SBK im Bereich Endoprothetik (15.07.2019)

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Interview mit Martin Spegel, Leiter Stationäre Versorgung

Den zweiten Qualitätsvertrag schließt die SBK im Bereich Endoprothetik. Warum gerade in diesem Bereich?

International sind Fast-Track-Verfahren in der Endoprothetik, wie beispielsweise die „Hüft-OP an einem Tag“ schon üblich. Studien belegen eine geringere Komplikationshäufigkeit, kürzere Wundheilung sowie eine deutlich schnellere Mobilisation als bei konventionellen endoprothetischen Eingriffen. In Deutschland ließen sich diese Leistungen aber abrechnungstechnisch bislang nicht abbilden, weswegen sich die Fast-Track-Chirurgie in der Endoprothetik noch nicht durchgesetzt hat. Dafür haben wir nun eine Lösung gefunden. Sie ermöglicht den Zugang nur für Kliniken, die Fast-Track-Verfahren bis zur Entlassung anwenden. Gleichzeitig können wir die Qualitätsverbesserung über die Qualitätsverträge für unsere Versicherten regelmäßig anhand einer Vielzahl von Qualitätsindikatoren überprüfen.

Warum schließt die SBK als mittelständische Kasse als erste einen solchen Vertrag?

Als Qualitätskasse ist die SBK eng an den Versichertenbedürfnissen und den damit resultierenden gehobenen Anforderungen im Vertrags- und Versorgungsmanagement orientiert. Diesen Qualitätsgedanken lassen wir somit, wo immer es geht, auch in unsere Leistungsverträge einfließen. Gleichzeitig unterstützen unsere flachen Hierarchien und der intersektorale Ansatz Innovationen über einzelne Leistungsbereiche hinweg. Vor- und nachgelagerte Angebote können somit schnell an innovative Angebote adaptiert werden, gemäß dem Motto „Qualität wirkt“.

Was sind die weiteren Pläne der SBK in Sachen Qualitätsverträge?

Alle bislang beim IQTIG registrierten Qualitätsverträge stammen von der SBK. Wir sind somit ganz klar Vorreiter und Marktführer im Bereich Pay for Performance beziehungsweise qualitätsorientierte Verträge. Wir wünschen aber hier kein Alleinstellungsmerkmal, sondern möchten einen Qualitätswettbewerb unter den teilnehmenden Kliniken entfachen. Hierzu sind Beitritte anderer Kassen nicht nur geduldet, sondern sogar erwünscht. Das Interesse hierfür ist groß, erste Beitritte sind bereits in der Vorbereitung. Wir streben noch in diesem Jahr eine Abdeckung aller SBK-Versichertenschwerpunkte an, ab nächstem Jahr eine bundesweite Abdeckung.

Weitere Details zum Qualitätsvertrag im Bereich Endoprothetik finden Sie in unserer Pressemitteilung zu diesem Thema.

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Martin Spegel, Leiter Stationäre Versorgung der SBK