Tag der Überlastung im Gesundheitswesen – 09.11.2023

Pressemitteilung: SBK fordert mit Aktionstag mehr Anstrengungen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen: (09.11.2023)

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Mit dem Tag der Überlastung der Gesundheitsversorgung macht die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse auf die Notwendigkeit zu einem achtsamen Umgang mit den Ressourcen im Gesundheitswesen aufmerksam.

Der 9. November markiert dieses Jahr den Tag, an dem die Gelder, die über den allgemeinen Beitragssatz eingenommen werden, nicht mehr ausreichen, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. Zusatzbeiträge, Steuergelder, die Reserven der Krankenkassen, die sie durch effizientes Wirtschaften eingespart haben, und Rücklagen des Gesundheitsfonds sichern die weitere Finanzierung.

Die Finanzierung des Gesundheitswesens beruht im Wesentlichen auf dem allgemeinen Beitragssatz, der auf sozialversicherungspflichtigen Einkommen und den dazu gehörigen Arbeitgeberanteilen beruht, sowie dem Zusatzbeitrag. Dieser ist zwar auf dem Papier kassenindividuell, faktisch wird er jedoch von der Politik maßgeblich mitbestimmt. Eine weitere Säule ist der Zuschuss aus Bundesmitteln.

GKV-Finanzierung – so funktioniert der Gesundheitsfonds

Die lohnbasierte Finanzierung der GKV ist allein nicht zukunftsfähig

Der demographische Wandel und neue Arbeitsformen führen dazu, dass weniger Beschäftigte als Beitragszahlende in das System einzahlen. Gleichzeitig bilden sie die Gruppe, die die höchsten Beiträge zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkasse leistet. Mit dem Renteneintritt der sogenannten Baby-Boomer in den nächsten Jahren wird sich diese Situation noch weiter verschärfen.

Dieser herausfordernden Einnahmesituation stehen steigende Ausgaben gegenüber. Auch hier spielt der demografische Wandel eine Rolle. Denn eine alternde Gesellschaft benötigt mehr Leistungen in Medizin und Pflege. Medizinische Innovation, notwendige Investitionen zum Beispiel in die Digitalisierung und nicht zuletzt der Klimawandel, der zu einer höheren Krankheitslast führt, sind weitere Treiber für die steigenden Ausgaben. Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK: „Mit dem heutigen Tag der Überlastung machen wir darauf aufmerksam, dass das Gesundheitswesen umfassende Reformen braucht. Und wir möchten eine Debatte über Lösungen anstoßen. Die Auswirkungen der angespannten Finanzlage spüren die Menschen schon heute. Sie sitzen in überfüllten Notaufnahmen oder warten Monate auf einen Arzttermin – gleichzeitig steigen die Krankenkassenbeiträge durch regelmäßige Anpassungen des Zusatzbeitrags. Weniger Leistung für mehr Geld – so der Eindruck bei vielen. Um eine gute Versorgung für alle Menschen heute und in Zukunft zu sichern, brauchen wir einen grundlegenden Wandel, der das Gesundheitswesen insgesamt nachhaltiger aufstellt. Wir müssen seine Einnahmen verlässlich und auskömmlich gestalten und gleichzeitig den immer weiteren Kostenanstieg bremsen.“

Den Überlastungstag nach hinten schieben: Unsere Vorschläge für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen des Gesundheitswesens

So berechnet sich der Tag der Überlastung

Der Tag der Überlastung im Gesundheitswesen markiert das Datum, an dem die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen aus dem allgemeinen Beitragssatz erschöpft sind. Um dieses Datum zu berechnen, werden die für 2023 geschätzten Einnahmen (Stand 12.10.23) aus dem allgemeinen Beitragssatz (253,4 Mrd.) den für 2023 erwarteten Ausgaben der GKV (297 Mrd.) gegenübergestellt.

Die hier zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen, unter Angabe der Quelle SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, veröffentlicht werden.

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