Schilddrüsenunterfunktion

Von den Symptomen bis zur Behandlung: alles, was zum Thema Schilddrüsenunterfunktion wichtig ist

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Ein Arzt berät eine Frau im Sprechzimmer

Sie hat die Form eines Schmetterlings und ihr Gesamtvolumen beträgt in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht bis zu 25 ml, was dem Volumen eines Tischtennisballs entspricht. Die Schilddrüse befindet sich unterhalb des Kehlkopfes: Unsere Schilddrüse ist zwar ein vergleichsweise kleines Organ, allerdings mit weitreichenden Aufgaben. Erkrankungen der Schilddrüse sind in Deutschland keine Seltenheit. Am häufigsten treten Vergrößerungen des Organs, aber auch Entzündungen auf. Auch kann es zu einer Über- oder Unterfunktion mit Störungen des Hormonhaushaltes kommen.

Die Aufgaben der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist für die Bildung der lebenswichtigen Schilddrüsenhormone zuständig: diese Hormone sorgen für eine normale Entwicklung und nehmen Einfluss auf die Funktion vieler Organe, wie zum Beispiel das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und das Nervensystem. Darüber hinaus sind sie in die Regulation des Stoffwechsels eingebunden. Gesteuert wird die Schilddrüse von übergeordneten Strukturen im Gehirn, der Hirnanhangsdrüse und dem Hypothalamus.

Schilddrüsenunterfunktion – welche Symptome treten auf?

Werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Dabei sind es vor allem unspezifische, schleichende Symptome, die nicht immer sofort auf eine Erkrankung der Schilddrüse schließen lassen. Unbehandelt kann eine Schilddrüsenunterfunktion jedoch zu verschiedenen Störungen der Organfunktionen führen, u.a. zu Störungen des Herz- Kreislaufsystems und des Magen-Darm-Trakts, aber auch zu einer depressiven Störung.

Typische Beschwerden bei der Unterfunktion der Schilddrüse sind: Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Melancholie und depressive Verstimmung, trockene Haut und Haare, Haarausfall, verstärktes Frieren, Verstopfung, Gewichtszunahme, niedriger Puls.

Wer über einen längeren Zeitraum an einem oder mehreren dieser Symptome leidet, sollte daher seinen Hausarzt konsultieren. Dieser überweist bei Bedarf an einen Spezialisten, den Endokrinologen.

Ursachen, die zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen

In den meisten Fällen ist die Schilddrüsenunterfunktion nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens. So führen klassische Entzündungen, aber auch Autoimmunerkrankungen, wie die Hashimoto-Thyreoiditis zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. Wesentlich seltener sind Störungen im Bereich des Hypothalamus oder der Hirnanhangsdrüse.

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert?

Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung erfolgt eine Blutabnahme und eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse: Hierbei fährt der Arzt den Ultraschallkopf von außen die Schilddrüse entlang und kann sich so ein detailliertes Bild von der Lage, Größe, Form und Struktur des Organs machen. Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Schilddrüsenszintigraphie. Radioaktiv markierte Stoffe werden dabei in den Körper eingebracht und die Funktion der Schilddrüse untersucht. Die Strahlenbelastung ist dabei kaum höher als bei einer einfachen Röntgenuntersuchung und geringer als bei einer Computertomographie.

Wie behandelt man eine Schilddrüsenunterfunktion?

Wird eine Unterfunktion der Schilddrüse diagnostiziert, muss das Hormon in Medikamentenform zugeführt werden. Die genaue Dosierung ist von vielen Faktoren abhängig und individuell unterschiedlich. Sie bedarf daher einer Feineinstellung durch den behandelnden Arzt; in Einzelfällen kann diese Einstellung auch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Ist die Schilddrüsenunterfunktion heilbar?

Auch wenn Forscher schon daran arbeiten: Momentan lässt sich eine Schilddrüsenunterfunktion noch nicht heilen, Betroffene sind also langfristig auf Medikamente angewiesen. Diese führen jedoch in der Regel zu keinerlei Nebenwirkungen und lassen ein beschwerdefreies Leben zu.

 

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