Qualitätsunterschiede transparent machen
Themenschwerpunkt: Damit Versicherte ihre Entscheidung für eine Krankenkasse informiert treffen können, braucht es Transparenz bei Qualitäts-Kennzahlen und Versichertenrückmeldungen
Es gibt sie in zahlreichen Varianten: Kassenvergleiche, die Versicherten die Wahl der passenden Krankenkasse erleichtern sollen. Wer hat den niedrigsten Zusatzbeitrag? Wo werden besonders viele Leistungen erstattet? Welche Krankenkasse hat das umfangreichste Bonusprogramm? Das Problem bei all diesen Vergleichen ist, dass es meist um rein finanzielle Unterschiede geht. Ohne Frage sind Zusatzbeitrag und Leistungsumfang wichtige Faktoren für viele Versicherte. Dennoch sollten Menschen sich darüber informieren können, wie sich eine Krankenkasse im Fall der Fälle verhält. Wird ein Antrag erst einmal abgelehnt, sodass Versicherte sich mit einem Widerspruch behelfen müssen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Leistung tatsächlich übernommen wird? Wichtig sind daher auch die Rückmeldungen der Versicherten darüber, wie sie von ihrer Krankenkasse behandelt werden.
Immer mehr Transparenzberichte
Die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse setzt sich dafür ein, dass Krankenkassen auf möglichst vielen Ebenen transparent und somit vergleichbar werden. Vor sechs Jahren haben wir als erste Krankenkasse Zahlen zu Beschwerden und Widersprüchen offengelegt. Mittlerweile haben erfreulicherweise weitere Krankenkassen nachgelegt. Einige haben im vergangenen Jahr sogar ausführliche Transparenzberichte vorgelegt. Auch die SBK wird in diesem Sommer im Rahmen eines noch umfangreicheren Berichts weitere Zahlen transparent machen.
Vergleichbarkeit fehlt
Während einige Krankenkassen also immer transparenter werden, hakt es leider immer noch bei der Vergleichbarkeit. Es gibt kaum einheitlichen Definitionen für die Erfassung von Widersprüchen, Beschwerden oder Genehmigungen einer Leistung. Bestehende Definitionen werden häufig unterschiedlich ausgelegt. Aber auch hier tut sich glücklicherweise etwas: Eine breite Gruppe von Betriebskrankenkassen engagiert sich seit zwei Jahren dafür, vergleichbare Qualitätskennzahlen zu beschreiben und zu veröffentlichen. Eine solche Initiative gibt es seit letztem Jahr auch auf Ebene des GKV-Spitzenverbands. Hier engagiert sich die SBK ebenfalls und beteiligt sich aktiv an der Gestaltung von Grundlagen für mehr Transparenz.
Verpflichtende Veröffentlichung von Kennzahlen notwendig
Dennoch bleibt das Fazit: Für Versicherte besteht aktuell keine Vergleichbarkeit über das Leistungsverhalten von Krankenkassen. In vielen Fällen fehlt sogar die Transparenz auf der Ebene von einzelnen Krankenkassen. Daher setzen wir uns im Sinne aller Versicherten dafür ein, dass jede Krankenkasse fest definierte Kennzahlen verpflichtend veröffentlicht und dabei auch die Rückmeldungen der Versicherten Gehör finden.
Unsere aktuellen Veröffentlichungen rund um Qualitätstransparenz
Unsere Forderungen zur Bundestagswahl 2021: Wie wir zu echter Qualitätstransparenz kommen (08.09.2021)
Meinung: Vorständin Dr. Gertrud Demmler legt dar, warum wir einen Qualitätswettbewerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen brauchen (22.06.2021)
Hintergrund: Die BKK-Qualitätsinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, einen Qualitätswettbewerb innerhalb der GKV im Sinne der Versicherten zu etablieren. (12.04.2021)