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5 Thesen, wie die Klinikreform gelingen kann

Meinung: Statement von Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, beim Bayreuther Gesundheitsdialog (18.04.2023)

Die Diskussion um die aktuelle Klinikreform ist wichtig und adressiert Punkte, die dringend einer Reform bedürfen. Strukturelle Fragen sind aber nur ein Teil einer nachhaltigen Krankenhausreform. Anlässlich der gestrigen Bund-Länder-Runde formuliert Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, fünf Thesen, die aus ihrer Sicht für eine nachhaltige Klinikreform notwendig sind.

These 1: Es braucht ein Zielbild!

Ein gemeinsames Verständnis darüber, wo wir hinwollen, ist unerlässlich. Der aktuelle Diskussionsstand zwischen Bund und Ländern beleuchtet wichtige Impulse hin zu einer zielgerichteten Krankenhausstruktur. Er beinhaltet auch grundlegende Finanzierungsfragen, wie etwa den Umgang mit Vorhaltekosten. Eine ausreichende Finanzierung der Investitionskosten bleibt jedoch weiterhin ungeklärt. Darüber hinaus braucht es einen gemeinsamen Plan, wie wir künftig die Ambulantisierung stärken, wie wir die Mengenorientierung im System grundsätzlich reduzieren und eine Qualitätsorientierung konsequent umsetzen möchten. 

These 2: Es braucht die regionale Perspektive!

Was auch fehlt: Eine Idee, was dies vor Ort konkret bedeutet. Das Angebot einer Klinik kann nicht technokratisch durch ein Zielbild oder durch Interessen von Klinikträgern vorgegeben werden. Ausschlaggebend ist immer auch die konkrete Versorgungssituation vor Ort. Welche Player und regionalen Netzwerke sind vor Ort? Welche Parameter bestimmen die lokale Versorgung? Welche Bedürfnisse bestehen aus Patientensicht? Ohne diesen Input ist kein Zielbild vollständig.

These 3: Es braucht ein neues Zusammenspiel Klinik-Kasse!  

Wir müssen uns von der nachgelagerten Rechnungsprüfung verabschieden, kein weiteres „Aufrüsten“. Ziel sollte eine konkrete Vereinbarung der Versorgungsleistung zwischen Klinik und Kasse sein, die sich aus den regionalen Anforderungen speist und die Planbarkeit auch über Budgetjahre hinweg möglich macht. Dafür braucht es umfassende Budgetverantwortung auf beiden Seiten und kein „Reste-Verhandlungssystem“, weil das Hauptbudget anderweitig fließt. 

These 4: Die Notfallversorgung ist Katalysator für die Transformation!

Die Notfallversorgung ist der Schlüssel im Zusammenspiel ambulant – stationär. Sie stärkt das Vertrauen in die regionale Versorgung und stellt einen nachhaltigen Einsatz der Ressourcen sicher.  Wir brauchen ein resilientes System, das den Großteil der Akutpatienten gut und klar steuern kann – anders als bisher. Die Konzepte, z.B. für integrierte Leitstellen liegen vor. Allein es fehlt an der Integration ins Gesamtkonzept – insbesondere bezüglich sich zukünftig stark veränderter Bedarfe.

These 5: Ohne Transparenz und Vernetzung geht es nicht!

Transparenz und Vernetzung helfen uns dabei, unserer knapper werdenden Ressourcen nachhaltig einzusetzen. Beide Aspekte stärken eine direkte und effiziente Kommunikation z.B. an Sektorengrenzen und enthalten auch Chancen für eine neue Arbeitsteilung. Transparenz bedeutet auch: Wir müssen Versichertenerfahrungen stärker mit einbinden. Nur damit erreichen wir eine echte Qualitätsausrichtung – auch im stationären Sektor. 
 

Die hier zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen, unter Angabe der Quelle SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, veröffentlicht werden.

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